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Alec


Nachdem wir mit Mühe aus dem 'Engelskreis' herausgekommen sind, ist Magnus duschen gegangen. Als ich mit nassen Haaren und nur einem Handtuch um den Hüften wieder aus dem Bad komme, sitzt Magnus im Schneidersitz mit meinem Telefon in der Hand auf dem Bett. Allerdings ebenfalls nur mit Handtuch um den Hüften. „Was machst du?", frage ich, während ich mir eine frische Boxershorts und ein T-Shirt aus meinem Schrank hole. „Du hast ein neues Handy.", stellt er fest, was mich verwirrt zu ihm umdrehen lässt.

„Nein, das was du meinst, ist Andrews.", kläre ich auf und drehe mich um, um das Handtuch zu lösen und mit der Boxer zu ersetzen. Während ich mich auf Magnus zubewege, ziehe ich mir noch mein graues T-Shirt über und setze mich dann neben meinen Freund. „Das heißt, du hast mir nicht deine Telefonnummer gegeben?", sieht er mich geschockt an, was mich lachen lässt. „Ich habe dir Andrews gegeben. Meine hast du schließlich die letzten Tage auch nicht wirklich gebraucht. Aber du kannst sie natürlich haben. Schicke dir eine Nachricht oder speichere sie dir ein.", zeige ich auf mein Telefon in seiner Hand.

Ich drehe die kleine Nachttischlampe auf und lege mich ins Bett. Tatsächlich ist es mittlerweile schon halb zehn abends und wir müssen morgen früh raus, damit wir möglichst viel Zeit haben, um die erste Stufe des Plans zu starten. Magnus wird morgen versuchen Kontakt mit seinem Vater aufzunehmen. Er wird an einen öffentlichen Platz gehen und vermutlich wird dort jemand von Asmodeus' Leuten sein. So wie Magnus mir das erzählt hat, haben sie ihn immer im Auge. Also werden wir das für uns nützen.

Ich denke noch einige Zeit darüber nach und perfektioniere den Plan, um mir oder uns ja keinen Fehler zu erlauben. Denn jeder Fehler würde bedeuten, dass Magnus etwas passiert und das werde ich zu verhindern wissen. Langsam fallen mir die Augen zu, als ich spüre wie sich mein Freund von hinten an mich schmiegt. Ich drehe mich zu ihm und vergrabe meine Gesicht an seinem nackten Oberkörper. „Warum hat das so lange gedauert?", beschwere ich mich müde und schlinge auch meine Beine um ihn, damit er ja nicht mehr abhauen kann.

„Ich musste dein Telefon nach tiefgründigen Geheimnissen oder anderen Typen durchsuchen.", spaßt Magnus. „Und? Etwas gefunden?", frage ich erschöpft und gedämpft gegen seine Haut. „Nein. Dein Leben scheint langweilig.", murmelt er, was mich lächeln lässt. „Ja. Das scheint nicht nur so. Hast du auch nicht den Chat mit Lydia gesehen? Die ganzen roten Herzen?", frage ich lächelnd. Ich spüre wie Magnus mich geschockt ansieht und sich wieder mein Telefon schnappt, um auf die Nachrichten-App zu gehen.

Ich lege meinen Kopf so auf seine Brust, dass ich sehen kann, was er macht. Er scrollt ein wenig nach unten und sieht dann Lydias Namen mit einem roten Herz daneben. Er drückt drauf und scrollt ganz nach oben, um sich die ganze peinliche Unterhaltung von Lydia und mir durchzulesen. Ich muss dazusagen, dass sie vor neun Jahren stattgefunden hat. Wir waren beide erst zwölf Jahre alt.

Lydia❤️

14. März 2011 19:47

-❤️

❤️-

-❤️

❤️-

-❤️

❤️-

-Willst du mit mir zusammen sein?❤️

Vielleicht.-

-Vielleicht?
-Wie kann man das nicht wissen?

Ja, will ich.-

-Liebst du mich denn?
-Ich denke, wären wir ein Paar, würde das unsere
Eltern sehr glücklich machen.
-Stell dir vor, wir sind irgendwann gemeinsam die
Chefs des FBIs.
-Alec?
-Aleeeeeeeeeeeeeec?
-Warum antwortest du nicht mehr?
-Ich schreibe dir morgen noch einmal.
-Gute Nacht. Vermisse dich.❤️



„Sie hat schnell aufgegeben. Warum hast du nicht zurückgeschrieben?", fragt mich Magnus, nachdem er sich alles durchgelesen hat. „Ich war verwirrt. Ich habe nur mit ihr geschrieben, um herauszufinden, ob ich auf Mädchen stehe. Vielleicht stehe ich wegen ihr nicht auf Mädchen.", überlege ich lachend. „Gut für mich.", drückt mir Magnus einen Kuss auf die Wange, was mich lächeln lässt.

„Wir haben uns, wie du dir schon denken kannst, beim FBI kennengelernt. Ihr Traum war es immer, so zu werden wie Hodge. Irgendwann einmal Chef zu sein. Und irgendwie hat sie mich immer gut gefunden. Ich habe es möglicherweise ausgenutzt, bis ich festgestellt habe, dass es nicht an ihr liegt, sondern ich generell nicht auf Mädchen stehe. Ich habe meine Eltern daraufhin gefragt, ob sie möchten, dass ich mit Lydia zusammenkomme. Sie haben das verneint und gesagt, dass ich mir meinen Partner selbst aussuchen soll und gerne noch ein paar Jahre warten darf.", erkläre ich mit einem leicht verträumten Lächeln auf den Lippen.

„Ich habe sie gefragt, ob es auch ein Junge sein darf und sie haben ganz einfach genickt, als wäre es normal. Ich liebe sie dafür. Sie haben mir nie das Gefühl gegeben anders zu sein." Ich sehe zu Magnus hinauf, der mich liebevoll mustert. „Das ist wundervoll, Alexander. Deine Eltern sind wirklich liebe Menschen und es sollte mehr davon geben. Und definitiv weniger von meinem Vater. Ich glaube, er weiß nicht einmal, dass ich bi bin. Ich habe es ihm zumindest nie gesagt. Er hätte mich vermutlich geschlagen.", überlegt Magnus, was meine gute Laune verfliegen lässt.

Ich ziehe ihn näher und streiche über seine Wange. „Jetzt bist du aber bei uns. Und wir akzeptieren jeden. Vor allem so hübsche Jungs.", küsse ich ihn. „Ich fühle mich geschmeichelt, auch wenn ich vermutlich nicht mehr zu der Kategorie 'Junge' zähle.", lächelt er leise. „Aber jetzt musst du mir sagen, was aus Lydia geworden ist. Warum habe ich sie noch nicht kennengelernt? Ist sie eine Konkurrenz?", fordert mich mein bezaubernder Freund auf, während ich meinen Kopf in seine Halsbeuge lege.

„Ihre Eltern und sie sind vor sieben Jahren weggezogen. Ich weiß nicht. Vielleicht konnte sie irgendwo anders ihren Traum verwirklichen. Jedenfalls war ich froh, als sie gegangen sind. Ich musste mich immer vor ihr verstecken. Sie wollte mich immer umarmen und küssen." Ein Schauder läuft mir über den Rücken, was Magnus lachen lässt. „So schlimm?", fragt er belustigt, während ich nur traumatisiert nicke. „Du kannst dir also sicher sein, sie und niemand anderes auf der Welt ist eine Konkurrenz für dich.", versichere ich ihm zuckersüß und bin mir dabei sicher, Jace würde mich auslachen für meine Gefühlsduselei.

„Dann schrei es in die Welt hinaus.", haucht Magnus und sieht mir tief in die Augen. Ich lege meine Lippen an sein Ohr. „Ich liebe dich, Magnus Bane.", flüstere ich, was Magnus mich verwirrt ansehen lässt. „Du bist meine Welt, Schatz.", schließe ich meine Augen und lehne meine Stirn an seine. „Oh mein Gott, das ist so süß. Ich liebe dich, Liebling. So sehr. Ich gebe dich nicht mehr her.", lässt er seine Hand in meinen Nacken wandern.

Und eng miteinander umschlungen und in einer Blase von purer Liebe schlafen wir schließlich zufrieden und glücklich ein.

Undercover (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt