Kapitel 9

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Der Regen hatte endlich aufgehört.

Das bedeutete, dass ich jetzt schon einen ganzen Monat hier war. Ich wusste nicht, ob das beängstigend sein sollte oder nicht. Ich hatte mich daran gewöhnt, wie die Dinge rund um das Herrenhaus und die Leute, funktionierten. Die Bediensteten waren unglaublich nett und arbeiteten schnell. Wahrscheinlich weil sie immer angeschrien wurden, wenn sie es nicht taten. Die Oneiroi die bei uns wohnten, waren die meiste Zeit nicht zu sehen.

Sie schliefen meistens tagsüber und arbeiteten nachts, wenn alle schliefen. Ich nahm an, dass das daran lag, weil sie uns im Schlaf beschützten. Ich hatte seit Theos erstem Angriff, keine weitere Albträume mehr gehabt.

Aber ich hatte ständig Träume. Jede Menge Träume und in allen kam Malachi vor. Ich wurde nicht schlau daraus. Wollte mir mein Unterbewusstsein was sagen?

Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr wanderten meine Gedanken zu furchteinflößenden Möglichkeiten, an die ich nicht denken wollte, da ich neben ihm schlief.

Malachi arbeitete noch immer mit den anderen Dienern und Abel daran, mein neues Zimmer herzurichten. Selbst die Oneiroi halfen bei Nacht. Ich hatte versucht, mit Malachi über das Ereignis, von vor ein paar Wochen zu reden, als ich versucht war, einfach... nach draußen zu gehen und zu sterben.

Wieso auch nicht? Immerhin war ich ein Mörder. Ich habe zwei Menschen getötet. Es war genug, um sogar jemanden, wie Theo anzulocken und obwohl es mir Angst machte... und ich nicht sterben wollte, sollte ich, oder nicht? Ich fühlte mich für meine Tat nicht schuldig. Ich hatte mich doch bloß selbst beschützt, oder nicht?

Aber egal wie oft ich versuchte, mich selbst davon zu überzeugen, blieb das Ergebnis noch immer das gleiche. Mein Magen verkrampfte sich. Wie auch immer. Jedes Mal, wenn ich Malachi darauf ansprach, hörte er mir nicht zu. Er ignorierte mich ständig, außer wenn er mit mir sprechen wollte.

Sein Verhalten verärgert mich ziemlich, doch sagte ich es ihm nicht. Dies war Malachis Haus und ich musste seine Regeln respektieren, egal wie sehr sie mich in den Wahnsinn trieben. Ich wünschte nur, er würde zumindest andeuten, warum er das alles tat. Ich habe ihm keine Sekunde lang abgekauft, dass er das nur aus der Güte seines Herzens tat. Er war Hades Sohn. Sogar Abel war manchmal ein wenig verrückt. Malachi war keine Ausnahme.

Ich seufzte und fuhr mir mit den Händen durch das Haar, dass mir sogleich wieder ins Gesicht fiel. Am Esstisch platznehmend, wartete ich darauf, dass Malachi und Abel ankamen, damit wir frühstücken konnten. Tayo kam herein und deckte den Tisch mit Tellern, Besteck und viel Essen ab.

Der heiße, dampfende Duft von Meeresfrüchten, Brot und Früchten erfüllte die Luft. Es gab noch einige Dinge, an die ich mich gewöhnen musste, wenn es um Lebensmittel ging. Ich mochte die Austern nach wie vor nicht, oder alles, was eine Muschel hatte. Sie bereiteten mir Bauchschmerzen und ich fand, dass sie schrecklich stanken. Aber ich mochte die verschiedenen Brotsorten. Es gab so viele und sie schmeckten alle unterschiedlich. Einige waren sogar mit Zimt oder mit Pflaumenstücke. Das Obst bereitete mir auch Freude.

Einige davon hatte ich aus dem Fernsehen erkannt, wie Melonen und Kokosnüsse. Andere hatte ich noch nie zuvor gesehen und hatten seltsame Namen. Da war diese blaue Frucht, von der Größe eines Apfels. Es war wie bei einer übergroßen Heidelbeere, aber die Innenseite war dunkelrot mit ein paar kleinen Samenkörnern. Sie schmeckte süß und war weich, aber die Außenseite war zäh. Malachi nannte es akardiá, was anscheinend auch das griechische Wort für "Herz" war.

Ich fand eine, in einem der Körbe und nahm sie heraus, wobei ich einen feuchten, matschigen Bissen nahm. Der süße Geschmack strömte über meine Geschmacksknospen wie Ambrosia. Nicht, dass ich wüsste, wie Ambrosia schmeckte. Malachi und Abel waren die einzigen, die das essen durften. Das und Nektar.

Inferi [boyxboy] (Übersetzung)Where stories live. Discover now