Longing Lips | Fred Weasley

28. Kapitel

Hellwach starrte ich an die Decke.

Ich fühlte mich schrecklich.
Schrecklich, weil ich Fred so angegangen war, obwohl er sich in diesem Moment bloß um mich kümmern wollte.

Doch andererseits war da immernoch dieses komische Gefühl, wenn ich an ihn und das Mädchen dachte.

Worüber hatten sie gesprochen?
Was hatte das Mädchen ihm zugesteckt?

Meine Gedanken fuhren Achterbahn, weshalb ich einfach nicht schlafen konnte. Angelina und Alicia hingegen schliefen bereits tief und fest. Ich wollte gar nicht wissen, wie spät es mittlerweile schon war.
Leise seufzend schlug ich die Bettdecke beiseite und schwang meine Füße über den Rand der Matratze. Als diese schließlich den kalten Boden berührten, bildete sich eine Gänsehaut auf meinen Armen.
Ich griff nach meinen Kuschelsocken, die auf meinem Nachttisch lagen und zog diese über meine Füße, ehe ich aufstand und in meinem Pyjama das Zimmer leise verließ.
Irgend ein Gefühl sagte mir, dass ich in den Gemeinschaftsraum gehen sollte, was ich schließlich auch tat. Dieser lag jedoch einsam vor mir, nur noch das Feuer in dem Kamin brannte und spendete warmes Licht.

Ich hielt kurz inne, ehe ich auf die Couch vor dem Kamin zu ging und mich auf ihr niederließ.

Mein Blick richtete sich auf die Flammen, doch lange blieb ich nicht allein.

"Hey."

Ich zuckte erschrocken zusammen und sah auf.

Fred stand in seinem Schlafanzug vor mir und lächelte mich leicht an, ehe er sich ebenfalls auf die Couch setzte.
"Ich konnte nicht schlafen" sagte ich, einfach um etwas gesagt zu haben. Ich wusste nicht recht, wie ich anfangen sollte, aber eine Entschuldigung wäre in jedem Falle angebracht. "Ich auch nicht. Du spukst die ganze Zeit in meinen Gedanken herum" scherzte Fred, doch mir entging nicht sein vorsichtiger Blick in meine Richtung.

Ich seufzte.

"Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so blöd anfahren. Ich war in diesem Moment einfach nur so wütend und aufgewühlt" sagte ich und spielte nervös mit meinen Fingern. "Wegen Umbridge?" fragte Fred mit einem besorgten Blick auf meine Hand, woraufhin ich mich so setzte, dass ich ihm direkt gegenüber saß.

"Auch. Aber eigentlich mehr wegen dir."

Fred zog verwirrt die Augenbrauen zusammen und schien nicht ganz zu wissen, was ich meinte. Deshalb half ich ihm auf die Sprünge: "Ich habe auf dem Weg zu Umbridge's Büro dich und dieses Ravenclaw-Mädchen auf der Treppe gesehen."

Fred starrte mich für ein paar Sekunden einfach nur perplex an.

"Du bist eifersüchtig" stellte er dann fest.

Schnell schüttelte ich den Kopf. Doch Fred's Lippen verzogen sich bereits zu einem breiten Grinsen. "Ich fass es nicht, du bist wirklich eifersüchtig" wiederholte er, woraufhin ich die Augen verdrehte und aufstand. Fred packte jedoch mein Handgelenk und zog mich zurück auf die Couch, sodass ich halb auf seinem Schoß landete. Wir schauten uns für den Bruchteil einer Sekunde an, wobei meine Wangen wie so oft erröteten. Dann rutschte ich von Fred runter und ließ mich mit etwas Abstand neben ihn auf das Polster der Couch sinken.
"Na und? Dann bin ich halt eifersüchtig. Was hat sie dir da zugesteckt?" erwiderte ich beleidigt und legte fragend den Kopf schief.

Fred grinste und zog mich an meinen Oberschenkeln wieder näher an sich heran.

Mein Herz begann zu rasen, als er meine Beine über seine legte und sich leicht zu mir beugte.

"Das war Maya. Sie wollte ein paar Nasch- und Schwänzleckereien aus unserem Sortiment bestellen, um bei Umbridge fehlen zu können. Was sie mir da zugesteckt hat, war Geld" erklärte Fred dann immernoch grinsend, woraufhin ich ihm verlegen gegen die Brust schlug.
"Hör auf so zu grinsen Weasley! Auf mich hat das in diesem Moment eben einen anderen Eindruck gemacht" schnaubte ich und musste mir eingestehen, dass ich vollkommen zu Unrecht sauer auf Fred gewesen war. "Jetzt tut es mir doppelt leid, wie ich reagiert habe. Es war nur so komisch, dich mit dieser Maya zu sehen" schob ich noch seufzend hinterher und fühlte mich wirklich schlecht.