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P.o.V Jungkook

Für eine Zeitlang sah mir Yoongi in meine Augen und dabei konnte ich genau seine Unsicherheit erkennen, welche immer und immer mehr anstieg, bevor er seinen Blick von mir abwandte und zur Seite an mir vorbei blickte. "Ich will dir nicht weh tun-", "Das wirst du nicht", kam es sofort von mir, wobei ich meine Hand auf seine Brust legte und dies unmittelbar dort, wo sich sein Herz befand. "Doch das werde ich...", fing er wieder an und dabei konnte ich sehen, wie er sich auf seine Lippe herum biss. Doch sofort legte ich meine andere Hand untere sein Kinn, sodass ich mit meinen Daumen seine Lippe erreichen konnte, über welche ich dann sachte strich, sodass er aufhörte auf dieser weiter herum zu kauen. "Da bin ich mir nicht einmal so sicher. Ich glaube du wirst die letzte Person sein, welche mir weh tun wird. Ich denke eher, du wirst so vorsichtig sein, dass ich schon denke, du hättest Angst mich bei jeder Berührung zu zerbrechen .", gab ich von mir und gab ihm somit keine Chance noch etwas zu sagen, denn zugleich drehte ich seinen Kopf wieder sachte in meine Richtung, sodass ich in seine Augen blicken konnte, welche aber den Blickkontakt zu mir mieden.

"Ich weiß nicht, was damals in deiner vorherigen Beziehung passiert ist, aber ich kann dir versichern, dass du mich nicht so schnell verletzten wirst, Yoongi...", sagte ich in einem ruhigen Ton, welcher schon beinahe ein flüstern glich, da ich bei jedem Wort immer leiser wurde. Doch zu gleich kam ich Yoongi seinem Kopf immer näher, sodass ich meine Stirn an seine Lehnen konnte. Für einen Moment blieb es still, bis ich wieder in einer viel zur leisen Stimmenlage mein Wort erhob. "Yoongi, lässt du mich dir eine neue Welt zeigen?", fragte ich und sofort weitete sich leicht seine Augen. "Ich-", "In der ich dir zeige, dass du keine Angst haben musst, mich zu verletzen mit deiner introvertierten Art, in der ich dir zeige, dass ich dich so liebe wie du bist, in der ich dir zeige, dass ich deinen ruhigen Charakter liebe... Darf ich dir diese Welt zeigen?", unterbrach ich ihn sofort und konnte dabei ein leichtes zittern in meiner Stimme nicht unterdrücken.

Aber nachdem ich dies ausgesprochen hatte blieb es für einen Moment still und ich konnte noch immer sehen, wie sich die Unsicherheit und die Angst in Yoongis Augen widerspiegelte. Doch diesmal probierte er meinem Blick Stand zu halten, bevor er sachte nickte. "Ja...", brachte er leicht hauchend heraus, bevor er dann genauso sachte seine Lippen erneut auf meine legte und dabei konnte ich seine Unsicherheit spüren, welche ich probierte ihm zu nehmen, indem ich den von ihm ausgehenden Kuss erwiderte und dies genauso sanft, wie er ihn angefangen hatte.

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"Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich jemals so zögerlich sehen würde", gab ich mit einem sachten Lachen von mir, wobei ich wenig später zu Yoongi aufblickte, welcher gerade dabei war, wieder einmal mit meinen Haaren zu spielen, indem er sie um seine Finger wickelte oder einfach mit seiner Hand durch diese fuhr. "Lass mich...", brachte er nur heraus und schnipste mir leicht gegen meine Kopfhaut, wodurch erneut ein Lachen meine Kehle verließ und ich noch mehr meine Arme um ihn legte. "Dürfte ich fragen, was eigentlich damals in deiner vorherigen Beziehung passiert ist, dass du so eine Angst hast mich zu ersetzen?", und mit dieser Frage blickte ich leicht mit größeren Augen zu ihm auf. "Naja...", fing Yoongi an und hört auf durch meine Haare zu fahren, eher legte er selbst nun seine Arme um mich und zog mich somit höher zu ihm.

"Wie gesagt... ich bin ein eher introvertierter Mensch und meine Ex-Freundin war das komplette Gegenteil. Sie war anhänglich, wollte immer etwas mit mir machen, brauchte meine Nähe zu sehr, sowie wollte sie oft einfach nur Körperkontakt haben... halt wie es in einer Beziehung normal ist. Doch ich mag es nicht, wenn der Körperkontakt zu aufdringlich ist, wenn man nicht akzeptiert, dass ich meine Ruhe brauch, dass ich meine Auszeit brauche -auch wenn das heißt, dass ich mich den ganzen Tag nicht melde-, wenn man mich überall mit hin zieht -vor allem in größeren Gruppen von Menschen-, wenn man überall erwähnen muss, dass man doch zusammen ist, sodass es jeder weiß und somit ein Druck auf einem liegt... all dies mag ich nicht. Sie war ein recht beliebter Mensch am Internat, somit hatte sie auch recht viele Freunde. Sie war oft feiern, wohin sie mich immer mitgezogen hatte... Sie ist ein echt lieber Mensch gewesen, aber hat mich so oft einfach unwohl fühlen lassen -auch wenn es nicht ihre Absicht war-, sodass ich mich immer mehr zurückgezogen habe, sodass ich sogar an einem Abend eine leichte Panikattacke erlitten hatte...", sagte er leicht zögerlich.

"Du musst wissen, wir waren an dem Abend in einem Club. Ihre beiden engsten Freunde waren mit dabei, wodurch sie sehr oft mit einander rumgeblödelt hatten. Sie hatten oft gelacht, hingen oft aufeinander und ich saß nur abseits da und hatte mich so falsch am Platz gefühlt, sodass ich ein erdrückendes Gefühl bekommen hatte. Ich hatte mich in diesem Moment so falsch am Platz gefühlt, so alleine und so ausgeschlossen, dass mein Bein angefangen hatte zu zucken und meine Atmung immer unruhiger wurde. Ich hatte einfach nur noch gehofft, dass dieser Abend enden würde und als es dann endlich hieß, dass wir doch gehen würden, fing ich an, mich noch mehr zurück zuziehen... Ich habe auf dem Weg nach Hause glaube nur das nötigste gesprochen und dies war der Auslöser für unseren Streit, in welchen sie ihren ganzen Frust rausgelassen hatte. Sie hatte mir gesagt, dass sie nicht so weiter machen könnte. Sie könnte nicht weiter mit dem Gefühl leben, dass ich sie nur abstoßen würde, dass ich nichts von ihr wollen würde. Sie könnte nicht mit dem Gefühl weiterleben, dass ich sie nicht lieben würde", und nach diesem Satz macht er eine kleine Pause und fing dabei an, mir sachte über meinen Arm zu streichen. "Sie meinte, sie hat sich komplett verarscht gefühlt, dass ich lieber den ganzen Abend alleine verbracht hatte, anstatt zu ihr zu kommen. Sie meinte, es wäre meine eigene Schuld, dass ich mich ausgeschlossen hätte und bei jeder Aussage stimmte ich ihr zu... doch sie hörte erst auf mich zu beschuldigen, als sie meinte, sie macht Schluss... Sie ließ mich alleine im dunklen stehen und dabei konnte ich es nicht unterlassen, dass mir einige Tränen entkamen...", fuhr er fort.

"Ab da an, hatte ich angefangen niemanden mehr an mich heran zu lassen. Ich wollte mit niemanden mehr etwas zu tun haben. Ich wollte einfach nur noch meine Ruhe. Denn ich habe erkannt, dass ich als Einzelgänger besser fungiere, als mit Mitmenschen", sagte er noch, bevor er seine Hand langsam meinen Arm herunter geleiten ließ, bis diese meine Hand erreichte. Sofort verschränkte er seine mit meiner.

"So lange, bis ich dich kennengelernt habe, Jungkook"

Black Swan | YoonkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt