1. Tscheilash

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Ohne ein Wort zu Rex stürmte Ahsoka in das Kanonenboot, das Sekunden später den Hangar verließ und durch das bereits eskalierende Gefächt flog.

"Viel Glück, Snips!", hörte sie ihren Meister noch durch den Komlink, dann flog sein gelb verzierter Jäger an ihnen vorbei auf die anrückenden Droiden zu.

Ahsoka konnte seinen Enthusiasmus spüren, er liebte das Fliegen einfach und war auch entsprechend gut darin. Doch ihr Versuch, sich von dem mulmigen Gefühl, das sie seit sie den Auftrag bekommen hatte, Meister Windu nach Tscheilash zu begleiten, verspürte, abzulenken, scheiterte.

Zu ihrem Glück befand sie sich nicht mit dem dunkelhäutigen Jedi Meister in einem Raumschiff, sonst hätte er ihre Besorgnis wohl gespürt.

Und ja, sie hatte Angst. Nicht um sich, nein, um das Leben ihrer Freunde, ihrer Brüder, und sogar, selbst wenn sie ihn nicht ausstehen konnte, ja sogar um Meister Windu.

"So etwas wie Glück gibt es nicht"

Meister Kenobis Worte hallten durch ihre Gedanken, während ein Ruck durch das Schiff ging.

Wenn es kein Glück gab, konnte es ihr auch nicht helfen, oder? Dabei klammerte sie sich seit Anakins Worten an seine Aussage, um etwas zu haben, was sie zuversichtlich auf diese Mission schauen ließ.

Aber egal was sie sich einredete, das beunruhigende Gefühl baldigen Verlustes blieb. Und sie wusste, sie würde wahrscheinlich nichts dagegen machen können, heute jemanden zu verlieren. Sie hatte nur Angst davor, wen.

Der Lärm der glühenden Schüsse, die an den mageren Schilden der Staffel abprallten, rauschte nur dumpf im Hintergrund an Ahsoka vorbei.

Wie sie diese Unwissenheit hasste. Wenn sie ihre Gefühle nicht kontrollieren konnte.

Aber das musste sie. Meister Windu würde ihr sonst gleich einmal eine Standpauke halten und sie womöglich noch vor den Rat schleppen, und das wollte sie nicht.

Sie hasste es wie die Pest in diesem Raum zu stehen und die Blicke aller Jedi Meister auf sich zu spüren.

Bald trat das Schiff, in dem sich die junge Togruta befand, in die Atmosphäre des Planeten ein. Für einen kurzen Moment erlosch das Feuer im sie herum, doch schon setzten weitere seperatistische Geschosse auf sie an.

Die Schilde, die sich kurz geöffnet hatten, wurden wieder geschlossen, während die Piloten gekonnt versuchten die Klone und Jedi heil bis zur steinigen Oberfläche Tscheilashs zu bringen.

Der Sand zwischen den rötlichen Platten wirbelte in einer Staubwolke zur Seite, als die ersten Schiffe landeten.

Kaum waren Rex, Fives und die anderen ins Gefecht gestürmt, nahm Ahsoka ihre Lichtschwerter und trat in das grelle, blendende Sonnenlicht, das durch etliche hellgraue Wolken gefiltert wurde.

Noch einen Moment zögerte die Togruta, ließ einige Männer an sich vorbei rennen, dann folgte sie den Klonen bis sie auf Mace traf.

"Padawan, halt dich im Hintergrund! Ich will deine Einzelteile nicht aufsammeln müssen", befahl er ihr abfällig.

Na wunderbar, er hielt sie gleich mal am Anfang schon für wehrlos. "Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen!", zischte sie so, dass er es hoffentlich nicht gehört hatte.

Sie zuckte zusammen, als sie seinen Blick auf sich spürte, doch als Ahsoka zu ihm sah, war sein Blick auf den Feind fokussiert.

Also tat sie es ihm gleich. Die Klinge ihres Schwertes verschwamm durch die schnellen Bewegungen, bei denen der junge Padawan jedes Mal einen Schuss auf einen Droiden ablenkte.

Die Panzer, die von einigen Transportschiffen abgesetzt wurden, bildeten eine Art Schutzwall zu Seiten der Angreifer.

Bald waren nicht nur Droiden zu sehen, auch gegnerische Panzer rollten aus der nicht mehr weit entfernten Schlucht.

"Meister, wie sieht der Plan aus?", rief Ahsoka über das Schlachtfeld.

Sie hatte natürlich eine Idee, und wenn sie mit Anakin unterwegs gewesen wäre, hätte sie auch gar nicht fragen brauchen sondern er hätte sich ihre Idee bereits vor der Mission angehört.

Aber man hatte sie dieses Mal erst wenige Minuten vor Aufbruch darüber informiert, sie solle Meister Windu auf Tscheilash helfen, anstatt bei ihrem Meister das Gefecht im Schwerelosen zu schlagen.

***

Für eine Sekunde brachte die winzige Machteinlenkung Anakin aus der Konzentration, doch trotzdem gingen die Jäger vor ihm in Rauch auf.

Es war zu schnell gegangen, um auszumachen, was dieser Schwächeimpuls zu bedeuten hatte. Und dann kam es wieder, nur länger und intensiver.

Erst schwoll die Kraft einer Präsenz an, fiel aber rasch zurück und nahm rapide an Stärke ab. Anakin konnte nicht ausmachen, um wessen Präsenz es sich handelte, dafür war er zu konzentriert auf den Kampf.

Es hätte jeder sein können, auch nur ein einfacher Klon, den er nicht kannte. Genauso schnell, wie es aufgetaucht war, war es auch wieder verblasst.

Der junge Jedi Meister vergaß schon recht bald, und dachte nicht mehr an den leichten Impuls, der noch viel Bedeutung erhalten sollte.

ɪᴛ's ᴏᴋᴀʏ... [✓]Where stories live. Discover now