Kapitel 6

2.7K 144 57
                                    


„Ich gebe Ihnen dann Bescheid, an wen Sie vermittelt werden. Dann bis zum nächsten Mal, Mr. Thompson", verabschiedet sich schließlich Killians Professor -zum Glück nicht Mr Morgan- und verlässt schließlich den Hörsaal.

Die Kragen hochgezogen muss er schmunzeln, als er sieht, wie andere Studenten vor dem Unigebäude Glühwein verkaufen. Eigentlich keine dumme Idee.

Studenten, die keinen Bock auf die Vorlesung haben, Studenten, die Geld brauchen, eine wunderbare Symbiose.

Leise muss er lachen als er daran denkt, wie sein Professor gestern erst jemanden rausgeschickt hat, weil dieser hacke dicht und vollkommen genial drauf war. Er selbst hat es sich bisher noch nicht getraut vor der Vorlesung zu trinken. Zu groß ist das Bedenken, dass er dann so gar nichts mehr versteht.

Zwar hört er sonst auch nicht immer zu, aber Alkohol Intus zu haben, ist dagegen noch etwas anderes.

Doch heute ist Killian endlich mit den Vorlesungen fertig und tritt gutgelaunt zu einem der Glühweinstände, bei dem er etwas fröstelnd bei einem Blonden offenbar auch schon leicht beschwipsten Studenten einen Becher ordert.

„Und denkt dran, wenn jemand auch Glühwein will, dann gib ihm Glühwein. Denn nichts ist besser als Glühwein zu teilen, um dann noch welchen zu holen", säuselt sein Gegenüber, worauf auf einmal eine Kopfnuss von hinten folgt.

„Micah, ich hab gesagt Finger weg vom Glühwein!"

Killian wollte sich gerade wegdrehen, doch diese Stimme erkennt er unter tausenden. Er wirbelt herum und blickt direkt in das nun ebenfalls strahlende Gesicht von Elain.

„Killian, ich hab gehofft, dass du hier mal vorbeischaust", grinst sie und schiebt den angetrunkenen Studenten bei Seite, um ihren kleinen 'Bruder' in die Arme zu ziehen.

Killian schmunzelt. „Ja ja, selbst ich hole mir gern mal etwas. Schließlich ist Adventszeit. Da trinkt man einfach Glühwein."

Zustimmend nickt die Rothaarige und zieht den Jüngeren mit hinter den Stand.

„Ey, pass auf, mein Becher", lacht Killian und verschüttet ein wenig, ehe er auch schon neben Elain auf der Bank sitzt.

„Wo ist eigentlich Charlie?" - „Der pennt daheim. Hat sich irgendwas eingefangen. Männergrippe. So ein Schlappschwanz." Killian gunkst sie in die Rippe. „Ey, das ist eine ernstzunehmende Sache", lacht er. „Aber gut, Charlie übertreibt schon immer sehr gern."

Zustimmend nickt Elain und trinkt ebenfalls etwas Glühwein mit Killian.

„Wie läufts mit deinem Millionär Lover?", erkundigt sie sich schließlich und Augen-verdrehend schmunzelt Killian. „Es läuft super. Er ist echt ein Traummann. Auch, wenn er mich manchmal durchdrehen lässt, er ist toll! Morgen gehen wir übrigens auch mit seiner Familie essen. Bisher hab ich nur seine Schwester kennengelernt. Ich bin Scheiße aufgeregt. Ich meine, diese ganze Sippe besteht ja nur aus hohen Tieren. Und der Vater ist den Erzählungen nach mir bisher etwas suspekt."

Aufmerksam hört Elain zu und nickt schließlich. „Das Familienessen also. Na das ist ja mal ein Schritt. Aber ist doch gut, wenn er dich gern mit da haben will", meint sie und sieht mit einem zufriedenen Blick zu der langen Schlange von Studenten, die sich ebenfalls etwas die Kälte vertreiben lassen wollen, ehe sie stockt.

„Sag mal, darfst du eigentlich wegen dieser Sache überhaupt Alkohol trinken?", erkundigt sie sich nun etwas verlegen, worauf Killian die Lippen verzieht. „Mh, keine Ahnung. Darüber hab ich mit ihm noch nie geredet. Aber ich werde ihn mal fragen... Sag mal, du meckerst deinen Mitarbeiter an, weil er trinkt und selbst bist du auch nicht besser. Also das nenne ich mal Gleichberechtigung."

Something Special (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt