Erwachen

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*3 Monate später*

Magnus' PoV

Heute ist es soweit. Heute soll Alexander aufgeweckt werden.

Bei meiner Entlassung damals wurde ich über Alexander's Untersuchungsergebnisse informiert. Sein Gehirn hat zum Glück keinen Schaden genommen. 

Der Täter, der Alexander das angetan hat, wurde immer noch nicht geschnappt. Das bereitet mir Kopfschmerzen und Unruhe. Sorgen mach ich mir natürlich umso mehr.

In den letzten drei Monaten hat sich nicht viel verändert. Alexander habe ich jeden Tag besucht. Ich bin wöchentlich zu meinem Hausarzt gegangen. Die Werte sehen gut aus. Die Firma wurde weiter renoviert und es hat sich mächtig was verändert. Sie ist fertig. Ja. Ich kann es selbst kaum glauben. Mr. Garroway und Mr. Morgenstern haben ganze Arbeit geleistet. Sie soll erst eingeweiht werden wenn Alexander wieder fit ist. Ich hoffe, sie ist so geworden, wie er sich es vorgestellt hat. Wir haben die Vorschläge von Mr. Garroway einfach so übernommen.

Mein Herz pocht schneller als ich mich immer mehr dem Krankenhaus nähere. Auf diesem Weg bin ich gerade. Hoffentlich wacht Alexander heute auf. Die Ärzte haben mich bei meinem gestrigen Besuch schon gewarnt, dass es noch mehrere Stunden dauern kann, bis die Wirkung des Mittels verfliegt.

Jeden Tag habe ich Alexander besucht. Habe seine Hand gehalten, mit ihm geredet, ihm von meinem Tag erzählt. Ich war kaum stolzer als ich ihm von der Fertigstellung unserer Firma erzählt habe.

Immer noch in Gedanken, bemerke ich gerade noch, wie ich auf den Parkplatz des Krankenhauses fahre. Ich kenne den Weg natürlich im Schlaf. Ich steige aus und schließe das Auto ab. Mit schnellen Schritten gehe ich Richtung Eingang und lege die Schritte zur Intensivstation sehr schnell zurück.

In gewohnter Manier melde ich mich an und klopfe dann an Alexander's Zimmertür an, um kurz danach einzutreten.

"Hi Schatz. Ich bin endlich da. Ich hatte noch einiges zu erledigen aber jetzt bin ich da."

Ich setze mich auf den Stuhl, der neben seinem Bett steht und greife nach seiner Hand. Wie friedlich er da liegt. Mit meinem Daumen zeichne ich zärtlich kleine Kreis auf seinem Handrücken.

Es klopft an der Tür und als ich den Kopf drehe, sehe ich die Ärzte hereinkommen.

"Guten Tag, Mr. Bane."

"Guten Tag."

"Sind Sie bereit?"

"Jederzeit."

"Gut. Wir nehmen Mr. Lightwood von der Maschine und befreien ihn von dem Schlauch, der noch in seinem Mund steckt. Danach heißt es warten."

Ich nicke. Die Prozedur wurde mir gestern vertraut gemacht.

Ein Arzt stellt die Maschinen ab und ein anderer entfernt den Schlauch. Ich kann beobachten, wie Alexander schluckt und dann seinen Mund schließt.

"Ist das normal?" Frage ich die Ärzte.

"Ja." Antwortet der Arzt, der die Maschine abgestellt hat. "Das ist ein natürlicher Reflex. Es zeigt, dass es Mr. Lightwood gut geht und er jederzeit aufwachen kann." Fährt er fort.

"Vielen Dank."

"Gerne. Ich lasse Sie dann mit Mr. Lightwood alleine. Wenn er aufgewacht ist, dann holen Sie mich bitte. Ich will ihn dann gründlich untersuchen."

"Das werde ich machen. Bis dann."

"Bis dann."

Die Ärzte verlassen das Zimmer.

Erneut greife ich Alexander's Hand und warte. Ich warte und warte und warte. Die Situation ist unerträglich für mich. Er ist zum Greifen nah. Er braucht nur seine Augen öffnen und ich bin da.

Zum Glück habe ich mir ein Buch eingepackt. Ich habe es mir erst vor kurzem gekauft. Es heißt "Bauer wider Willen". Das Buch ist echt interessant. Zwei Brüder führen zusammen mit dem Angestellten einen Bauernhof. Ich bin gerade an der Stelle, wo ein junger Mann in den Stall des Bauern fährt und er einen großen Schaden anrichtet. Wie er das wieder gutmachen will, weiß ich noch nicht aber ich freue mich schon darauf, an der Stelle weiterzulesen.

-2 Stunden später-

Ich bin immer noch sehr vertieft in das Buch. Es ist echt spannend. Plötzlich merke ich eine kleine Regung. Das Buch ist schnell zugeklappt und ich greife nach Alexander's Hand.

"Alexander? Hörst du mich?"

Ein kleiner Finger regt sich. Stumm schaue ich in Alexander's Gesicht. Seine Augenlider flackern. Ich bin aufgeregt. Wacht er etwa gleich auf? Kann ich meinen Alexander nach so langer Zeit wieder in die Arme nehmen?

Eine ganze Hand regt sich. Ich spüre es deutlich in mir drin. Alexander wacht bestimmt jeden Moment auf.

Ich begutachte Alexander von oben bis unten. Auf einmal sehe ich, wie sich Alexander's Füße unter der Bettdecke regen. Jeden Augenblick ist es so weit. Ich spüre es immer deutlicher. Mein Blick liegt wieder auf Alexander's Gesicht. Seine Lider flackern immer mehr und als die Hoffnung immer größer wird, öffnet Alexander plötzlich seine Augen.
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Entschuldigt bitte für das kurze Kapitel. Das nächste wird wieder länger. Ich wollte einfach diesen Zeitsprung jetzt machen. Wer eine gute Auffassungsgabe hat, der hat meinen kleinen Spoiler aus "Bauer wider Willen" gelesen. Jetzt wisst ihr wie Magnus in Alexander's Leben tritt.

Nicht ohne dich - Malec AUDove le storie prendono vita. Scoprilo ora