Kapitel 5

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P.O.V Patrick 

Die Sonne ging schon unter als wir uns endlich aufmachten und zu dritt aus unserer Hütte traten. Der Wald sah im roten Licht der Sonne noch finsterer und gefährlicher aus, und mich schauderte es. Doch es ging hier um das Leben einiger Menschen und wir mussten da jetzt rein. Also flüsterte ich leise «Lumos» und helles, weisses Licht erhellte den Weg vor mir. Maurice hatte die Karte dabei und zeigte uns den Weg durch das dichte Gestrüpp. Ich wusste nicht, wie lange wir uns schon durch den dichten Wald schlugen, als Maurice plötzlich stehen blieb und einen letzten Blick auf die Karte warf ehe er uns leise die Situation erklärte: «Wir sind da. Hier in der Nähe ist das Lager der Werwölfe. Es ist Neumond, also sind sie heute sehr schwach und werden uns wahrscheinlich nicht angreifen können. Also müssen wir vor allem auf die achten, die gerade in Menschengestalt sind. Passt auf und verhalten euch ruhig.» Ich nickte und auch Michael hatte verstanden. Leise traten wir aus dem Wald auf eine kleine Lichtung, die nur noch von den letzten Strahlen der Sonne beleuchtet wurde. Als die Werwölfe uns entdeckten knurrten und bellten sie angriffslustig. Es waren mehr als wir gedacht hatten, bemerkte ich geschockt. Mindestens zehn paar gelbe Wolfsaugen starrten uns aggressiv, doch deutlich müde an und auch etwa sieben Menschen sahen uns durchdringend an. «Wer seid ihr?», hörte ich jemanden zischen. «Holt den Alpha!», rief ein anderer. Unruhig huschte mein Blick von einem zum nächsten Wolf und ich erwartete jederzeit einen Angriff. Plötzlich verstummten jegliches Gemurmel und Gezische und ich spürte eine mächtige Aura. Sofort sah ich auf und starrte in die kalten blauen Augen eines Mannes. Der Mann war anscheinend aus einer grossen Höhle gekommen, die am anderen Ende der Lichtung lag. Der Mann war gross und hager, hatte harte Gesichtszüge und einen trainierten Körper. Der Alpha.

«Was wollt ihr hier?», fragte er. Seine Stimme war sehr tief und kalt. Es war angsteinflössend. Sein Blick schien mich zu durchbohren und ich hatte das Bedürfnis wegzurennen. Einfach nur diesen Blicken zu entweichen und zu verschwinden. Aber ich konnte nicht. Wie versteinert stand ich da, den Blick starr auf ihn gerichtet. Neben mir hörte ich Michael etwas sagen. Seine ruhige, tiefe Stimme beruhigte mich ein wenig und ich konnte meinen Blick lösen. Kurz schloss ich meine Augen und als ich sie wieder öffnete, war ich um einiges ruhiger und entspannter als davor. Michael redete immer noch und schien dem Alpha etwas zu erklären, aber ich hörte nicht richtig zu. Denn in diesem Moment tauchte ein Mann neben dem Alpha auf. Er war schlank und etwas grösser als ich. Seine Haut war blass und er zitterte leicht, als fürchtete er sich vor dem Alpha. Seine langen braunen Haare hingen ihm leicht vor dem Gesicht und verdeckten ihn. Neugierig starrte ich ihn weiter an und plötzlich hob dieser seinen Blick und starrte mir direkt in die Augen. Ich erstarrte erneut, aber dieses Mal fürchtete ich mich nicht. Denn als ich in seine giftgrünen Augen starrte, die mich scheinbar zu durchbohren schienen, breitete sich eine ungewohnte Wärme in mir aus. Ich spürte ein leichtes Kribbeln in meiner Magengegend und ich konnte meinen Blick nicht von diesen wunderschönen Augen lösen. Plötzlich zuckte der Mann zusammen. Unser innige Blickkontakt löste sich und er sah verwirrt zur Seite. Der Alpha sah ihn wütend an und der Mann schien unter seinem eisigen Blick immer mehr zusammen zu schrumpfen. «Was habe ich gerade gesagt Manuel?», fragte der Alpha ihn bedrohlich ruhig. Manuel senkte den Kopf und flüsterte etwas, was ich kaum verstehen konnte. Der Alpha lachte leise und flüsterte: «Du weisst es nicht?» Manuel wurde noch blasser und fing leicht an zu zittern. Er hatte Todesangst. Am liebsten wäre ich zum gegangen und hätte ihn weggezogen. Weg von diesem fürchterlichen Mann, weg von Rudel, weg von diesem Wald zu mir. Ich hätte ihn dort beruhigt und getröstet bis er wieder glücklich wäre, bis er wieder lachen konnte. Doch ich konnte nicht. Hilflos musste ich zusehen wie der Alpha auf Manuel zuging und ihn mit leiser Stimme zurück in die Höhle schickte. Als dieser nicht gehen wollte, rief der Alpha sofort zwei Männer herbei die den jungen Mann in die Höhle bugsierten und dann vor dem Höhleneingang stehen blieben. Mit unergründlicher Miene starrten sie nach vorne. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Sicher würde der Alpha Manuel für seine Unachtsamkeit gleich bestrafen. «Entschuldigt für diese Unannehmlichkeit», sagte der Alpha mit leiser Stimme, «fahren sie fort.» Er nickte Michael zu, der vorsichtig weiterredete. Er erklärte dem Alpha so gut es ging ihre Situation und bat ihn schon fast untertänigst das Revier der Werwölfe um einige Meilen nach Osten zu verschieben, wo der Wald dichter und unbewohnt war und die Werwölfe dadurch keine Menschen mehr töten konnten. Der Alpha hörte anscheinend interessiert zu aber als Michael geendet hatte und ihn fragend ansah, grinste dieser nur hämisch. «Ich habe kein Interesse», antwortete er ihm schliesslich mit eisiger Stimme. Michael antwortete nicht aber seine Blicke sprachen Bände. Vorsichtig neigte er den Kopf: «Wir verstehen.» Als er sich gerade umdrehen und weggehen wollte liessen die Worte, die der Alpha nun sprach ihn erstarren: «Oh nein. Ihr versteht nicht», der Alpha kam ein paar Schritte näher zu uns, «wir benötigen dieses kleine Städtchen. Ihr müsst wissen das Werwölfe selten Nachwuchs bekommen. Ohne diese hilfreichen Menschen wären wir schon längst ausgestorben. Wir werden so lange hierbleiben, wie wir wollen. Und ihr werdet uns da nicht dazwischenfunken. Das verspreche ich euch.» Mit einem Wink des Alphas standen sofort alle Werwölfe und Menschen auf und kamen bedrohlich auf uns zu. Der Alpha drehte sich um und ging in die Höhle zurück, in der Manuel immer noch war. Aber ich hatte gerade ganz andere Probleme. Denn als wir zurückweichen wollten trafen wir auf eine unsichtbare Wand und auch apparieren funktionierte nicht. Verzweifelt versuchte ich die Wand zu durchbrechen, aber sie hielt meinen Zaubern stand. «Ihr werdet nicht entkommen», hörte ich den Alpha lachen, «dieser Schutzwall wurde von unserem einzigen Zauberer im Rudel erschaffen. Und ich verspreche euch lieber würde er sterben als das diese Wand nachgibt.» Ich hörte ein leises Wimmern aus der Höhle. Manuel! Natürlich. Er war der Zauberer. Manuel Büttinghaus. Warum war ich nur nicht früher darauf gekommen. Doch das brachte mir in diesem Moment herzlich wenig. Ich blickte zu den anderen. Auch sie hatten, wie ich, den Zauberstab erhoben, aber gegen so viele konnten wir nichts ausrichten. Ausserdem hatte uns das Ministerium strikt verboten, die Werwölfe auf irgendeine Art zu verletzten oder sogar zu töten. Hilflos sah ich mich um. Was sollten wir nur tun?

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Dafür hier ein extra langes kapitel 
Es werden dann ab dem nächsten oder übernächsten Kapitel mehr pov Wechsel geben
Ich hoffe das euch das nicht zu sehr verwirrt
Lauraaaaaaa alias paldadoletsbey

Freedomsquad x harry potterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt