5. Nach Plan

1K 63 76
                                    

Er wusste nicht, wie er sie tatsächlich dazu gebracht hatte, sich wenigstens wieder zu setzen.

Doch dass sie sich jetzt gezwungenermaßen ausruhte, breitete ein wenig Erleichterung in ihm aus. Rex warf der Togruta immer wieder besorgte Blicke zu und war gar nicht beim eigentlichen Geschehen.

Erst die durchdringende Stimme des Generals ließ ihn sich der Situation um sich herum bewusst werden. Die Droiden waren erneut am Vorrücken, sie mussten bald handeln.

Windu rief alle zu sich.

Der Kloncaptain beobachtete zähneknirschend wie sich Ahsoka an der Wand abstützend auf die Beine hievte. Aber er wollte ihr nicht wieder helfen, er wusste, sie würde es nicht annehmen.

Als alle Überlebenden versammelt waren, begann der dunkelhäutige Mann mit seiner typisch finsteren Miene zu sprechen:

"Hier marschieren die Droiden ein, wir werden frontal angreifen, das ist die einzige Möglichkeit. Heißt, sie werden wissen, wie wir kommen, also kein Überraschungsmoment"

Währenddessen flogen seine Finger über das Hologramm, in dem immer wieder rote Punkte aufleuchteten oder andere Markierungen blinkten.

"Commander, ihr werdet eine kleine Gruppe auf die Felswände, hier, führen und von dort angreifen. Die restliche Einheit wird unter meiner Führung und Padawan Tano direkt in der Schlucht kämpfen."

Ahsokas Magen verkrampfte sich bei den letzten Worten. Sie wollte nicht kämpfen. Aber nicht wegen sich, wegen den anderen.

Die Männer schwiegen, alle dachten das gleiche. Bis es Echo schließlich aussprach: "Sir, sind sie sicher, dass Comander Tano in der Verfassung ist, bei der Schlacht mitzukämpfen?"

Windus Blick widmete sich der blassen Togruta auf der anderen Seite des Holoplans. Er musterte sie kurz und fragte dann in dem ihm sanft möglichsten Ton: "Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht, nicht wahr?"

Ahsoka sah kurz zu ihm auf. In seinen Augen konnte sie erkennen, dass sie besser zustimmen sollte.

"Nein, alles in Ordnung, mir geht es gut", brachte sie kühl hervor.

Rex kochte vor Wut bei den Worten seines Commanders. Nicht wegen ihr, sondern weil er genau wusste, dass sie keine wirkliche Wahl oder Kraft hatte, ihm zu widersprechen.

Man konnte ihr das Fieber an den Augen ablesen, die wässrig glänzten, genau wie die verkrustete Schusswunde an ihrer Hüfte.

Die Lagebesprechng wurde aufgelöst und er nutzte die Gelegenheit, um mal ein Wort mit dem General zu reden.

"Was gibt es, Captain?", begrüßte ihn Meister Windu mit nicht gerade erfreutem Gesichtsausdruck.

"General, sind sie sich wirklich sicher, dass Commander Tano mit in den Kampf muss?", fragte er, seine Wut so gut es ging zügelnd.

"Absolut"

"Sir, sie ist kreidebleich, hat Fieber, unheimliche Probleme bei Bewusstsein zu bleiben und kann kaum laufen. Ich kann ihre Schmerzen förmlich spüren."

Mace kniff die Augen zusammen und musterte den Klon vor sich. Er hatte Schneid, dass gefiel ihm ganz und gar nicht.

"Wenn ich mich recht entsinne, seid ihr kein Jedi und könnt die Gefühle anderer nicht spüren", antwortete er hochmütig.

Rex' Kopf rauchte und er verzog das Gesicht, versuchte sich dann aber wieder zu beruhigen. Durch Wut half er Ahsoka auch nicht weiter.

"Nein, da habt ihr recht, aber ihr seid einer. Also müsstet ihr es doch gespürt haben"

Windu fixierte die braunen Augen des Klones. "Nein, kaum."

'Vielleicht seid ihr auch einfach so gefühlskalt!', zischte Rex in Gedanken.

Natürlich spürte der Jedi Meister die Schmerzen des Padawans, doch er war der Ansicht, sie könnte es aushalten.

Ahsoka hatte sich gefühlsmäßig so gut von Windu abgeschottet, dass es für ihn tatsächlich so scheinen konnte, als hätte sie kaum Probleme. Allerdings müsste er dann keine Augen im Kopf haben. Obwohl das manchmal gar nicht so schlecht zutraf.

Sie wollte ihm gegenüber keinerlei Schwäche zeigen. Auch, wenn sie wusste, dass er ihr so nie Ruhe gönnen würde sondern sie weiter triezen. Aber das war eine Sache, die ihr Stolz nicht zulassen würde. Noch nicht.

"Dann lasst wenigstens ein Mediteam schicken, sie benötigt dringend vernünftige, medizinische Versorgung!", versuchte es der Klon wieder.

"Captain, sollte es Padawan Tano zu schlecht gehen, wird sie sich bei mir melden und es selbst erklären. Dazu braucht sie keinen Übermittler. Und jetzt gehen Sie zurück an die Arbeit, wir brechen bei Morgengrauen auf. Das ist ein Befehl, Captain!"

Rex seufzte und schüttelte den Kopf. "Sir... Ich weiß, Ihr könnt Skywalker nicht ausstehen", begann er mit ruhiger Stimme.

Windu zog scharf die Luft ein, was ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Er wiedersetzte sich das erste Mal seinen Befehlen. Aber für Ahsoka war es ihm das wert.

"Commander Tano benötigt dringend Hilfe, diese neue Waffe ist uns unbekannt, sie ist blass und geschwächt, kann womöglich kaum noch klar sehen und hat gewaltige Schmerzen! Sie stirbt sonst!"

Zum Ende hin wurde er immer lauter. Einige andere Klone schielten in ihre Richtung, Fives und Echo sahen sich unsicher an.

Noch bevor der Dunkelhäutige etwas erwidern konnte, ergriff jemand anders das Wort.

Ahsoka hielt Rex, der dem General gefährlich nahe gekommen war, am Arm fest und redete mit sanfter, ruhiger, doch deutlich hörbarer Erschöpfung in der Stimme.

"Rex, ist in Ordnung, wirklich, ich will nicht, dass du dich wegen mir in Schwierigkeiten bringst"

Sein Blick wurde weich bei ihren Worten und dem Lächeln, das sich dazu auf ihr Gesicht schob.

Er schenkte ihr ebenfalls ein Lächeln, doch sein Blick zurück auf Windu war mit Abneigung getränkt.

"Seht ihr, Klon, sie handelt um selbstlos zu wirken, wie schlecht kann es ihr also gehen?"

Ahsoka sah etwas entgeistert zu dem Jedi Meister, Rex ballte die Fäuste. Windu drehte sich von den beiden weg und schritt davon, unberührt der Worte des Captains.

Nur eine schlanke Hand an seinem Arm konnte ihn davon abhalten, sich auf den General zu stürzen. Er wäre ihm auf den Rücken gesprungen und hätte ihm den Hals umgedreht! Wäre da nicht Ahsoka, die nun leichten Druck auf sein Handgelenk ausübte.

Verletzt von der Art, wie Windu mit seiner Freundin gesprochen hatte, drehte er sich zu ihr um. Die Wut spiegelte sich in seinen Augen wieder, aber das Mitgefühl in denen des Mädchens beruhigte ihn.

Er verstand einfach nicht, wie sie gegenüber des offenen Angriffs so ruhig bleiben konnte.

ɪᴛ's ᴏᴋᴀʏ... [✓]Where stories live. Discover now