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Alec


„Alles ok?", öffnet Catarina wieder langsam die Tür, während ich nicke. „Scheint nicht so gut bei euch zu laufen.", murmelt sie, während sie den alten Verband entfernt und die Wunde inspiziert. „Hat Magnus das gesagt?", hebe ich meinen Kopf abrupt, doch sie schüttelt ihn schnell. „Nein, sicher nicht. Er hat dich sehr gerne, Alec. Er ist so gerne mit dir zusammen, aber du machst es ihm wirklich nicht leicht.", lächelt sie. „Vielleicht solltet ihr von vorne beginnen. Ihr hattet, wie ihr mir erzählt habt, keinen guten Start. Ihr habt eine wichtige Phase übersprungen, die Kennenlern-Phase. Ihr könnt nicht von Anfang an direkt eine perfekte Beziehung führen. Das braucht Zeit.", erklärt Catarina ruhig, während sie die Wunde reinigt.

„Dass ihr euch so oft streitet muss nicht an euch liegen. Oder daran, dass ihr nicht zusammen passt – ich denke, ihr seid ein perfektes Paar - , aber lasst euch Zeit. Auch wenn das für dich als FBI-Agent vielleicht ein Fremdwort ist.", scherzt sie, was auch mir ein leichtes Lächeln entlockt, als Magnus auch schon wieder zu uns stößt. „Das war's.", räumt Cat ihre Tasche wieder zusammen, nachdem sie mir einen neuen Verband um die Wunde gewickelt hat. „Sieht schon ziemlich gut aus. Nicht mehr lange. Ich denke auch, dass du es ab jetzt alleine schaffst. Sollte etwas sein, kannst du natürlich immer wieder anrufen – oder auch für einen weiteren Rat.", zwinkert sie mir zu und umarmt Magnus noch einmal, bevor sie von Jace nach unten gebracht wird.

„Magnus, bitte verzeih mir. Ich wollte niemals etwas machen, das dich verletzen könnte. Schon als ich dich das erste Mal sah, hatte ich das Gefühl, dich beschützen zu müssen und schlussendlich habe ich dich verletzt. Cat hat gesagt, dass wir es langsam angehen sollen und vielleicht sollten wir auf sie hören ...", murmele ich unsicher, während ich auf den Boden starre. „Natürlich hat sie recht, sie ist meine beste Freundin.", meldet er sich nach einer Weile. Ich sehe hoffnungsvoll lächelnd auf. „Also vergibst du mir?"

Er zieht mich in eine Umarmung und vergrabt sein Gesicht in meiner Halsgrube. „Ja, wahrscheinlich. Wie sollte ich dir denn nicht vergeben? Aber bitte sprich mit mir! Und jetzt werden wir vermutlich Cats Rat folgen.", löst er sich wieder von mir, lässt aber seine Arme um meinen Nacken liegen. Ich lege meine Arme um seine nackte Taille und ziehe ihn näher. „Wir sollen uns trennen?", frage ich leicht enttäuscht, doch Magnus schüttelt lächelnd den Kopf.

„Jetzt, wo ich dich so weit habe, dass du nicht unsicher wirst, wenn ich nackt vor dir stehe? Auf keinen Fall. Aber vermutlich sollten wir einen Gang zurück schalten.", überlegt er, während er mich darauf hinweist, dass er nackt ist. Nackt. Vor mir. Auch wenn er ein Handtuch um die Hüften hat. Gerade als ich Anstalten mache, ein Stück zurück zu weichen, kommt er noch näher und hält mich fest. „Lass dich davon nicht beunruhigen, Baby.", haucht er mir mit verführerischer Stimme an mein Ohr.

„Ich dachte, wir wollen zurück schalten?", lächle ich und presse unsere nackten Oberkörper aufeinander. „Auf romantischer Ebene vielleicht.", flüstert er und drückt mir einen Kuss auf den Mundwinkel. „Aber auf sexueller Ebene können wir gerne einen Gang hochschalten.", lächelt er schelmisch und zieht mich dann in einen leidenschaftlichen Kuss. Ich drücke ihn hart gegen den Schrank und lasse meine Hände über seinen Körper wandern, als mir wieder einfällt, weshalb ich vorher etwas bedrückt war.

Ich lasse plötzlich von Magnus ab und sehe unsicher auf den Boden. „Ist alles ok, Alexander?", streicht er mir unerwartet zärtlich über die Wange. Ich formuliere die Frage zuerst in meinem Kopf und nehme dann all meinen Mut zusammen, um ihn zu fragen. Was soll schließlich passieren?

„D-du ... hast vorhin gesagt, dass Cat dich kennt ... u-und es war in dem Moment darauf bezogen, dass ..., dass wir ... wir gemeinsam im Bett waren. Und i-ich habe mich gefragt, ob ... du damit meinst, dass du ..., dass Cat weiß, dass du ... mit jedem sofort ins Bett steigst.", bringe ich den letzten Teil schnell über meine Lippen und bemerke dann, dass es sich gemeiner angehört hat, als es sollte. „Also, i-ich meine nicht, dass ..." „Ja, ich verstehe. Danke, dass du mich darauf ansprichst und dir nicht im Kopf verschiedenes ausmalst, das vermutlich gar nicht stimmt.", lächelt Magnus verständnisvoll, was mich sofort besser fühlen lässt. Ich dachte, dass er sofort denkt, dass ich schlecht von ihm denke und dass er sauer wäre.

„Catarina hat einfach gemeint, dass sie weiß, dass ich mich bei so hübschen Männern nicht zusammenreißen kann.", tritt er wieder näher an mich heran und streicht mir über die Wange, während sein Blick meinen trifft. „Und du bist definitiv der hübscheste, Liebling.", flüstert er an mein Ohr und setzt einen kleinen Kuss darunter. Meine Wangen beginnen einen dunkleren Ton anzunehmen, während ich schüchtern lächle. Und ich hatte mir Sorgen gemacht, dass ich nur einer unter vielen bin.

Ich nähere mich ihm langsam und vereine unsere Lippen, um Magnus in einen sanften Kuss zu verwickeln. „Du bist so viel hübscher, Magnus.", murmele ich, während ich nur wenige Millimeter von seinem Gesicht entfernt bin. „Nein.", lächelt er, doch ich schüttele den Kopf. „Doch. Du bist so schön.", hauche ich und hebe meine Hand, um mit meinen Fingern über seinen Oberkörper hinunter zu seinem flachen Bauch zu streiche.

Ich fahre den Weg wieder nach oben und lege meine freie Handfläche auf seine goldene Haut über dem Herzen. Es schlägt, wie ich das beurteilen kann, etwas schneller, als ein normaler Puls sein sollte. Ein leichtes Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, als ich bemerke, dass es möglicherweise meinetwegen ist.

Als mein Blick wieder zu seinem Gesicht wandert, merke ich, dass er mich die ganze Zeit verträumt beobachtet hat. Ich wende den Blick unsicher ab und will die Hand wegziehen, als Magnus sie an der Stelle festhält. Er legt seine Hand auf meine und kommt wieder näher, um mir etwas in mein Ohr zu flüstern. „Es schlägt nur für dich." Er legt seinen Kopf auf meine Schulter und verschränkt unsere Finger ineinander. „Sag so etwas nicht.", schüttele ich kaum merklich meinen Kopf.

„Warum?", fragt Magnus, während ich beim Sprechen seinen Atem an meinem Hals spüre. Ein angenehmer Schauer durchfährt meinen Körper und ich verstärke den Druck um Magnus' Hand. „Sollte mir irgendwann einmal etwas passieren, sollst du glücklich ohne mich weiterleben können.", erkläre ich in ruhigem Ton. Man muss einfach immer damit rechnen, dass ich von einer Mission nicht mehr zurück komme. Es ist nun einmal ein gefährlicher Job und ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, so jemanden zu lieben. In dauernder Angst zu sein, dass derjenige nicht mehr zu einem zurück kommt.

Magnus hebt seinen Kopf abrupt. Seine Augen scheinen mit Tränen gefüllt zu sein, was mich ihn sofort erschrocken mustern lässt. „Sag sowas nicht.", flüstert er traurig und vielleicht auch mit einem Anflug von Wut. Ich lege ihm fürsorglich eine Hand an die Wange. „Du wirst jeden Tag nach der Arbeit zu mir zurück kommen, hörst du?", verschränkt er wütend seine Arme, während ihm eine Träne aus dem Augenwinkel läuft. „Natürlich. Natürlich werde ich immer zurück kommen.", flüstere ich und nehme sein Gesicht in die Hände, um ihn innig zu küssen.

Ich löse mich leicht atemlos von ihm und streiche ihm die Träne von der Wange. „Nicht weinen. Ich bin da.", murmele ich gegen seine Lippen.

Undercover (german Malec ff)Where stories live. Discover now