ᴜɴᴏ

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PoV. Mingi

Ein genussvoller Samstagabend, bis jetzt natürlich. Langsam ging die Sonne unter, obwohl es laut der Uhr schon ziemlich spät war. Es war etwa 21:00 und ich nahm die Menschen wahr, die vor mir in einer Schlange standen. Gut zu wissen, dass ich nicht alleine war, der auf die Party ging, sondern Jongho und Hongjoong waren diejenigen, die mich begleiteten. Mit Jongho war ich schon ziemlich lange befreundet und gemeinsam haben wir ebenso viel durchgestanden. Er war von meinen Freunden am meisten da, als ich Stress mit Yunho hatte, denn es war eine harte Zeit für mich. Das Leben war eben nicht gerechnet, aber ich wusste schon eher, dass niemals die richtige Liebe für mich finden werde, weil ich bis jetzt nur abgewiesen wurde. Ich wurde jedes Mal aufs neue enttäuscht.

„Hyung? Ist alles okay?" von Jongho. Ich drehte mich mit dem Kopf zu ihm und sah ihn aufmerksam an. Sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass er ein wenig besorgt war. Konnte ich mir gut vorstellen, denn ich war schon immer etwas abwesend. Ich würde sagen, dass ich mich in meiner eigenen Welt viel woher fühlte, als in der Realität, denn in meiner Welt konnte mich niemand verletzen. Und in meiner eigenen Welt musste ich niemanden ertragen, der zu den Menschen gehörte, die mich verletzten.

Ich nickte nur ganz kurz und erklärte ihm: „Ja alles gut.. ich dachte nur darüber nach, welches Getränk ich als erstes trinke." erneut log ich ihn an. Ich log meine Freunde in letzter Zeit ziemlich viel an, denn ich wusste nicht, wie sie mit meiner und Yunhos Situation umgehen würden, wenn wir ins Detail gehen würden. Sie wussten alles nur grob. Zudem hoffte ich zu sehr, dass Yunho auch nicht hier war, weil das sonst immer die Disco war, wo wir uns zu acht trafen. Nun denn, es war ebenso der Ort, wo das alles passierte. Der Ort, an dem ich mich verarscht gefühlt habe, als ich sah, was er mit meinem Verstand gemacht hat. Ich hasste Yunho dafür, dass er so etwas durchgezogen hat.
„Mensch Mingi, du denkst auch nur ans Trinken!" behauptete Jongho und schlug mir auf die Schulter, was ein wenig wehtat, denn unser Jüngster konnte ziemlich gut zuschlagen.

„Gut großer! Dann sag mir doch, wieso du gerne auf Partys gehst?" wollte ich wissen und sah ihn ziemlich ernst in die Augen. Ja, ich ging zu Partys, weil man dort trinken konnte. Tanzen faszinierte mich an diesem Moment nicht wirklich, obwohl ich früher so gut wie täglich getanzt habe. Nun war es vorbei. Jetzt saß ich nur an der Theke und trank einen Shot nach den anderen. Es war einfach mein Ding momentan. Ich konnte nicht anders.

Langsam merkte ich, wie die Schlange immer kleiner vor uns wurde und als ich in den Himmel blickte, verlor er die orangene Frage, die er vorhin über dem Horizont hatte. Langsam nahm der Himmel eine dunkelblaue Farbe an, die ein wenig mit lila gemischt war. Den Mond konnte man schon erkennen. Halbmond. Ich wusste, wenn Vollmond gewesen wäre, dann hätte ich Schwierigkeiten, einzuschlafen, obwohl ich jetzt schon Probleme hatte, richtig einzuschlafen.

Nun denn, erneut wurde die Schlange kleiner und ich sah Hongjoong an, der heute ziemlich schick gekleidet war. In meinen Augen war es ziemlich schick, denn er trug ziemlich viel Schmuck, eine schwarze Jeans, und dazu ein etwas zu großes grünes Adidas T-Shirt, was er sich zum Teil in die Jeans gesteckt hat, damit es nicht den Eindruck hätte, es wäre ein Kleid. Es war ziemlich warm heute, aber was sollte man in Mitte August sonst erwarten?

Ich selber hatte nur ein graues schlichtes T-Shirt und einfach eine gewöhnliche blaue Skinnyjeans an. Ich trug einfach Kleidung, die ich sonst täglich in meinem Alltag trug. Es war nichts besonderes an meinem Style, aber Hongjoong hat mir ziemlich gefallen. Die Schlange wurde schlussendlich immer kleiner und langsam wurde mir langweilig. Schlussendlich fragte ich Hongjoong: „Weißt du eigentlich, ob die anderen kommen?"
Er zuckte mit den Schultern und erklärte mir: „Ich weiß nur, dass Seonghwa gleich mit Yunho kommen müsste. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob die anderen auch kommen werden? Wir warten einfach ab."
Ich nickte leicht. Allerdings spürte ich ein komisches Gefühl, als Hongjoong den Namen eines Menschen aussprach, bei dem dachte, er wäre ein guter Freund und keine Schlange, die mich komplett auseinandernimmt. Wenn Yunho doch nur wüsste, was er damit angerichtet hatte?

Jongho ergänzte Hongjoongs Mitteilung: „Ich habe vorhin mit Wooyoung geschrieben und er meinte, dass San, Yeosang, Seonghwa und Yunho schon da sein sollten. Also sie müssten früher da gewesen sein als wir."
„Wann hast du bitte mit Wooyoung geschrieben?" wollte ich wissen und verschränkte dabei meine Arme. Er schien sic selber nicht sicher zu sein, also konnte ich mir darauf schließen, dass es etwas länger her ist, als sie sich Nachrichten geschrieben haben. Aber wieso sollten sie schon länger drinnen sein?

Schlussendlich kamen wir dran und wir zeigten unsere Ausweise, damit man uns glauben konnte, dass wir schon alt genug wären, um eine Disco zu betreten. Nun denn, wir wurden reingelassen und sofort sehe ich Seonghwa, der sich schon ein Mädchen geklärt hat, mit der er tanzt. Seonghwa stand wohl auf One Night Stands, aber es war okay, solange es nicht ein Mädchen war, auf den ich ein Crush hatte. Und das Schlimme an der ganzen Sache war, dass alle meine Freunde wussten, dass ich Soojins Herz erobern wollte. Auch Yunho.

Hongjoong musste anfangen zu kichern, als er unseren Hyung mit einem Mädchen tanzen sah. Es schien ebenfalls so, als hätte er schon ein wenig getrunken. An diesem Punkt wusste ich ganz genau, dass es nicht lange dauern würde, bis Seonghwa mit diesem Mädchen verschwinden würde. Ziemlich hübsch war sie. Ich wollte gerne wissen, wie sie weiß, damit ich Seonghwa damit am nächsten Tag aufziehen konnte.

Sofort griff Jongho nach meinem Handgelenk und zog mich auf die Tanzfläche, denn er tanzte gerne, wenn er hier war. Allerdings war er immer zu schüchtern für neue Menschen und aus diesem Grund hing er ziemlich an uns. Das störte mich allerdings ein wenig, weil er einer meiner Lieblingsfreunde war. So tanzten wir ein wenig aus Spaß und daran merkte ich, dass man sich auch ohne Alkohol amüsieren konnte. Was war das für eine Realität? Natürlich war es mit Alkohol besser, denn konnte ich alles für einen Augenblick vergessen. Vielleicht für eine Weile. Diesen Schmerz von Leben und Karma gleichzeitig... für eine Weile vergessen. Irgendwann löste ich mich von Jongho und kündigte ihm an:
„Ich gehe mich bedienen. Ich würde gerne was trinken. Kommst du mit?"
Er nickte leicht und nuschelte: „Wieso nicht?" so gingen er und ich gemeinsam zur Theke, um uns Getränke auszusuchen, jedoch wusste ich erstmal nicht, was ich nehmen wollte? Auf jeden Fall musste es etwas starkes sein, damit ich schnellstmöglich in meine eigenen Welt kommen konnte. In meiner eigenen Welt konnte ich die Menschen um mir herum besser ertragen. Alles wäre um einiges ertragbarer. So suchten Jongho und ich uns Getränke aus und als man uns die Gläser an die Hand drückte, spürte ich, dass jemand seine Hand auf meine Schulter legte. Ich zuckte zusammen, weil ich mich ein wenig erschrocken habe. Dabei fühlte es sich an, als würde die Kälte vom Boden zu mir nach oben kriechen. Ich war möglicherweise ein wenig paranoid und schlussendlich drehte ich mich um, um zu sehen, wer mich antippte.

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