10. Durchhalten

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Irgendwas in ihr wollte nicht in die Dunkelheit. Was war mit Anakin und Rex? Sie würde ihnen das Herz brechen.

Ihr Geist schwirrte noch immer durch das seltsame Nichts. Die Dunkelheit war verschwunden. Sie hatte sich für das Licht entschieden. Jetzt musste Ahsoka es nur noch finden.

Und genau in diesem Moment blendete sie etwas und ihre Augen schlugen auf. Eine Gestalt kniete vor ihr und hielt zwei Finger an ihr Handgelenk.

"Rex?", hauchte sie, den Kopf wieder gerade haltend.

Er sah in ihre glasigen Augen. Ein Stein fiel ihm vom Herzen, als ihn das Coelinblau anglitzerte.

"H-hey, Kleine", lächelte er etwas unsicher. Ihr Herz schlug langsam, aber regelmäßig und mit natürlicher Kraft. Ihr Atem wirkte so ruhig, als hätte sie überhaupt keine Schmerzen mehr.

Und tatsächlich schien der ungeheure Schmerz sich selbst betäubt zu haben, denn Ahsoka spürte nichts außer der rauen, aber angenehmen Haut des Klones auf ihrer und dem warmen Streifen über ihrem Bein.

Irgenwie war sie noch nicht wieder in der Realität angekommen.

"Rex?" Es versetzte ihm einen Stich ins Herz, die Stimme seiner Freundin so verlassen von jeglicher Kraft zu hören. Noch immer konnte er nicht ganz verstehen, wie sie überlebte. Aber egal wie, solange sie damit nicht aufhörte, war ihm recht, was immer sie wollte.

"Ja?", antwortete er diesmal mit Überzeugung.

"Kann ich-" Ahsoka rang mit sich, die Worte über ihre Lippen zu bringen.

Es widerstrebte allem, wofür sie stand, ihrer Stärke, ihrem Selbstbewusstsein, es zu fragen.

Auch, wenn nichts groß dabei war. Schon gar nicht in ihrem Zustand.

"Kann... ich mich noch... ausruhen?" Ihr Blick fiel auf die hellen Strahlen, die in die Höhle vordrangen.

"Müssen... wir... schon-" Rex unterbrach sie, indem er einen Finger auf ihre Lippen legte. "Nein, es bleibt noch Zeit. Ruh dich aus, aber bleib am Leben!"

Der Klon hatte alle Förmlichkeiten seiner Freundin gegenüber endgültig fallen lassen. In so einem Moment konnte er sie einfach nicht als Commander sehen, sondern als Ahsoka. Als seine Ahsoka.

Mit seinen Worten schloss das Mädchen die Augen wieder und versank in einen erholsamen, wenn auch kurzen Schlaf.

Und es dauerte nicht lange, bis Ahsoka wieder zu Bewusstsein kam, eine Präsenz neben sich spürend und sich weiterhin ausruhend.

Denn die eben noch betäubten Schmerzen setzten nicht lange aus und zwangen sie zum Wachbleiben. So bekam sie auch das Gespräch zwischen zwei ihr nur allzu bekannten Stimmen mit.

Rex vergewisserte sich, dass Fives ununterbrochen über seinen Commander wachte, bis er schließlich die Verbindung über seinen eindringlich blinkenden Komlink annahm.

"Captain Rex?", meldete er sich in gewohnter Form, jedoch leise, da er nicht wollte, dass Ahsoka es hörte.

"Rex? Kix ist unterwegs, es sollte nicht mehr lange dauern, bis er ankommt. Wie geht es Ahsoka?"

Dem Klon lief ein Schauer über den Rücken, als er an die Sekunde zurück dachte, in der ihr Herz ausgesetzt hatte.

"Jetzt wieder besser, aber wer weiß, wie lange noch, ihr Zustand ist wechselhaft. Im Moment schläft sie, Fives passt auf sie auf."

Anakin gefiel seine erster Satz gar nicht.

"Was meinst du mit 'jetzt wieder'?"

Rex seufzte. "Ihr... Ihr Herz hat für kurze Zeit ausgesetzt und sie hat aufgehört zu atmen" Er redete so schnell, dass es gerade noch verständlich war.

Stille auf der anderen Seite. Der junge Jedi hatte selbst vergessen zu atmen, bis sein Körper wieder nach Sauerstoff verlangte und er scharf die Luft in seinem Jäger einsog.

"Schon gut, es war nicht lange", versuchte Rex seinen General zu beschwichtigen. Aber beide wussten, dass Ahsoka das nächste Mal wohl nicht mehr wieder aufwachen würde.

Und beide hofften inständig, dass es kein nächstes Mal gab. Dass Kix bald ankommen würde. Dass Ahsoka überlebte...

Rex sah auf das Mädchen, das begonnen hatte unter Schmerzen schwerer zu atmen. Sie keuchte und schlug die Augen auf, Fives hielt sie sanft davon ab aufzustehen, doch sie wehrte sich nicht.

Rex beunruhigte zusätzlich die stetig blutende Wunden. Es schienen schon Liter an Blut aus der jungen Togruta geflossen zu sein, doch noch nicht genug um ihr die Energie zum Leben ganz zu nehmen.

'Durhalten Kleine, durchhalten'

ɪᴛ's ᴏᴋᴀʏ... [✓]Where stories live. Discover now