ᴛʀᴇɪɴᴛᴀ ʏ ᴄᴜᴀᴛʀᴏ

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~Tag 4~

PoV. Yunho

Ich wachte langsam auf und spürte die Wärme, die sich auf meinen ganzen Körper übertragen hat. Die Wärme war von Mingi. Ich drehte mich langsam um und so stellte ich fest, dass er immer noch seine Arme um mich geschlungen hat. Ich musterte sein Gesicht, was wirklich ein wenig niedergeschlagen aussah, aber ich war mir ziemlich sicher, dass mein Gesicht auch nicht viel besser aussah. Immerhin war das heute unser vierter Tag hier und wir wollten einfach nur noch raus von hier. Die Zeit hier hat uns psychisch ziemlich belastet und ich hoffte für uns beide, dass wir möglichst schnell wieder herauskommen.

Nun fing wieder der Jüngere an, zu schnarchen und er schien einen guten Schlaf zu haben, was mir wirklich eine Freude bereitete. Ich konnte die Tage nicht schlafen, weil mir der Boden einfach viel zu unbequem war. Ich wünschte, dass ich die Möglichkeit hätte, woanders zu schlafen, aber nein, nur der Boden kam in Frage. Langsam hob ich meine Hand hoch und fuhr mit seinen Fingerspitzen und seine süßen Wangen, die ein wenig funkelten. Sehr warm war es hier auch und schon wieder fing ich an zu schwitzen. Das Duschen lohnte sich auch total. Konnten sie uns nicht zumindest ein Deo geben. Immerhin könnten wir es zwischendurch benutzen und mir wäre es sogar egal gewesen, ob der ganze Raum danach gestunken hätte oder nicht.

Ich fasste mir kurz selber über mein Gesicht und mir wurde ebenso schnell warm. Ich hasste diese ganzen Temperatursunterschiede, die ich die letzten Tage ertragen musste. Ekelhaftes Gefühl, wenn es mir ohne Decke zu kalt war, aber mit zu heiß. Das tat mir einfach nicht gut. Wie auch immer, ich stellte fest, wie regelmäßig Mingis Atem ist und beobachtete den Jüngeren beim Schlafen, weil er irgendwie süß war, wenn er schlief. Deswegen beobachtete ich ihn weiter und kuschelte mich ganz leicht an ihm, um ihn nicht aufzuwecken, aber zu spät. Ich weckte ihn leider auf, was ich an seiner Stimme hören konnte.

„Mhhhh..." kam von ihm und wälzte sich etwas auf dem Boden, bis er mich schlussendlich sah. Wir sahen uns in die Augen und ich lächelte dabei ein wenig. „Morgen Mingi." nuschelte ich lächelnd, während Mingi mich musterte, was ich an seinen Augen erkennen konnte, weil sie in allen möglichen Winkel waren.
„Morgen Hyung." rief er und sah mir schlussendlich in die Augen. Er rückte mehr zu mir und unsere Gesichter waren wirklich nur paar Zentimeter voneinander entfernt. Ich „Hast du gut geschlafen?" fragte ich lächelnd und ich schaute zu meinen Händen runter, die ich am liebsten halten wollte, doch ich wusste nicht, ob er es auch wollen würde.

Er nickte leicht und erwähnte dabei: „Langsam gewöhne ich mich an diesen Boden. Weißt du? Naja.. wie hast du geschlafen?"
„Ganz okay, würde ich sagen." log ich, denn sonst würde er mich fragen, was passiert ist. Ich konnte mit ihm nicht über meine Schlafprobleme in dieser Zeit reden. Ebenso konnte ich mit ihm nicht darüber reden, was mich eigentlich bedrückte. Als ich daran dachte, dass ich für ihn eigentlich eine Last war, ließ ich langsam meinen Kopf senken, denn diesen Gedanken, dass Mingi vielleicht doch nicht mit mir befreundet sein möchte und er mir später aus dem Weg geht, möchte ich einfach nicht erleben. Ich hatte wirklich Angst. Ja, ich musste zugeben, dass ich große Angst hatte, um unsere Freundschaft.

Vielleicht tat er auch nur auf nett, damit er hier zumindest jemanden hatte. Außerhalb hatte er die anderen Jungs und mir würde er wieder aus dem Weg gehen. Ich musste es ausnutzen. Ich musste jede Sekunde ausnutzen, weil jede Sekunde sehr wichtig für uns war. Vor Allem für meine Liebe zu ihm.

„Alles okay, Yunho Hyung? Du wirkst so nachdenklich." Eigentlich wollte ich ihn nicht darauf ansprechen, aber trotzdem fragte ich, ohne darüber richtig nachzudenken: „Wieso bist du so nett zu mir?" Sofort bekam ich eine Antwort von ihm: „Naja.. ich könnte auch ein Arschloch zu Dir sein, wenn du möchtest. Ich meine.. wir haben uns doch vertragen. Natürlich bin ich dann nett zu dir. Ich dachte, dass wir wieder Freunde wären." Beim reden klang ziemlich ernst, aber zugleich sehr schläfrig, weil er vorhin erst aufgestanden ist. Ich hätte nicht gedacht, dass er fähig wäre, so viel zu reden, wenn er eben erst aufgestanden ist. Mingi war wirklich ein Mensch voller Überraschungen.

„Ja.. keine Ahnung. Es tut mit Leid." nuschelte ich und stand schlussendlich auf. Ich fühle mich einfach so mies. Was wenn er mich jetzt noch einmal anlog? Vielleicht wollte er es mir jetzt heimzahlen und mit meinen Gefühlen spielen. Habe ich sowieso verdient. Oh man.. konnte ich nicht einfach raus aus dieser scheiß stickigen Zelle?

Ich ging vorsichtig zu Tür und schaute durch die Schlitze, um zu gucken, ob die Junngs vielleicht doch da waren. Waren sie aber nicht. Zum Glück. Sie würden uns nur noch mehr nerven und mich und Mingi zu Dingen zwingen, die etwas peinlich waren. Ich wollte einfach, dass sie uns in Ruhe lassen, aber zugleich wollte ich, dass sie uns endlich rauslassen. Ich wollte die Freiheit, die sie mir und Mingi geraubt haben. Plötzlich merkte ich, dass Mingi nach meiner Hand griff und sah mich an.

Noch einmal erinnerte er mich daran: „Wenn dich etwas bedrückt, dann kannst du es mir sagen. Ich habe kein Problem damit." Ich nickte leicht und vielleicht sollte ich mit ihm doch darüber reden.
„Also ich..." rief ich, doch wir wurden von den drei Jungs abgebrochen, die an diesem Moment hereingetreten sind. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen sollte, weil ich mit Mingi nicht darüber reden wollte, oder ich traurig sein sollte, weil ich meine Sorgen endlich loswerden wollte?

ɪᴍᴘʀɪsᴏɴᴇᴅ ʸᵘᶰᵍᶤ✔️Where stories live. Discover now