Kapitel 13

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Am nächsten Tag hatte Malachi starkes Fieber.

Seine Wangen waren gerötet und er schwitzte unter seiner Decke, die ihm von der Taille abwärts bedeckte. Ich konnte sehen, wie sein Schweiß auf seinen angespannten Oberkörpermuskeln glitzerte. Sein dunkles Haar war auf seinem Kissen ausgebreitet und eine Kältekompresse lag auf seiner Stirn. Abel stand mit einem Tablett, auf dem sich Malachis Mittagessen befand, neben Malachi, der die Nahrungsaufnahme erneut verweigerte.

"Sei nicht dumm", schimpfte Abel und stellte das Tablett auf seinen Nachttisch ab, um seine Hände in die Hüften zu stemmen. "Tayo hat dir etwas Besonderes gemacht. Jeder, der eine Regenerierung durchgemacht hat, kann dir bestätigen, dass es hilft."

"Ich habe das Gefühl, dass ich mich übergeben werde", presste Malachi an zusammengebissenen Zähnen vorbei. Abel warf ihm einen nervösen Blick zu, bevor er zu mir sah. Ich stand mit Dorean, auf der anderen Seite des Bettes, der besorgt über meine Schulter zu Malachi spähte.

"Könntest du bei ihm bleiben, damit ich eine Schüssel holen kann?", fragte er. Ich nickte und Abel lächelte erleichtert, bevor er den Raum verließ und die neu geschaffene Tür hinter sich schloss. Dann ging mein Blick wieder zu Malachi, der schwer atmend, mit den Augen auf halbmast gesenkt, zur Decke starrte. Anstelle der kleinen roten Adern, befanden sich kleine weißgraue Adern um seine durchdringenden blauen Iris.

"Kann ich dir etwas bringen?", fragte ich. Malachi schüttelte leicht den Kopf und holte tief Luft, bevor er sie heftig aushustete. Aus seinem Mundwinkel floss ein Rinnsal Blut. Ich griff mir das Handtuch, dass sich neben mir auf dem Nachttisch befand und tupfte das Blut schnell weg. Malachi sah verlegen aus, als er die Augen schloss.

"Öffne die Fenster" hauchte er. Ich nickte, aber Dorean eilte bereits zum Fenster und klopfte mit seiner Klaue gegen das Vorhängeschloss, wodurch es zu silbernen Staub zerplatzte. Er stieß die Fenstertüren auf und sofort strömte eine frische Luft in den Raum. Malachi atmete erleichtert auf.

Die Luft war ein bisschen kühl und ich sah, wie sich eine Gänsehaut auf seiner Haut ausbreitete. Ich biss mir auf die Lippe und zerrte an der Decken, um sie über seine Bauchmuskeln zu ziehen, was mein Herz höher schlagen ließ. Malachi sah mich dankbar an, bevor er wieder zur Decke blickte.

"Tut mir leid, dass ich mich so plötzlich übergeben musste", murmelte er und sah leicht genervt aus, "Ich habe mich selbst überschätzt."

"Du brauchts dich dafür nicht zu entschuldigen", antwortete ich leise," Das ist doch nicht deine Schuld... Was hast du denn getan, dass so viel Kraft erfordert hat?", wollte ich wissen, aber Malachi schwieg und starrte an die Decke. Ich runzelte beunruhigt die Stirn.

"Wenn wir zusammen leben wollen, sollte ich dann nicht wissen, was los ist?" Malachis Augen gingen flackernd und er sah mich aus dem Augenwinkel an.

"Wer war der Mann in deinem Traum, in dieser ersten Nacht?", fragte er stattdessen. Ich spürte wie mir schlagartig eiskalt wurde und trat sofort vom Bett zurück. Malachi starrte mich lange an und ich konnte meine Augen nicht von ihm abwenden, bis sich die Tür öffnete und Abel eintrat. Ich seufzte beinahe erleichtert auf, als er mit der Schüssel hereinkam und sie neben Malachi auf das Bett legte.

"Wenn dir schlecht wird, benutze das und lass es mich wissen, wenn du fertig bist. Ich muss in die Stadt, um mit Tayo noch ein paar Kräuter zu holen. Dieser Hund will nicht alleine gehen. Ich lasse Adrian hier um dich zu beobachten. Tu also nichts dummes", schimpfte Abel und fuhr zusammen, als er mich ansah "Lass nicht zu, dass er aufsteht und herumwandert. Er darf nicht mehr arbeiten und wenn er von seinen Kräften Gebrauch machen will, hast du meine Erlaubnis, ihm einen Schlag auf die Nase zu verpassen."

Inferi [boyxboy] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt