17. Hoffnung

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Anakin hatte sich in wenigen Minuten von seinem ersten Schock erholt, soweit es zu der Zeit möglich war.

Aber das war nur einem Gedanken geschuldet. Einem Versuch, den er hatte, um seine Schülerin zurück ins Leben zu holen.

Nur musste er hoffen, dass sie dabei mitmachte. Ach, was dachte er denn da? Natürlich würde sie es schaffen, sie war stark, würde weiter kämpfen, egal wie aussichtslos es auch war.

"Kix", seine Stimme klang stark, als er den Klon zurück rief, obwohl er sich selbst noch nie so unsicher bei etwas gewesen war.

Der Angesprochene machte kehrt und kam auf den General zu, der neben Ahsoka kniete. "Mach dich bereit, die Wunde sofort zu versorgen und das Gift aus ihrem Körper zu kriegen!", wurde er von ihm angewiesen.

"Ich verstehe nicht, Sir-", setzte er an, wurde aber sofort von Anakin unterbrochen.

"Das musst du auch nicht, tu's einfach!", zischte der Jedi.

Kix holte die benötigten Sachen hervor und beobachtete dann Skywalker. Er, wie auch Rex, hatten keine Ahnung, was ihr General vor hatte.

Anakin legte seine Hand behutsam über Ahsokas Gesicht und die andere vorsichtig auf die noch offene Wunde.

"Bitte Snips, komm zurück", flüsterte er noch, bevor er seine Augen schloss und sich auf das sich noch leicht bewegende Blut in ihrem Körper konzentrierte.

Rex betrachtete weiterhin schweigend die Togruta in seinen Armen, durch die wenigen Tränen in seinen Augen, die er nicht mehr zurück halten konnte.

Kix traute seinen Augen kaum, als der Körper des Mädchens anfing zu leuchten und das Blut von der Wunde wieder in kräftigem, hellen Rot erstrahlte. Ihre Augen schlossen sich jetzt komplett, ihr Mund blieb weiterhin den kleinen Spalt geöffnet, doch nun drang warme Luft aus ihm.

Lebensenergie strömte von dem älteren Jedi durch seine Freundin, durchflutet ihren geschundenen Körper, belebte die absterbenden Zellen neu und gab junge Kraft in ihre Glieder.

Das Leuchten verblasste nach wenigen Sekunden, Anakin nahm seine Hände von ihrem Kopf und der Wunde, um die sich Kix bereits kümmerte. Er stützte sich erschöpft nach hinten ab, die Augen auf seiner Schülerin ruhend, deren Brust sich wieder sanft hob und senkte.

"Sie-", der Medi Klon konnte seinen eigenen Worten kaum Glauben schenken, "Sie ist stabil!"

Sein Blick flog zu seinem General, der erleichtert ausatmete und ein Lächeln sehen ließ. Und wenn der Mann genau hinsah, schimmerten wieder kleine Tränen in seinen Augen. Tränen der Freude und Erleichterung.

Rex war noch zu überwältigt von alle dem. Zuerst hatte ihr Herz kurz ausgesetzt, dann war sie tatsächlich tot und jetzt lebte sie wieder! Er starrte einfach weiter auf seine Kleine, bis Kix sie transportfähig hatte.

Der Jedi Meister und die Klone erhoben sich, wobei Anakin Ahsoka so vorsichtig er nur konnte hochgehoben hatte und zum Schiff trug. Die von ihr ausgehende Wärme und ihr wieder regelmäßiger Puls, sowie der angenehm feuchte Atem auf seiner Hand beruhigten ihn.

Die beiden Männer wichen den gesamten Flug nicht von ihrer Seite und einer von ihnen legte unbemerkt seine Hand um ihre.

Im Hangar angekommen wurde sie sofort zur Medi-Station gebracht, auf der Kix sie besser versorgen und das Gift aus ihrem Blut holen konnte.

Skywalker rannte zur Brücke, während Rex sie keine Sekunde aus den Augen ließ. Kix schaffte es nicht, seinen Bruder aus dem Zimmer zu scheuchen, aber zumindest hielt er genügend Abstand, um ihn arbeiten zu lassen.

Anakin veranlasste den sofortigen Aufbruch zur Lazeretstation, die anderen drei Kreuzer sollten sich um nahende Seperatisten kümmern. Windu war zwar noch auf Tscheilash, aber der würde schon nicht weglaufen, dazu war er zu stolz. Ihn konnte er sich auch später noch vorknöpfen, und er war sich der Unterstützung einiger Klone sicher.

***

Helles, energiespendendes Licht erfüllte den Raum, in dem sie lag.

Ihre Augen blieben geschlossen, auch wenn sie bei Bewusstsein war. Ahsoka döste lediglich ein wenig vor sich hin und versuchte, die Schmerzen in ihrem Körper einzelnen Verletzungen zuzuordnen.

Aber irgendwie funktionierte das nicht, ihr tat alles auf eine seltsame Art und Weise weh, ohne zu schmerzen. Als wären die Schmerzen unter anderen Gefühlen begraben aber doch präsent.

In dem Moment, als Anakin den Raum betrat, schnellte sie hoch, was sich als schlechte Idee herausstellte. Ein Stechen von tausend Nadeln zog sich über ihren Bauch und ihre Hüfte bis in ihren Oberschenkel.

Auch an ihrer Stirn brannte ein nicht gerade kleiner Bereich neben ihrem linken Auge. Sie fasste instinktiv mit ihrer Hand zu der sich unangehm anfühlenden Stelle und sog mit einem Zucken scharf die Luft ein, als sie die Schürfwunde berührte.

Anakin legte eine Hand auf ihre Schulter, während sie noch mit ihren Schmerzen beschäftigt zu ihrer Wunde schielte.

"Hey, Snips", begrüßte er sie lächelnd und mit einer liebevoller Wärme in seinen Augen.

Das Mädchen sah noch leicht verwirrt aus, schenkte ihm aber ebenfalls ein freundliches Lächeln.

Und ehe sie sich's versah, wurde sie von ihrem Freund auch schon in eine feste Umarmung geschlossen, die ihr sanft eine Träne entlockte.

Ihr Meister hatte recht gehabt. Es war das Leben wert, weiter zu kämpfen, niemals aufzugeben.

Und somit legte sie ihre Arme um Anakin und ließ ihren Tränen freien Lauf, zusammen mit dem Lächeln auf ihrem Gesicht, welches sich für diesen Moment von nichts und niemandem verderben ließ.
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Ende

ɪᴛ's ᴏᴋᴀʏ... [✓]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt