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Alec


Nachdem Magnus Catarina nach unten gebracht hat, kommt er wieder nach oben und legt sich zu mir. Obwohl mir unglaublich heiß und kalt zugleich ist, schlinge ich meine Arme um Magnus und ziehe ihn näher an mich. Seine Anwesenheit, sein Geruch und seine Berührungen beruhigen mich ein wenig und lassen mich tief durchatmen. Er streicht mir zärtlich mit seinen Fingern durch meine Haare, wie mit einem Kamm. Ich lausche seinen leisen Atemzügen und werde in seinen Armen mit der Zeit immer ermüdeter, bis ich schließlich irgendwann meine Augen nicht mehr offen halten kann und sie mir zufallen.

Als ich durch starke Schulter- und Kopfschmerzen geweckt werde, liegt er nicht mehr bei mir. Ich setze mich abrupt auf, was nicht unbedingt mein Kopfweh lindert. „Alles ok?", sieht mich Magnus, verloren in der Raummitte stehend, besorgt an. Ich lasse mich kraftlos wieder in mein Bett zurückfallen. Mein schwarzhaariger Freund kommt zu mir und setzt sich fürsorglich auf die Bettkante. „Ist alles ok?", fragt er mich noch einmal, da ich das erste Mal nicht geantwortet habe. „Au.", fasse ich mein Problem zusammen und lege meine Hände über mein Gesicht.

Auch wenn die Vorhänge in meinem Zimmer zugezogen sind und kein Licht brennt, ist es mir viel zu hell. „Vielleicht solltest du die Tabletten nehmen, welche Cat hiergelassen hat?", schlägt Magnus mit gedämpfter Stimme vor und steht wieder auf. Er geht einmal um mein Bett herum, um die kleine weiße Schachtel in die Hand zu nehmen. „Ich hole dir schnell ein Glas Wasser.", informiert mich mein Freund leise, bevor er das Zimmer verlässt. Mein ganzes Leben habe ich nichts wirklich Schlimmes und genau jetzt, wo ich meine Zeit mit jemand wirklich wichtigem verbringen will, kann ich nicht. Stattdessen liege ich nur im Bett und schlafe, wie langweilig das für Magnus sein muss.

Als er wiederkommt setze ich mich schwerfällig auf, während er mir das Glas Wasser überreicht und eine kleine weiße Tablette aus dem Blister durch die Aluminium-Rückwand drückt. Er reicht mir auch diese, welche ich mir sofort einwerfe und zwei große Schluck Wasser nachtrinke. Ich stelle das noch relativ volle Glas neben mir ab und lasse mich wieder in meine Kissen fallen. Magnus kniet sich neben mich auf den Boden und streicht mir liebevoll eine feuchte Haarsträhne aus der Stirn. Seine gold-grünen Augen mustern mich besorgt, während ich wieder meine Augen schließe.

„Leg dich zu mir.", flüstere ich so schwach, dass ich es selbst fast nicht höre, doch Magnus versteht. Er klettert vorsichtig über mich und kuschelt sich an meine Seite. Beruhigend zeichnet er Kreise auf meinen Oberarm, aber dieses Mal hilft es nicht so, wie vorhin. Die Kopfschmerzen pochen auffällig und lenken mich von der wohligen Wärme, welche von Magnus' Körper abstrahlt, ab. Einige Zeit versuche ich mich auf meinen Freund und seinen Duft zu konzentrieren, doch bereits nach kurzer Zeit gebe ich auf.

„Was hast du vorher gemacht?", frage ich Magnus leise, während ich ein kleines Stück von ihm wegrutsche, um ihn anzusehen. Wenn ich schon nicht einschlafen kann, will ich wenigstens die angenehme Stimme meines Freundes hören. „Ah ich ... habe mich nur ein wenig umgesehen. Kann es sein, dass du unglaublich viele Waffen in deinem Zimmer versteckt hältst?", stellt er verwirrt eine Gegenfrage, wobei ich denke, einen ängstlichen Unterton in seiner Stimme wahrzunehmen. „Ja, damit ich immer bereit bin, sollte jemand bei uns einbrechen oder ähnliches.", erkläre ich erschöpft und als wäre es das normalste der Welt. Doch für mich ist es das schließlich auch.

„Könnte das denn passieren?", sieht er mich jetzt eindeutig ängstlich an, was mich sofort in meinen Beschützermodus übergehen lässt. „Natürlich ist es möglich, aber wirklich nicht wahrscheinlich. Und selbst wenn, würde ich dich und meine Familie mit meinem Leben beschützen.", versichere ich ihm, während ich merke, dass das Medikament leicht zu wirken beginnt. Es gibt nicht viele Menschen in meinem Leben, für die ich mich wirklich opfern würde, doch in der letzten Woche ist es einer mehr geworden. Sollte irgendjemand diesen wenigen Menschen irgendetwas antun, legen sie sich mit mir an.

Undercover (german Malec ff)Where stories live. Discover now