Perfect Strangers

1.4K 90 21
                                    

1.000 Reads. Was zur Hölle? Danke, Danke, Danke.

Und das TPWK Musikvideo ist einfach draußen! Ich hab mich voll erschreckt, als auf einmal die Premiere angekündigt wurde.
Wäre ja auch zu viel verlangt, dass einmal anzukündigen, damit ich nicht von einer Sekunde auf die andere in meinem Zimmer rumhüpfen muss. Aber es ist so schön geworden.

Wie auch immer, Frohes Neujahr oder so und viel Spaß bei einem neuen Kapitel.

—-

Ein leises Klopfen auf hartem Holz lässt Louis aufschrecken. Er legt den Stift auf das Blatt Papier, auf dem er gerade geschrieben hat und erhebt sich von seinem grünen Sessel, in den er versunken war. Er erwartet niemanden, aber es gibt diese Person, die immer dann plötzlich vor seiner Tür auftaucht, wenn er niemanden erwartet. Er tappst in Socken auf die Tür zu, die Hände in der Tasche seines Pullovers vergraben. Er weiß jetzt schon, wie kalt es draußen ist und zieht als Vorbereitung die Schultern hoch, als er die alte Tür öffnet. Er tut es langsam und gibt Stück für Stück den Blick auf den Jungen vor seiner Tür frei. Dieser kuschelt sich mit seiner Körperhaltung tief in seinen Mantel, seine Augen sind wegen der Kälte zusammen gekniffen und rot und geben nur spärlich einen Blick auf das leuchtende Grün frei. Seine Wangen sind ebenfalls gerötet, ebenso wie seine Lippen, über die er immer wieder mit der Zunge fährt, um sie vom Austrocknen zu bewahren. Louis hatte ihm schon oft gesagt, dass es nichts bringt, doch er tut es immer weiter.

"Harry." sagt Louis als Begrüßung und spricht das Offensichtliche noch einmal aus.

"He..." seine Stimme bricht kurz, weil er sie wohl lange nicht benutzt hat. "Hey." wiederholt er sich nach einem Räuspern. Sein Blick gleitet über Louis, bis er in seinem Gesicht hängen bleibt. Louis spürt diese Nähe zwischen ihnen wieder, die sich keiner von beiden genau erklären kann. Harry hat in seinem Blick eine Art von Ruhe und Selbstsicherheit, aber auch einen Hauch Vorsicht, als er den Kleineren vor sich anblickt.

"Willst du mich nicht reinbitten, Lou?" fragt er mit seiner tiefen Stimme, die vor Kälte leicht zittert. Louis reißt seinen Blick von dem schönen Gesicht vor sich weg und tritt aus dem Weg, um seinen unangekündigten Gast herein zulassen. Louis mustert Harry weiter, während dieser automatisch Mütze und Schal dort hin hängt, wo sie immer hängen. Seine irgendwie niedliche, rote Nase bildet einen starken Kontrast zur Blässe seines restlichen Gesichts, von den geröteten Wangen abgesehen. Louis sieht zurück, liefert sich ein kurzes Blickduell mit dem jüngeren, ehe Harry seinen Blick abwendet und runter auf seine Socken guckt. Seine Vans, die er trotz der Eiseskälte immer anzieht, liegen unordentlich zwischen Louis' Schuhen.

"Komm mit." sagt Louis in ruhigem Ton und geht los, ohne zu warten. Ihm ist bewusst, wie kalt sein Verhalten auf Harry wirken muss, doch dieser kennt ihn nicht anders. Wenn Harry es braucht, kann er die wärmste Person auf dem Planeten sein und das reicht ihm. Außerdem hat das letzte Treffen, wie einige andere auch, in einem Streit geendet, weswegen Louis hin und wieder ein wenig Zeit zum auftauen braucht. Doch egal was passiert, sie sind bei dem anderen immer willkommen. Und das Lächeln, dass sich bei Louis Aufforderung ihm zu folgen auf dem Gesicht von Harry bildet, macht jeden Streit wert. Ebenso wie das warme Kribbeln in seiner Brust.

Louis geht durch das Haus, dreht sich aber kurz um, um zu gucken, ob der Lockenkopf ihm folgt. Er kennt den Weg, aber Louis hat trotzem das Bedürfnis, auf den jüngeren Acht zu geben. Dieser beugt sich gerade über das Notizbuch, auf dem Louis noch bis vor wenigen Minuten geschrieben hat. Ein sanftes Lächeln erscheint auf dem Gesicht des neunzehnjährigen, als er die Worte ließt. Er ist sich nicht bewusst, dass der Autor seine Reaktion beobachtet. Harry liebt es, wie Louis schreibt. Seine Worte rufen Bilder on ihm hervor, von denen er nicht wusste, dass er sie denken kann. Seine Texte bringen Gefühle hervor, die echter sind als das meiste, was er sonst fühlt. Louis macht vieles an seinem Leben echter. Harry lässt sich die Worte auf der Zunge zergehen wie Schokolade und saugt sie in sich auf, um sie nie wieder los zulassen. Louis schafft es mit seinen Worten Dinge zu beschreiben, deren Existenz man vorher nicht mal kannte.

Larry OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt