Kapitel 11

239 13 3
                                    

P.O.V Maurice

Angestrengt dachte ich nach. Es würde wohl kaum etwas nützen erneut zu versuchen mit dem Rudel zu sprechen. Sie waren einfach viel zu aggressiv. Aber wir konnten sie nicht angreifen. Zuerst einmal waren wir dafür viel zu stark in der Unterzahl und außerdem hatte das Ministerium uns strickt untersagt jegliche Gewalt anzuwenden. Wir hatten Beatrix Scamander schon eine Eule geschickt, aber noch keine Antwort erhalten. Wir konnten nur auf eine Antwort warten. Alles andere hatte wohl keinen Zweck. Michael schien denselben Gedanken wir ich zu haben. «Wir könne nichts tun», unterbrach er das bedrückende Schweigen, «wir müssen wohl oder übel auf die Antwort des Ministeriums warten. Alles andere wäre sinnlos.» ich wollte gerade zustimmen als ein lautes Krachen mich unterbrach. Patrick hatte wütend seine Faust auf den Tisch geschlagen: «Warten! Warten?! Wir können nicht warten!», fuhr er uns wütend an, «wenn wir weiter warten, sterben vielleicht noch mehr Muggel. Wenn wir weiter warten muss er vielleicht noch mehr leiden! Das Rudel wird nicht mit uns kooperieren! Versteht das doch endlich. Es nützt nichts zu warten!» Wutentbrannt sah er uns an, als forderte er uns heraus ebenfalls laut auszurasten. Doch im Gegenteil. «Wen meinst du mit er? Wer leidet mehr je länger wir warten?», fragte ich stattdessen. Patrick sah leicht ertappt aus und murmelte leise: «Manuel, der Heiler aus dem Rudel. Er hat uns bei unserer Flucht geholfen. Deshalb hat die Wand nachgegeben. Deshalb konnten wir fliehen. Aber ich bin mir sicher das der Alpha das nicht einfach so durchgehen lässt. Er wird ihn sicher bestrafen. Ihn...» Patrick verstummte und sah ängstlich in den Wald, als könnte er durch die vielen Bäume direkt zu Manuel sehen.

Ich war mehr als überrascht. Natürlich hatte ich lange darüber gegrübelt, warum der Schutzwall nachgegeben hatte. Mehrmals hatte ich mich mit Michal darüber unterhalten. Aber wir beide hätten niemals gedacht das Manuel uns extra durchgelassen hatte. «Warum?», dachte ich, «Warum hat er uns durchgelassen?» Patrick seufzte. Erschrocken bemerkte ich das ich anscheinend laut gedacht hatte. «Ich weiss es auch nicht», sagte er, sah uns dabei aber entschieden nicht an. Michael war das nicht aufgefallen und auch ich beschloss erst einmal nichts zu sagen. Patrick sah uns beide plötzlich flehend an: «Bitte. Bitte helft mir das Rudel endgültig zu vertreiben und vielleicht Manuel zu befreien.» Obwohl er die Rettung von Manuel nur beiläufig hinzufügte, bemerkte ich das seine Augen dabei verdächtig glänzten. Ihm schien die Rettung von diesem Typen wirklich wichtig zu sein. Und nicht nur das, jedes Mal, wenn er Manuel erwähnte, leuchteten seine Auge leicht auf. Ich wusste genau was mit ihm los war. Patrick hatte wohl die Liebe auf den ersten Blick erfahren. Bei dem Gedanken musste ich auf einmal grinsen. Ohja ich wusste genau wie das war. Unauffällig sah ich zu Michael. Diese eisgrauen Augen, die nach aussen hin fast schon dunkelblau wurden. Diese Art wie er seine braunen Haarsträhnen nach hinten strich, wenn sie ihm im Weg hingen. Seine oft strenge und doch liebevolle Art. Und seine etwas tiefere Stimme mit der er so fantastisch erzählen konnte. Jedes Mal, wenn ich ihn ansah tanzten die Schmetterlinge in meinem Bauch einen Stepptanz, jedes Mal, wenn er mich festhielt kribbelte die Stelle wie verrückt. Ohja ich kannte das Gefühl verliebt zu sein sehr gut. Seit der 5. Klasse hatte ich gemerkt das ich schwul war und seit der 6. war ich hoffnungslos in meinen besten Freund verknallt. Doch nie hatte ich mich getraut das zuzugeben. Denn auch wenn ich ihm noch so vertraute und auch wenn wir uns noch so lange kannten gab es da ein drastisches Problem. Ich war viel zu schüchtern und viel zu ängstlich, um ihm meine Gefühle zu gestehen. Niemals könnte ich ihm sagen wir sehr ich ihn wirklich mochte, und wie gerne ich doch mit ihm bis an mein Lebensende mit ihm zusammen gewesen wäre. Ich wusste zwar, dass Michael mich danach genauso mögen würde, und dass er absolut nichts gegen Schwule oder Lespen hatte, aber ich wusste von mir, dass ich nicht so war. Ich könnte ihm vor Scham wahrscheinlich nicht einmal ansehen, wenn er meine Gefühle zu ihm kannte und nicht erwidern würde. Ich selbst würde durch meine Feigheit höchstwahrscheinlich unsere Freundschaft zerstören. Deshalb liess ich es lieber sein, und unterdrückte meine immer stärker werdenden Gefühle für ihn. So wie die letzten neun Jahre. Aber was, wenn er deine Gefühle erwidert? Wisperte eine leise Stimme in meinem Kopf mir zu. Er hat schon manche Anzeichen dafür gezeigt das er vielleicht doch mehr für dich empfindet als nur Freundschaft? Ich musste an unsere Ankunft hier denken. Er hatte einfach so meine Hand gehalten. Und auch davor hatte es oft Anzeichen dafür gegeben. Ich wischte den Gedanken beiseite. Ja es waren Anzeichen gewesen. Aber wegen Anzeichen wollte ich unsere lange Freundschaft nicht riskieren. Aber es war schon seltsam gewesen, als er meine Hand gehalten hatte. Das würde ein Freund doch nicht machen... Oder?...

„Maurice?" Ich fuhr erschrocken aus meinen Gedanken. Michael sah mich verwundert an, „Hab ich was im Gesicht? Warum hast du mich die ganze Zeit angestarrt?" Ich spürte wie mir das Blut in den Kopf stieg und murmelte: „Nein alles gut, war nur in Gedanken." Ich drehte mich zu Patrick um, um mit ihm über seinen halbwegs guten Plan zu reden. Michaels Blick verfolgte mich noch ein wenig bevor er nur verwirrt den Kopf schüttelte und sich an unserem Gespräch beteiligte. 

______________________________________________________________________________
Hab nichts zu sagen... Cry
Lauraaaaaa alias Paldadoletsbey

Freedomsquad x harry potterWhere stories live. Discover now