Dreams

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Louis p.o.v.

Mein Freund hat eine Macke. Ok, Macke ist vielleicht ein wenig zu negativ. Man könnte sagen, er hat eine besondere Eigenschaft. Er träumt und zwar die absurdesten Dinge. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es an ihm oder an seinem besonderen Leben liegt, aber ich bin mir ziemlich sicher, es liegt an ihm. Harry ist einfach...besonders. Aber nicht auf diese schlechte Weise, wie man es zu einem Essen sagt, wenn man zu höflich ist um zu sagen, dass es wiederlich schmeckt. Ich könnte jetzt alle Eigenschaften aufzählen, die ihn zum wichtigsten Teil meines Lebens machen, ich kann aber auch einfach sagen, Harry ist intensiv. Es ist, als hätte man einen Filter über ihn gelegt, der alle seine Farben heller strahlen lässt, nur dass es eben kein Filter ist, sondern nur er selbst. Es ist, als würden alle Menschen auf der Welt eine milchigen Glaßscheibe vor sich haben, die sie trübt und nur Harry hat es geschafft, diese Scheibe los zuwerden. Und weil er so besonders ist, träumt er auch besonders.

Ich kann euch ein Beispiel nennen. Es ist Mittwoch, so um die drei Uhr. Nachts. Ich werde davon wach, dass Harry mir mit der Hand Haare aus dem Gesicht streicht. Als ich flatternd meine Augen öffne zieht Harry schnell seine Hand zurück.

"'Tschuldigung! Ich wollte dich nicht wecken." Murmelt er heiser und presst seine Lippen auf einander.

„Alles gut. Hast du wieder was geträumt?" Ich greife nach seiner Hand, die er weggezogen und verschränke sie mit meiner.

„Jap. Es war kein Albtraum oder so, es war einfach nur komisch." Er zieht seine Nase kraus und streicht gleichzeitig gedankenverloren mit dem Daumen über meinen Handrücken.

„Willst du es erzählen?" Er nickt.

„Ich war wirklich, wirklich klug in meinem Traum. Ich wusste fast alles und..." Ich konnte es mir nicht nehmen, ihn kurz in seiner Erzählung zu unterbrechen. Mitfühlend sehe ich ihn an und streiche betont einfühlsam über seine Wange.

„Diese ungewohnte Erfahrung muss wirklich gruselig für dich gewesen sein." Er sieht mich mit einem Dein-Ernst-Blick an, kann sich aber ein lächlen nicht verkneifen, was mich zum lachen bringt. Er schlägt mir mit einem Kissen ins Gesicht, was meinen Lachkrampf nur noch steigert.

„Tschuldigung, 'tschuldigung. Ich höre jetzt zu, versprochen." Ich muss immer noch leise kichern, Harry nimmt sein Kissen aber von meinem Gesicht und dreht sich auf die Seite, um mir ins Gesicht zu sehen.

„Noch mal von vorne. Ich wusste alles. Nicht so komlizierte Mathematische Formeln, sondern eher, was der Sinn des Lebens ist und so. Ich wusste dass, was die Menschen am meisten wissen wollten. Aber ich war eine Fliege. Glaube ich zumindest. Ich war winzig und konnte fliegen und habe gesummt. Ich wollte allen antworten auf ihre Fragen geben, aber niemand hat mir zugehört. Alle haben nach mir geschlagen oder mich weg gescheucht. Und am Ende bin ich gestorben, weil jemand einen Blumentopf auf mich gestellt hat." Ich sehe ihm eine Weile an, bevor ich antworte.

„Das ist entweder das dämlichste oder das tiefgründigste, was ich je gehört habe. Danke, dass du mir sowas erzählst. Und das nächste Mal wenn du nicht schlafen kannst, kannst du mich ruhig einfach wecken. " Ich streiche ihm kurz eine Haarsträhne aus dem Gesicht und er lacht leise über meine Antwort.

„Danke, dass du dir das jedes Mal anhörst." Seine grünen Augen strahlen sogar im dunkeln.

„Immer." flüster ich leise. Er lächelt, schlingt seine Arme um mich drückt mir einen kurzen Kuss auf die Stirn, ehe er sich an meine Brust kuschelt. Ich vergrabe mein Gesicht in seinen weichen Locken. Kurz bevor ich einschlafe fällt mir noch eine Frage ein.

"Harold?" frage ich leise um zu gucken, ob er noch wach ist.

„Mhh?" nuschelt er undeutlich an meine Brust.

„Erinnerst du dich noch, was der Sinn des Lebens war, in deinem Traum?" Ich spüre, wie er immernoch an meine Brust gedrückt den Kopf schüttelt.

„Nein. Aber ich weiß, dass du der Sinn meines Lebens bist." Ich sterbe. Er sagt diese Worte ganz beiläufig, aber ich falle als Reaktion fast in Ohnmacht. Mein Herz zerspringt gerade vor Freude. So etwas kann er doch nicht einfach sagen.

„Es freut mich ja sehr, dass dich meine Worte rühren, aber ich kann nicht schlafen, wenn dein Herz neben meinem Ohr krepiert." Er sieht mich klagend aus seinen verschlafenen Augen an.

„Sorry, mir ist nur nochmal klar geworden, wie sehr ich dich liebe." Seine Augen funkeln bei meinen Worten und er beist sich kurz auf die Unterlippe.

„Sag das nochmal, wenn ich dich wieder mitten in der Nacht wecke."

"Ich sag das, wann immer du willst. Du bist nämlich auch der Sinn meines Lebens." Ich beuge mich nach vorne und hauche einen Kuss auf seine weichen Lippen. Er ist jedoch mit einem Hauch nicht einverstanden, denn er zieht mich näher zu sich und presst seine Lippen vordernder auf meine. Ich komme diesem Wunsch sehr gerne nach und beuge mich ebenfalls nach vorne. Ich hätte das lange so weiterführen können, doch unser Kuss wird von einem ausgiebigem Gähnen Harrys unterbrochen. Ich muss lachen und er grinst mich verschmitzt an.

„Ich glaube, wir sollten schlafen gehen." Ich drücke ihm noch einen Kuss auf die Nasenspitze und kuschel mich wieder zu ihm. Er fügt sich seinem Schicksal und schlingt seine Arme wieder um mich.

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Ich weiß, wirklich kitschig, aber dass musste auch mal sein.

Larry OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt