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„Neeeiiiiin!", schrie ohne Vorwarnung eine unbekannte Stimme in ihrem Kopf. Casia zuckte zusammen und ihr Kopf ruckte umher. Keiner der Anwesenden schien es gehört zu haben. Es musste ein Florawesen gewesen sein. Doch wo war es? Hier waren außer Zimmerpflanzen kein Baum zu sehen. Und in Frankfurt wuchsen nicht wie in Lucca Bäume auf den Dächern. Auf dem Maintower schon gar nicht. Obwohl das eine gute Idee wäre.
Irgendjemand war in Gefahr, doch wusste sie nicht wer. Sie konnte schlecht die Entfernung einschätzen. Es hatte geklungen als stände das Wesen direkt neben ihr.
In der Stadt gab es mehrere Flecken mit alten Baumbeständen. Der Park vom Liebighaus am anderen Mainufer. Oder der Botanische Garten. Daneben der Palmengarten. Die Taunusanlage.
Casia schlug das Herz bis zum Halse. „Nicht sie", schluchzte es in ihrem Kopf und unbeabsichtigt entwich ihr ein Seufzer. Ihr Vater drehte sich zu ihr: „Alles in Ordnung? Gefällt es dir hier nicht?" „Doch. Doch." „Mh. Siehst nicht danach aus." Was sollte sie jetzt sagen? Und sollte sie ehrlich zu ihm sein und den Abend verderben oder eine Ausrede finden? Ob sie sich entschuldigen sollte? Aber mehr als auf Toilette zu gehen, konnte sie nicht tun. Langsam kam ihr die Botschafterrolle wie ein Fluch vor. Was hatte ihr Esclarmonde angetan? Würde sie jedes Mal, wenn einem Florawesen ein Leid angetan wurde, die Schreie hören? Solch eine Zukunft stellte sie sich grausam vor.
Noch einmal schrie es „Neeeiiiiin!" in ihrem Kopf und sie konnte die Verzweiflung des Wesen wie ihre eigene spüren. Ein Träne entwich ihr. Es war eine Privatsache und keiner sollte mitbekommen, dass sie innerlich aufgewühlt war. Helfen hätte ihr sowieso niemand. Also entschuldigte sie sich kurz um doch zu den Toilettenräumen zu gehen.
