ᴄᴜᴀᴛʀᴏ

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PoV. Mingi

Nun verschwand Yunho mit San, wodurch ich die beiden immer weniger erkennen konnte, da sie immer weiter in der Menschenmenge verschwanden. Die Disco war ziemlich überfüllt und es gab es viele Menschen, die einfach nur ihren Spaß haben wollten oder so waren wie ich: Sie wollten sich einfach betrinken. Allerdings teilte mir San mit, dass ich mich zu Seonghwa begeben sollte, denn er schien etwas von mir zu wollen. Ich verabschiedete mich daher von Yeosang und ich verschwand völlig alleine. Dabei musste ich ihn auf der ganzen Tanzfläche aussuchen, denn auf dieser Fläche sah er aus wie jeder andere. Es fiel mir schwer, da wir schon langsam etwas schwindelig vom Alkohol wurde. Ich sah viele Lichter und ich spürte diese stickige Luft. Es dauerte wirklich ein wenig, bis ich schlussendlich Seonghwa mit einem Mädchen rumknutschen sah. Das war immer noch dasselbe Mädchen von vorhin, also schien Seonghwa sie richtig zu mögen.

Irgendwann, als sie sich voneinander lösten, schauten sie sich vertieft in die Augen und sofort musste ich daran denken, was vor einem Jahr vorgefallen ist. Ich stand ein wenig unter Schock, denn es schien mir nach einem Deja Vu zu sein. Ich musste immerhin warten, da ich nicht unhöflich sein sollte. Langsam drehte sich Seonghwa jedoch in meine Richtung und als er mich wahrgenommen hat, drehte er sich kurz zu diesem Mädchen und dabei hörte ich, trotz der lauten Musik des DJs, was er ihr mitteilte: „Ich muss kurz mit einem Freund reden. Ich bin sofort für dich da, ja?" Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen und er kam schlussendlich auf mich zu.

Als er sich nun vor mich stellte, gaben wir uns einen Handschlag, was ich sonst mit meinen Freunden tat.
„Hey Hyung!" von mir.
„Hey Großer!" von Seonghwa.
„Ist alles gut bei dir? Du scheinst dir ein neues Mädchen geangelt zu haben." stellte ich fest und musste dabei kichern.
„Bei ihr ist es etwas anderes. Bei ihr könnte ich mir sogar mehr vorstellen. Sie ist eine wirklich süße." schwärmte mein Hyung und ich war schockiert, als er mir sagen sollte, dass Seonghwa mal etwas mehr von einem Mädchen wollte.
„Wie heißt sie?" Ich war viel zu neugierig und deswegen musste ich ihm diese ziemlich wichtige Frage stellen.
„Ich glaube sie hieß Shuhua. Ja doch... sie hat einen richtigen Akzent. Sie scheint nicht von hier zu sein." teilte er mich und war ein wenig am lächeln.

„Gut! Das freut mich. Ich wünsch dir ganz viel Glück!" wollte ich ihm einreden. Natürlich wollte ich das beste für meinen Hyung.
„Dankeschön... bitte suche dir doch auch jemanden." schlug er vor und hat mir dabei auf die Schulter geschlagen.
„Eine Neue? Hyung... du weißt, dass ich keine Liebe mehr spüren kann." Wir beide seufzten so ziemlich gleichzeitig, was meines Erachtens ziemlich interessant war. Seonghwa und ich tickten eben ziemlich ähnlich.

„Bist du über die Sache immer noch nicht hinweg?" Als er mich besorgt fragte, konnte er schon an meinem Kopfschütteln mitbekommenen, dass ich es einfach nicht vergessen konnte. Jede einzelne Sekunde. Ich musste mich daran erinnern. Oh Soojin...

„Oh Mingi, das ist schon über ein Jahr her. Kannst du Yunho nicht einfach verzeihen?" meinte Seonghwa und er war derjenige, der immer meinte, ich solle mich mit Yunho vertragen, aber wieso sollte ich? Er hat mein Leben zerstört. Er hat mich zerstört. Er hat mir das weggenommen, was ich am meisten in meinem Leben haben wollte. Ich wollte am liebsten die Zeit zurückdrehen und zu diesem Moment kommen, wo ich sie kennengelernt habe. Ich hätte ihr schon viel früher sagen müssen, was ich für Sie empfinde. Nein, natürlich konnte ich es nicht. Wie konnte ich nur so ein Vollidiot sein?

„Über was wolltest du eigentlich reden?"  wolle ich wissen, weil mir San sagte, dass Seonghwa von mir etwas wollte. Ich erwartete eine Antwort, doch ich bekam nur Schulterzucken.
„Ich weiß nicht, wovon du redest." behauptete er. „Ich dachte du wolltest etwas von mir." dachte ich und kratzte mir verlegen am Hinterkopf. Er schüttelte den Kopf und erklärte: „Was sollte ich bitte wollen? Wir sind auf einer Party und wir wollen uns amüsieren. Wenn du mich entschuldigst, ich gehe Shuhua suchen!" kündigte er an und verschwand ziemlich schnell in der Menschenmenge. Nun stand ich da allein und ich hatte keine andere Wahl, als zurückzukehren, um mehr Alkohol zu mir zu nehmen, als könnte ich es nicht anders.

So drehte ich mich um und ich nahm die Gegend nicht wirklich wahr. Es fühlte sich an, als würde ich mir die Ohren zuhalten, weil ich die abgehende Musik nicht mehr so gut wahrnehmen konnten. Meine Gedanken rissen mich immer weiter mit und am Ende merkte ich nicht einmal, dass ich jemanden anrempelte. Ich war wieder in meiner traurigen Realität. Ich kam langsam zu mir und als ich sah, wen ich anrempelte, wollte ich mir zutiefst wünschen, einfach nur zu Hause zu sein.

ɪᴍᴘʀɪsᴏɴᴇᴅ ʸᵘᶰᵍᶤ✔️Where stories live. Discover now