I have a strange fear of Mistletoes...

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Merry Christmas😊

Louis Schritte sind schnell. Er hatte eine kleine Auseinandersetzung mit dem gefrorenen Bürgersteig, als er in einen Weihnachtsmann gelaufen ist, der mit seinem Bauch aus Watte den kompletten Weg blockiert hat. Danach ist vor ihm so ein kleines Kind gelaufen, das ein Rentierplüschtier mit einer Glocke um den Hals hatte. Es hatte das Kuscheltier aber nicht bloß, es hat es so viel hin und her geschleudert, dass Louis immernoch die Ohren klingeln. Problematischerweise konnte er das kleine Kind nichtmal überholen, weil die Mutter gleich auf höchstleistung Produziert hat und es noch zwei Kinderkopien gab, mit dem selben Lärmwerkzeug muss man dazu sagen, die den Weg blockiert haben. Und zu guter Letzt hatte irgendein Weihnachtsverrückter Vollidiot die Uni verflucht und diese quillt jetzt fast über mit rotem und grünen Schnickschnack. Außerdem hat irgendjemand sein Laub in der Schule vergessen und an jedem Torbogen Gestrüpp aufgehangen. Zugegeben, hübsch sieht es aus, aber Louis ist sich sicher, dass er gegen das Zeug eine Allergie hat. Aus dem einfachen Grund, dass es irgendetwas mit Weihnachten zu tun hat.

Es ist nicht so, als hätte Louis generell etwas gegen Weihnachten, es ist nur so, dass irgendein Idiot Weihnachten genau auf seinen Geburtstag gelegt hat und den will er eigentlich nicht teilen. Er dachte als er klein war, dass an Weihnachten alles nur so bunt ist, weil sich alle auf seinen Geburtstag freuen. Es war ein harter Schlag herrauszufinden, dass das nicht der Fall ist. Es ist nicht so, dass er den anderen nicht den Weihnachtsspaß gönnt, es ist einfach nur doof, dass sein Geburtstag nicht wie bei allen anderen nur sein besonderer Tag ist, alle freuen sich nur für sich selber und nicht für ihn. Weihnachten überschattet einfach immer alles, wie dieser nervige Tag wunderbar zeigt. Und es ist nichtmal acht Uhr!

Während er innerlich immernoch diesen Morgen verflucht liegt sein Blick auf seinem Handy. Er versucht eine Nachricht seiner Schwester zu entziffern, während seine Hände von seinen gehetzten Schritten wackeln. Warscheinlich sucht sie nur wieder eins ihrer Kleidungsstücke und ist der Meinung, jemand hätte es aus purer Boshaftigkeit geklaut. Nicht, dass das nicht schon passiert wäre.

Harrys Schritte dagegen sind ruhig. Sie sind leicht im Tackt zu der Musik, die aus seinen Kopfhörern dringt. Wenn er Musik hört, ist er wie in einer anderen Welt. Er sieht die Dinge anders. Sonnenuntergänge wirken dramatischer, das Meer glitzert geheimnisvoller und das Lachen eines Menschen wirkt heller. Anstatt lautem Geschrei tönt für ihn Fleetwood Mac durch die Uni und anstatt sich den Kopf über sinnloses Zeug zu zerbrechen, lauscht er mit einem Lächeln dem Gitarrensolo.

Er lässt seinen Blick umherwandern, ohne wirklich zu sehen. Seine grünen Augen gleiten über den Weihnachtsschmuck, für einen kurzene Augenblick wird sein lächeln breiter, da lässt er seinen Blick auch schon über das nächste Schweifen. Seine Musik hält ihn manchmal wie in einem Tunnel, alles wird unwichtiger und so auch die ganzen Probleme, über die man sich nun mal Gedanken macht. Die Stimme des Sängers ersetzt die eigenen Gedanken, wenn auch nur für eine Weile, alles verstummt während man zuhört.

Das nächste Lied fängt an und das Lächeln bleibt auf seinen Lippen. Er senkt seinen Blick zu seinen Füßen. Seine Vans sind abgetreten, dreckig, haben zwei unterschiedliche Schuhbänder und sind fast das Gemütlichste, was er besitzt. Er blickt einfach nur nach unten, sieht sich selbst dabei zu, wie er versucht nicht auf die Rillen zwischen den Steinen zu treten. Er macht einen größeren Schritt um eine länger Distanz zu überwinden und setzt zwei kleine hintereinander, um ja nicht die Regeln zu brechen. Er weiß nicht, wie lange er dieses Spiel schon spielt und er weiß nicht, wieso er es tut. Es ist einfach wie eine Gewohnheit, die sich immer einschleicht, wenn er nichts besseres mit seinen Augen zu tun hat.

Beide werden gleichzeitig durch einen lauten Knall aus ihren Gedanken gerissen. Harry sieht gerade noch die Füße vor seinen eigenen auftauchen, da ist Louis auch schon in den verträumten Jungen reingerast. Instinktiv streckt dieser die Arme aus, um sich an dem kleineren festzuhalten und nicht nach hinten umzukippen. Louis streckt ebenfalls reflexartig seine Arme aus und schlingt sie um die Hüfte des großeren. Dadurch hat er sein Handy fallen gelassen, was er aber erst garnicht bemerkt, weil er zu sehr mit dem Stabilisieren von sich selbst und der Person vor, beziehungsweise schräg an ihn geklammert, zu tun hat.

Larry OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt