16. Kapitel

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Die Schulwoche verging und nichts wirklich aufregendes geschah. Ich versuchte in allen Fächern aufzupassen und schrieb fleißig mit, immerhin würden die Prüfungen am Ende des Schuljahres nicht aufgrund des Turniers ausfallen. Ich war schon immer recht ehrgeizig und klug gewesen, das Lernen fiel mir nicht besonders schwer. Doch auch ich hatte Fächer, mit denen ich nicht so gut klar kam und für die ich mehr tun musste, als für andere.

Verwandlung zählte zum Beispiel dazu.

Die wenigen Stunden nach Unterrichtsende, die wir Schüler bis zum Abendessen zur freien Verfügung nutzen konnten, hatte ich diese Woche meist mit Hermine und ein paar anderen Gryffindors in der Bibliothek verbracht.

Viktor suchte die Bibliothek seit kurzem ebenfalls des öfteren auf, was ihm so gar nicht ähnlich sah, doch ich wusste was der Grund dafür war.
Hermine und Viktor verstanden sich wirklich gut. Mein Bruder verbrachte gerne Zeit mit der Gryffindor und sah uns - oder besser gesagt ihr - manchmal einfach nur beim lernen zu.

Ich hatte bemerkt, dass auch die anderen Jungs aus meiner Schule Kontakt zu den Schülern von Hogwarts und sogar Beauxbatons aufgebaut hatten. Die Gruppen begannen sich zu vermischen, was ich nur mit einem Lächeln beobachtete.
Ich war froh über diese Entwicklung.
Klar, irgendwo würden wir Durmstrang's, die Schülerinnen von Beauxbatons und die Hogwartsschüler Kontrahenten bleiben, doch dies sprach nicht gegen ein freundschaftliches Kontaktknüpfen. Ich verbrachte durch den ganzen Wandel nur noch mehr Zeit mit den Gryffindor's, wodurch auch meine Freundschaft zu bestimmten Hausmitgliedern enger wurde.

Es war mittlerweile wieder Freitag, der Unterricht war seit einer Stunde vorbei und ich war auf der Suche nach Fred und George.

Morgen würden wir gemeinsam das kleine Zaubererdorf Hogsmeade besuchen und ich freute mich bereits wie ein kleines Kind auf den morgigen Tag.

Dabei versuchte ich so gut es ging das warme Gefühl zu ignorieren, welches sich bei dem Gedanken an Fred in mir ausbreitete.

Seufzend ging ich durch die Korridore von Hogwarts. Ab und zu kamen mir andere Schüler entgegen, doch der Großteil der Schüler befand sich in der großen Halle, um Hausaufgaben zu machen. Der Rest war aufgeteilt in der Bibliothek und in den jeweiligen Gemeinschaftsräumen.
Das Abendessen würde in einer Stunde beginnen und danach wollte keiner mehr wirklich etwas für die Schule tun.

Vollkommen in Gedanken versunken benutzte ich eine der vielen Treppen, die in die oberen Stockwerke führten und die immer die Richtung wechselten. Hermine hatte mir gesagt, dass Fred und George nicht in der Bibliothek zu finden waren, sondern entweder in der großen Halle oder aber im Gemeinschaftsraum von Gryffindor.
Von der großen Halle kam ich gerade und dort waren sie nicht gewesen, weshalb ich nun auf dem Weg zum Gryffindorturm war.
Mein Plan war zwar noch nicht ganz ausgereift, denn ich wusste weder ob sie da waren, noch wie ich sie erreichen sollte, aber ich versuchte mein Glück.

Gerade als ich oben am Treppenabsatz ankam, setzte sich die steinernde Treppe plötzlich wieder in Bewegung.
Eigentlich hatte ich mittlerweile den Dreh raus, wann sie ihre Richtungen wechselten, doch ich war wohl zu sehr in Gedanken versunken gewesen.

Ich verlor das Gleichgewicht, da meine Füße genau zwischen dem sich bewegenden Teil der Treppe und dem befestigten Teil des Korridores standen und stolperte ungeschickt nach vorne. Ich war zwar in der siebten Etage angekommen, dafür lag ich jedoch nun ziemlich unelegant auf dem Boden.

Ächzend rappelte ich mich auf und stoß dabei - wie sollte es auch in dieser sowieso schon dämlichen Situation anders sein - mit voller Wucht mit dem Kopf gegen ein Gemälde. Der Rahmen des insgesamt sehr großen Gemäldes war sehr dick und stand leicht hervor, sodass ich geradewegs mit meiner Schläfe gegen dessen Kante stieß.
Sofort breitete sich ein stechender Schmerz in meinem Kopf aus und ich zischte laut auf.
Meine Hand tastete wie automatisch nach der betroffenen, nun pochenden Stelle und als ich sie zurück zog klebte an meinen Fingern Blut.

Longing Lips | Fred Weasley Donde viven las historias. Descúbrelo ahora