ᴅɪᴇᴄɪɴᴜᴇᴠᴇ

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PoV. Yunho

Nun waren es nur noch er und ich. Ja, er und ich. Mingi und ich. Alleine. Erneut. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte? Ich wusste auch nicht, ob ich mit ihm reden sollte oder nicht? Ich musste noch ziemlich viel über gestern nachdenken, denn gestern erzählte ich ihm sowohl die Wahrheit über mich und Soojin als auch die Wahrheit über meine Sexualität. Sehr komische Situation grade. Das merkte ich an Mingi, der mir ziemlich verloren in die Augen sah. Es schien so, als würde ihn etwas bedrückend. Deswegen fragte ich einfach aus Neugier: „Hey.. Ehm.. ist alles okay?" Ich stotterte leicht und dadurch konnte man sehen, wie unsicher ich war. Wie auch immer, er selbst wirkte genauso hilflos wie ich es war.

Er zuckte mit den Schultern und sagte erstmal nichts. Er lehnte sich an die Tür und rutschte immer weiter nach unten, bis sein Hinter schlussendlich mit dem Boden Kontakt machte. So konnten wir uns besser in die Augen sehen, denn ich saß schon die ganze Zeit. Keine Ahnung wieso, aber seine Augen hatten etwas unbeschreiblich besonderes, was mich dazu brachte, immer in diese Augen schauen zu müssen, egal wie sehr wir uns hassten. Darauf folgend fragte ich noch einmal: „Ist wirklich alle okay?"
„D-darf ich dich was Fragen. Yunho?" haute er plötzlich raus und ich befürchtete, dass es etwas damit zu tun hatte, dass ich ihn die ganze Zeit fragte, ob alles okay wäre. So sollte er schnell eine kurze Antwort bekommen.
„W-Was ist Mingi?"

Erstmal war es ziemlich ruhig zwischen uns beiden, bis Mingi sich dann traute zu fragen: „Woran hast du eigentlich gemerkt, dass du auf Jungs stehst?" Sofort weiteten sich meine Augen, weil ich mit jeder Frage auf dieser Welt gerechnet hätte, nur nicht mit dieser. Wie zum Teufel kam er auf die Idee, mir diese Frage zu stellen. Ich wusste um ehrlich zu sein nicht, ob ich ihm die komplette Wahrheit sagen sollte, weil ich an ihm gemerkt habe, dass ich auf Jungs stehe. Ja Mingi, du warst daran Schuld, dass sich mein Leben änderte. Nun denn... ich änderte die Wahrheit ein wenig. Ich erzählte einfach los und versuchte nicht zu viel auszuplaudern:

„Das war etwa vor 2 Jahren, würde ich sagen... ich traf auf einen Jungen, den ich wirklich toll fand. Alles an ihm war schön. Wir waren auch wirklich gute Freunde und irgendwann spürte ich ein außergewöhnliches Gefühl, was ich noch nie spürte. Ich hatte so ein Kribbeln im Bauch, als ich diesen Jungen immer sah. Es fühlte mich irgendwie richtig an.. ach keine Ahnung. Immer, wenn wir uns umarmt haben, fühlte ich mich meistens wie neugeboren. Ich konnte das selber nicht in Worten beschreiben, aber als ich dann mit Soojin zusammen war, merkte ich, dass es nicht richtig war, mit einem Mädchen zusammen zu sein, weil ich Mädchen schlussendlich doch nicht so attraktiv fand, wie ich Jungs einfach perfekt fand. So war das Leben nun mal. Wie auch immer... ich bin dieser Person dankbar." Ich atmete ganz tief ein und aus, als ich nun fertig mit reden war. Ich habe viel zu viel auf einmal gesagt, aber das war alles, was mir an diesem Punkt einfiel. Irgendwie tat es gut, mit ihm darüber zu reden. Ja, es tat gut, mit ihm über ihn selbst zu reden, ohne zu wissen, dass er es war. Wie witzig.

Plötzlich fragte mich Mingi: „Wer war denn dieser Typ, der dich ans andere Ufer warf?" Als er fragte, grinste er etwas und er schien es, ein wenig witzig zu finden. Ja Mingi, wie du schon meintest.. naja. Du warst der Junge, der mich ans andere Ufer geworden hat. Hast du sehr gut gemacht.
„Mhh.. du kennst diesen Typen nicht. War ein ganz alter Freund von mir." log ich und verschränkte meine Arme. Hoffentlich klang ich überzeugend genug, denn ich hatte nicht sonderlich Lust, ihm die Wahrheit zu sagen. Das würde alles viel unangenehmer machen. Schlussendlich hörten wir einfach auf, miteinander zu reden und jeder widmete mich seinen eigenen Sachen. Mingi legte sich etwas aufs Ohr, während ich weiter an den Büchern setzte, weil ich an seiner sehr spannenden Stelle stehengeblieben bin.

Mingi brachte mich ein wenig zum nachdenken, denn ich wollte wirklich gerne wissen, wieso er mich das gefragt hat? Ist ihm das einfach so eingefallen? Bräuchte er Tipps? Ich konnte es sehr schlecht einschätzen.
Ich wollte jetzt Mingi nicht auf die Nerven gehen, denn er schien ziemlich Müde zu sein. Aus diesem Grund laß ich meine Bücher weiter und jeder machte sein eigenes Ding. Die Zeit verging schlussendlich langsamer als Schnecken gehen konnten.

Mir war so langweilig. Ich hatte einfach keine Lust mehr, denn ich fühlte mich einfach komisch, hier eingesperrt zu sein, aber trotzdem paar meiner Bedürfnisse erfüllt zu bekommen. Da steckte eine gewisse Absicht dahinter, die ich herausfinden wollte. Was steckte dahinter? Wieso behandelte man uns genauso? Was hatten die drei komisch kostümierten Trottel für eine Absicht? Wann kommen sie endlich? Ich langweilte mich wirklich sehr.

ɪᴍᴘʀɪsᴏɴᴇᴅ ʸᵘᶰᵍᶤ✔️Where stories live. Discover now