Das Schicksal hat ein schreckliches Timing

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Erst einmal sorry, dass ich so lange nichts mehr veröffentlicht habe. Und ich hab teilweise an drei Geschichten gleichzeitig geschrieben und wollte die hier noch pünktlich zu Weihnachten fertig haben, ich hatte noch Klausurphase und so und deswegen hab ich einfach nicht mehr geschafft.

Zweitens, frohe Weihnachten und frohe Feiertage und vorsichtshalber auch noch frohes neues und ich hoffe es geht euch allgemein ganz gut <3

01 12

Louis sah auf den Boden als er lief, beobachtete wie die Schnürsenkel seiner Chucks im dreckigen Wasser schleiften und sich mit Matsch vollsaugten. Durch die engen Fasern zog sich das Wasser immer weiter, bis fast jeder Fleck des weißen Bandes durchtränkt war von Matsch und Wasser, braun gefärbt.

Louis hasste es. Hätte er die Motivation und gäbe es noch was zu retten würde er die Füße ein Stück heben um es weiter zu vermeiden.

Der ständig andauernde Regen hatte auch begonnen die Buchstaben auf dem weißen Teil seiner Chucks anzugreifen, wegzuwaschen oder mit brauner Matsche zu überdecken. Früher thronte über seinem rechten Zeh ein kleiner Smiley und die gesamte Spitze seines linkes Fußes war eingenommen gewesen von einer großen 28. Die acht war schief gewesen, aber er mochte es trotzdem.

Heute gab es nur noch die zwei und ein Auge des Smileys, ein krakeliges Kreuz, war braun überlagert.

Louis hasste es wirklich und die rot-grünen Lichter und regendurchweichten Plastiktannenbäume, die sich in den trüben Pfützen spiegelten, noch mehr. Er sah kurz hoch als er angerempelt wurde und sah wieder nach unten, als er die leuchtenden Lichterkettensterne sah, die sich quer über die Gasse erstreckten. Er sah sie immer noch in den Pfützen gespiegelt und trat mit seinem Fuß in das Wasser, um die Spiegelung zu durchbrechen. Ein weiteres Schwall braunes Wasser schwebte über seine Schuhe und durchtränke seine Socken.

Louis war eh schon kein großer Fan der Weihnachtszeit. Eifersucht war der offensichtlichste Grund, auch wenn er das gerne ignorieren würde. Er war Eifersüchtig auf jeden, der neben ihm an Weihnachten Geschenke bekam, weil es eigentlich sein Tag hätte sein sollen. Sein Geburtstag sollte ihm und ihm allein gehören und nicht Millionen von anderen.

Er war mittlerweile wieder ein wenig drüber hinweggekommen. Er machte sich nicht mehr so viel aus Geschenken, wie er es als Kind getan hatte, aber ein bisschen der Bitterkeit seiner Kindheit war an ihm haften geblieben.

Dieses Jahr war es anders. Das Ende einer Beziehung verschönert einem meistens ja so oder so schon nicht die Zeit, aber so kurz vor Weihnachten grenzte es schon Grausamkeit. Er durfte „das Fest der Liebe" mit gebrochenem Herzen erleben und jeden so glücklich und Arm in Arm umherwandern sehen, während er selber mehrmals am Tag das Bedürfnis hatte loszuheulen.

Und noch schlimmer war, das Louis bis zu teilen sogar verstehen konnte wieso Zach es so gemacht hat. Nach Weihnachten mit Louis Schluss zumachen und ihm dann erklären zu müssen, das er die letzten Wochen nur so getan hatte als wäre alles in Ordnung wäre auch nicht besser gewesen.

Louis wollte aber nicht wirklich verstehen und er wollte sauern sein und verletzt sein dürfen und er fand auch er hatte das Recht, das alles sein zu dürfen.

Und deswegen stampfte er mit der Vorstellung es wären Zachs Eier in die nächste Pfütze. Er sollte sich nicht mehr über den Zustand seiner Schuhen und bald auch seiner Socken beschweren, wenn er vorhatte so weiterzumachen. Aber es half zumindest ein kleines bisschen.

Larry OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt