7. Konfrontation

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Ahsoka ließ erleichtert die Schultern sinken, als Rex sich zu seinen Brüdern gesellte.

Sie wollte nicht, dass er erfuhr, welche Beschwerden sie tatsächlich hatte. Und der Gedanke, diese jetzt Meister Windu schildern zu müssen, hörte sich nicht gerade freundlich an.

Trotzdem, wenn sie damit ihren Brüdern nicht wehtat, war es ihr das wert. Ihr wäre es egal gewesen, sich den Anweisungen zu wieder setzten, doch sie wollte nicht, dass die Klone gezwungen wären, die Führung gegen Maces Willen zu übernehmen.

Das würde für niemanden gut ausgehen.

Also ging sie, so aufrecht es ihr möglich war, aus der Höhle. Nicht weit vom Eingang entfernt stand der Jedi in das goldene Licht der aufgehenden Sonne getaucht.

"Meister?", sprach sie ihn mit gewohnter, sicherer Stimme an. Wenn auch ein klein wenig leiser.

Der Mann drehte sich um und seine Miene verdinsterte sich augenblicklich, insofern das überhaupt noch möglich war.

Er konnte sie zwar nicht ausstehen, aber dass sie starb, wollte er auch nicht. Und ihre blasse Haut, der rot angelaufene Verband, unter dem Blut heraustropfte, oder die schwachen Bewegungen der Togruta deuteten daraufhin, dass sie wohl kaum noch Zeit hatte.

"Padawan Tano", grüßte er zurück.

Ahsoka hätte schwören können, für nicht einmal eine Zehntel Sekunde einen kleinen, besorgten Schimmer über seine dunklen Augen huschen zu sehen.

"Ich wollte mit euch noch einmal über den bevorstehenden Angriff sprechen."

Sie verkniff es sich, die Hand auf die schmerzende Seite zu pressen, und stand nun, beide Arme an der Seite hängen lassend, vor dem Jedi Meister.

Windu erwiderte nichts, sondern wartete nur, bis sie weitersprach. Sie atmete einmal tief durch und begann.

"Ich bin mir meines schlechten Zustandes durchaus bewusst, und weiß, wozu ich im Stande bin. Ich will mich keineswegs vor einem Kampf zurückziehen, aber mein Blickfeld ist eingeschränkt und ich sehe durch die Schmerzen nur verschwommen. Daher bin ich nicht in der Lage, auf mich zu kommende Schüsse richtig oder zielsicher abzulenken. Und ich will niemandem unabsichtlich schaden."

Während sie redete, fixierte sie die Augen ihres Gegenüber mit festem Blick. Windu überlegte, antwortete allerdings nichts. Also fuhr das Mädchen fort.

"Mir ist auch bewusst, dass ich kaum dazu fähig bin, eine Einheit zu führen, da meine Kraft nachlässt und ich nicht mehr so schnell reagieren kann. Zudem verliere ich ständig Blut und weiß nicht, wie lange ich so noch überleben werde"

Ahsoka lief ein kalter Schauer über den Rücken. Es war gruselig, sich die magere Überlebenschance selbst vor Augen zu führen.

Ihr war das alles schon vorher klar gewesen, aber so wurde ihr noch einmal verdeutlicht, das sie wohl nicht mehr von dieser Mission zurückkehren würde.

Nicht lebend.

Aber was brachte es, alles schön zu reden, wenn jeder wusste, wie es tatsächlich war? Nur Rex wollte sie es nicht so direkt sagen. Er sollte sich keine zu große Sorgen machen.

Und ihre Schmerzen hatte sie noch nicht einmal aufgeführt. Sie spürte tausend Messer in ihrem Bauch und der Hüfte, Feuer auf der Klaffenden Wunde und einen unangenehmen Druck an den Stellen, an denen der provisorische Verband aufhörte.

Es dauerte eine Weile, bis der ältere Jedi seine Sprache wiederfand. Er hätte tatsächlich nicht den Mut von ihr erwartet, ihre Schwächen offen vor ihm zuzugeben.

"Meister, bitte, ich will keinem weh tun..."

Er seufzte. "Meinetwegen, halt dich während der Schlacht einfach im Hintergrund"

Ahsoka atmete erleichtert aus. Ihr war ein Stein vom Herzen gefallen. Sie wollte um keinen Preis der Welt ihre Brüder verletzten.

Doch was sie nicht wusste, war, dass die Schilderung ihres Zustandes jemand anderem Angst einjagte.

Rex hatte das Gespräch der Jedi mitgekriegt, nachdem er von Fives wieder entlassen wurde.

Am Rand des Eingangs, aber noch in der Höhle, starrte er geschockt auf den Boden. Er konnte nicht fassen, dass Ahsoka kaum noch Chancen für sich sah.

Das Mädchen, das so stark, so stur war und nie aufgegeben hatte, egal wie aussichtslos die Situation auch sein mochte.

Eins war klar. Er musste sofort handeln. Nur ein Knopfdruck reichte, um Hilfe anzufordern. Warum hatte er nicht schon früher daran gedacht?

Er war so damit beschäftigt, sich um die Kleine zu kümmern, das ihm die einfachste Möglichkeit nicht eingefallen war.

Und schon blinkte der Komlink des Jedi. Noch ein Jäger explodierte, bis er annahm.

"Skywalker?"

ɪᴛ's ᴏᴋᴀʏ... [✓]Where stories live. Discover now