Do you remember? (1D-Ff)

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“Na toll, den kann man wohl nicht mehr aus dem Weg gehen“, sagte Jenna, die auf das Cover einer Illustrierten zeigte. Sie hatte Recht, egal wo man war, One Direction verfolgte einen. Ich schnappte mir meinen Kaffee und ging aus dem Kiosk. „Stört es dich?“, fragte Jenna, die hinter mir lief. „ Wieso sollte es mich stören? Es ist immerhin schon über drei Jahre her“, gab ich zurück. „Auch wenn ich dir nicht glaube, muss ich los. Wir sehen uns heute Abend, du wirst rocken“, verabschiedete sich Jenna. „Ciao, sei ja pünktlich.“ Wir umarmten uns und ich machte mich auf den Weg nach Hause. Sie hatte Recht, es war mir nicht egal.

Ich schloss die Haustür auf und sofort kam mir mein kleiner Bruder Nathan entgegen. Er sprang mir auf den Arm und begrüßte mich herzlich: „ Kat, ich hab dich vermisst.“- „ Wirklich? Ich war doch nur zwei Stunden weg, aber ich soll dir einen dicken Kuss von Jenna geben.“ Ich drückte ihn einen Kuss auf die Wange und ließ ihn langsam wieder runter. Ich ging weiter in die Küche, wo sich meine Mutter mal wieder mit meinem großen Bruder Mike stritt. „ Wow, mal wieder richtig Stimmung hier“, sagte ich zur Begrüßung, boxte Mike leicht gegen seinen Arm und gab meiner Mutter einen Kuss auf die Wange. Mike sah auf dem Kaffee-Becher in meiner Hand: „ Karamell-Latte von Dani?“- „Ja, und zwar meine!“ Ich zog den Becher weg, als er grade danach greifen wollte und trank genüsslich einen Schluck. „ Komm schon gib mir was ab“ Meine Mutter mischte sich ein: „Mike, lenk nicht ab. Du hast versprochen du passt heute Abend auf Nate (Kurzform von Nathan) auf. Ich geh mit ein paar Kollegen was trinken, da möchte ich hin gehen, du hast dich schon letzte Woche raus geredet.“ –„Kann Kat das nicht übernehmen, ich hab an einem Freitagabend was Besseres vor als auf meinen kleinen Bruder auf zu passen.“ Mike passte das gar nicht. Doch ich hatte auch schon was vor, was Wichtigeres als Mike, also entgegnete ich: „ Nein kann sie nicht, ich hab einen Auftritt in der Jukebox.“ Die Jukebox war eine Bar, in der sich jeder der sich vorher angemeldet hat auftreten kann. Heute Abend war ich dran, ich war schon aufgeregt, obwohl ich das schon tausendmal gemacht habe, aber diesmal würde ich auch meine eigenen Lieder spielen. „Siehst du“, sagte Ma, „ Kat hat keine Zeit, sie hat im Gegensatz zu dir ein richtiges Hobby und reale Freunde, mit denen sie den Abend verbringt. Und beschäftige dich auch wirklich mit deinem Bruder und nicht mit deinem Computer. Meinetwegen kannst du dann feiern gehen, wenn ich wieder da bin.“ Wütend verließ er die Küche, ich glaube er war dennoch froh über den Kompromiss.

Meine Ma ließ sich auf einen Stuhl sinken und ich setzte mich auf den gegenüber. „ Du weißt das er nicht wirklich feiert, sondern auf  'ne LAN-Party geht“, lachte ich. „ Ich weiß“, seufzte sie, „ aber was soll ich dagegen tun, er ist neunzehn, er ist alt genug um so etwas selber zu entscheiden, außerdem hat er schon einen Studienplatz, ab Oktober wird er nicht mehr so viel Freizeit haben und spätestens mit 23 werfe ich ihn raus, da wird er schon vernünftig werden.“ Sie lächelte wieder. „ Wie war's in der Stadt? Hast du was Schönes für nachher gefunden?“, fragte sie mich. „Nein, ich zieh einfach irgendwas an.“ Ich guckte auf die Küchenuhr. 16:43. Ich musste mich fertig machen, um 18 Uhr treffe ich mich mit Jenna und den anderen.

 Ich ging hoch ins Bad, machte das Radio an und stieg unter die Dusche. Grade als ich mir die Haare ein shampoonieren wollte, hörte ich wie „Life while we're young“ aus den kleinen Radio dröhnte. Er verfolgte mich wirklich überall, aber ich war zu nass um den Sender zu wechseln, also ließ ich es über mich ergehen.

„ Let's go crazy, crazy, crazy till we see the sun

I know we only met but let's pretend it's love

And never, never, never stop for anyone

Tonight let's get some

And live while we're young

Woahhh oh oh oh

Woahhhh oh oh oh

And live while we're young

Woahhh oh oh oh

Tonight let's get some

And live while we're young”

Scheiße, ich musste mitsingen. Na toll, jetzt hab ich bestimmt einen Ohrwurm…

Fertig geduscht und geschminkt ging ich zu meinem Kleiderschrank und holte mir eine Jeans-Hotpants und mein Nirwana-Shirt aus dem Kleiderschrank. 17.27 Uhr. Ich packte meine Gitarre in den Gitarren-Koffer und ging die Treppe runter.

Ma war schon weg. Nate spielte friedlich mit seinen Autos auf dem Wohnzimmer-Teppich und Mike guckte Fernsehen. Ich kniete mich hinter Nate und guckte ihm über die Schulter. Er sah so süß aus mit seinen Pausbäckchen und den hellbraunen Locken. Ich verstand nicht wieso Mike ihn nicht mochte, immerhin war er sein kleiner Bruder und er erst zwei als er Mikes PC kaputt gemacht hatte. Das war aber schon zwei Jahre her. „Na, schaffst du das den ganzen Abend mit Mike alleine?“,  fragte ich ihn, mit etwas Mitleid in der Stimme. „Ja, er kann aber nicht so gut Gute-Nacht-Singen wie du.“ Ich nahm ihn in den Arm. „ Ich denk einfach an dich, wenn ich gleich auf der Bühne stehe“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Ich stand auf und stellte mich zwischen Mike und den Fernseher.  Er funkelte mich wütend an. „Kat, geh mir aus dem Bild.“- „Sei nett zu Nate. Du machst es für Ma nicht grad einfach, seit der Scheidung. Und wenn ich nächsten Monat nach London ziehe, macht es das nicht einfacher für euch. Engagier dich mal ein bisschen mehr und tu nicht so als würde dir alles am Arsch vorbei gehen, das tut es nämlich nicht.“ Mike schwieg, er wusste ich habe Recht. 17.44 Uhr. Ich war spät dran. Ich ging in den Flur zog mir meine schwarzen Stiefel an, setzte ein Lächeln auf und betrachtete mich im Spiegel. Meine blonden Haare fielen mir in großen Locken auf die Schultern. Ich befand mein Outfit für Okay, verabschiedete mich von meinen Brüdern, setzte mir den Gitarren-Koffer auf den Rücken und ging aus dem Haus.

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Hey, ich hoffe euch gefällt meine Story. Es ist meine erste Wattpad-Story, seid also nicht so streng mit mir, Kritik ist aber erwünscht :) Viel Spaß beim Lesen!

LG Alina

Do you remember? (1D-Ff)Where stories live. Discover now