⁴⁰

482 48 6
                                    




Alec


Die ganze Nacht sitze ich nur da und denke nach. Über die Mission. Über Magnus. Was passiert, wenn sein Standort wirklich plötzlich aufscheinen sollte. Was danach passiert. Wie es in unserer Beziehung weitergeht. Wird es Magnus gut gehen? Wird er noch eine Beziehung mit mir wollen? Will er bloß sein normales Leben an der Uni zurück? Und ich kann auch nicht verhindern, über Hodge' Worte nachzudenken. Hat er recht? Kann ich mir nicht vorstellen. Niemals würde Magnus das tun. Er würde damit mein Leben beenden. Ich habe mich in so kurzer Zeit an ihn gewöhnt und ihn in meine Familie eingeführt, dass ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellbar ist.

Irgendwann muss ich eingeschlafen sein, denn Isabelle rüttelt sanft an meiner Schulter und holt mich in die Realität zurück. Sie mustert mich besorgt und setzt sich dann auf den Stuhl mir gegenüber. „Wenn du schon nicht schlafen willst, geh dich wenigstens Duschen und putz dir die Zähne. Ich bleibe hier, versprochen.", legt sie mir eine Hand auf den Oberschenkel und ich nicke bloß.
Ich leere den Kaffeebecher, der noch am Tisch vor mir stand und schmeiße ihn anschließend in den Mistkübel zu den anderen vielen leeren Bechern. Ich will gar nicht wissen, wie viele das sind.

Ich beschließe schnell nach Hause zu fahren, um mich auch gleich umzuziehen. Daheim ist niemand mehr, meine Eltern und Geschwister sind bereits alle in der Arbeit. Also stelle ich mich schnell unter die Dusche und genieße kurz das lauwarme Wasser, das über meinen müden Körper läuft.
Wenige Minuten später steige ich aus der Kabine und trockne mich ab, um mir das Handtuch um die Hüfte zu wickeln. Ich putze mir die Zähne und gehe wieder in mein Zimmer, um mir etwas zum Anziehen herauszusuchen. Gerade öffne ich den Schrank, als ich sehe, dass ja auch Magnus' Sachen hier sind.
Ich schnappe mir eine schwarze Hose mit festerem Stoff und suche mir dann von Magnus ein schlichtes T-Shirt heraus. Schlussendlich wird es ein weißes. Ich wusste gar nicht, dass er so etwas schlichtes hat. Fast jedes seiner T-Shirts ist mit Glitzer verziert. Nicht, dass ich es schlimm fände. Ich liebe seine Outfits und finde, er sieht in jedem unglaublich gut aus. Aber für mich ist das definitiv nichts.

Ich fahre mir noch einmal mit einem Handtuch durch meine nassen Haare und verlasse das Haus dann wieder.
In dem großen Raum wieder angekommen, in dem sich mittlerweile mehrere Menschen tummeln, fällt mein Blick natürlich sofort auf unseren Computer. Ich will gerade wieder meinen Blick seufzend abwenden, als ich abrupt wieder hinsehe. Eine Karte, ein Punkt. Magnus.
„Izzy! Du hast nicht aufgepasst! Wir müssen sofort los! Wo ist das?", stürme ich näher zum Bildschirm und vergrößere die Anzeige, um zu sehen, wo wir genau hinmüssen. Mehrere Personen, unter anderem auch Isabelle und Jace, laufen los, um sich auszurüsten.
Als sie zurückkommen schmeißen sie mir meinen Waffengürtel rüber, welchen ich mir schnell an der Hüfte anbringe.

Da die Adresse zu weit weg ist, müssen wir mit unserem Helikopter fliegen. Jace, Isabelle, Clary, Simon und ich gehen gemeinsam in einen und mit einem anderen fliegen Hodge und noch weitere Kollegen. Unsere Eltern bleiben hier. Schließlich könnte sich der Standort auch wieder ändern.
Jace sitzt am Steuer, das ist sein Fachgebiet. Währenddessen versuche ich die ganze Zeit einen Plan zu erstellen, wie es ablaufen wird. Wie werden seine Leute ausgerüstet sein? Wie gut können sie kämpfen? Mit Waffen umgehen? Welche Waffen haben sie? Wie viele sind es?
„Es wird alles gut. Wir schnappen ihn uns.", gibt Izzy motiviert von sich, doch mich kann sie damit nicht anstecken. Viel zu konzentriert bin ich darauf, nachzudenken und mir alle Szenerien auszudenken, die passieren können.

Wir landen etwas entfernt von einem normal aussehenden Haus. Vorsichtig gehen wir darauf zu, während wir die Pistolen bereit ihn unseren Händen halten. Wer weiß, was für Fallen hier sein könnten.
Als wir ein paar Meter von der Tür entfernt sind, öffnet sie sich plötzlich und ein älterer Mann mit etwas längeren schwarzen Haaren heraus – vermutlich Asmodeus - und Magnus folgt ihm. Er sieht fertig aus, als hätte er – so wie ich – nicht unbedingt viel geschlafen.
Sofort zieht der ältere Magnus an sich heran und hält ihm ein Messer an die Kehle. In der anderen Hand hält er eine Pistole auf uns gerichtet.
Erstarrt sehe ich die zwei an, unfähig irgendetwas zu tun.

Undercover (german Malec ff)Where stories live. Discover now