Kapitel 16

139 9 0
                                    

Als wir zum Herrenhaus zurückkehrten, waren alle begeistert, mich wiederzusehen. Dorean umarmte mich erneut und kuschelte sich an meine Wange, während Tayo eines der größten Abendessen aller Zeiten zubereitete. Er ließ sogar die Diener und Dorean in den Speisesaal, in dem der kleine Esstisch zu einem größeren gedehnt worden war.

Ich hatte nicht wirklich das Herz, jemandem von Theos Versprechen zu erzählen. Ich glaube, Malachi oder Abel erging es ähnlich, weil sie ihr falsches Lächeln aufsetzten, während alle beim Abendessen aufgeregt plauderten. Sogar Tayo aß mit uns mit, als wir uns alle in den Speisesaal drängten, um zu essen.

"Wann glaubst du, wird Theo es nochmal versuchen?" fragte ich Malachi leise, als wir nebeneinander am Tisch saßen, allen beim Lachten und Essen zusahen, was für so ziemlich alle eine Premiere war. Malachi nahm einen Schluck von seinem Nektar und hielt inne, um die Flüssigkeit in seinem Glas anzustarren, bevor er mich ansah.

"Ich bin mir nicht sicher, Adrian. Heute Abend. Morgen. Übermorgen. Nächstes Jahr. Theo ist unberechenbar, wenn es darum geht, Angriffe auszuführen. Vielleicht versucht er diesmal auch gar nicht deinen Geist anzugreifen... Ich sollte wahrscheinlich jemanden senden um Theo zu beobachten." Gab er zu und sah weg. Ich runzelte die Stirn.

"Wie eine Fliege an der Wand?" hakte ich nach. Malachi nickte und kniff die Augen zusammen, um mit misstrauischem Blick wieder in sein Glas zu schauen.

"Ich möchte auch herausfinden, warum Theo so verzweifelt versucht, dich zu bekommen. Obwohl ich einige seiner Gründe sehe, sind sie zu einfach... Theo braucht dich aus einem viel größeren Grund. Du bist irgendwie etwas Besonderes für ihn und es kann unmöglich nur daran liegen, dass er deine Gebete erhalten hat." erklärte er langsam und drehte den Nektar in seinem Glas herum. Ich blinzelte und sah ihn verwirrt an.

"Aber... ich bin nichts Besonderes. Ich bin nur ein Mensch." sagte ich. Malachi studierte sein Glas noch eine Weile, bevor er es mit einem Seufzer abstellte.

"Es ist etwas an dir, Adrian. Etwas, das Theo anzieht. Und ich habe das Gefühl, dass es möglicherweise etwas mit Theos Rücken zu tun hat." murmelte er mit driftender Stimme. Wir beide verzogen das Gesicht, als wir uns an Theos Rücken erinnerten.

Obwohl Theo gewalttätig und unglaublich Mächtig und wunderschön wirkte, war es überraschend, etwas so ekliges auf seinem Rücken zu sehen. Ich hatte genug Nagelspuren auf meiner Haut gesehen, um die auf Theos Rücken zu erkennen. Sie begannen an seinen Schulterblättern und rissen nach unten bis zu seiner unteren Rückenhälfte. Sie reichten von alt und neu bis hin zu dunkelrot und leuchtend rot. Die gezackten Linien kreuzten sich, manche lang, manche kurz.

"Aber es macht keinen Sinn", sagte ich langsam, noch immer verwirrt, "ich bin nur ein Mensch. Meine beiden Eltern waren auch Menschen. Ich habe überhaupt nichts Besonderes getan. Jedenfalls nicht genau... Und Ich verstehe nicht, wie es mit den Markierungen auf Theos Rücken zusammenhängen soll."

"Es ist ein zu großer Zufall", betonte Malachi. "Diese Zeichen tauchen ungefähr zur gleichen Zeit auf, als du aufgetaucht bist."

"Ich habe ihm nichts getan."

"Das habe ich auch nicht gesagt", versicherte Malachi, als er meinen besorgten Ausdruck sah. "Ich sage bloß, dass Theo sich wieder in irgendeine Dummheit verwickelt hat. Er hat schon früher idiotische Dinge getan, bei denen fast Tausende Menschen getötet wurden. Es ist bloß ein Teil seiner... Persönlichkeit. Wie auch immer, ich muss es herausfinden. Nach dem Abendessen werde ich ein paar Diener zusammenbringen und sie zu Theo schicken. Diener bewerben sich ständig bei Theo." Ich warf ihm einen komischen Blick zu und er gluckste bevor er einen Bissen Ambrosia nahm und schluckte.

"Nicht weil er nett ist, sondern weil der Palast eine sehr schöne Inneneinrichtung hat und die Bezahlung ebenfalls sehr gut ist. Theo ist auch der einzige, der offene Stellen für Bewerber hat. Er stellt immer Bedienstete ein." erklärte er und ich neigte meinen Kopf.

Inferi [boyxboy] (Übersetzung)Where stories live. Discover now