Kapitel 18

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Mit Killian Skisachen kaufen zu gehen, stellt sich allerdings schwerer als gedacht heraus. Ganze zehn Jacken und fünfzehn Hosen benötigt es, ehe der Eisengel sich schließlich für etwas entscheiden konnte. Eine schwarze Jacke mit gelben Reflexionsstreifen an den Ärmeln und am Kragen, wie auch eine zu Nicolas Zufriedenheit, schöne enge Hose, die warm ist und dazu Killians Hintern perfekt betont.

Bei den Skistiefeln und Ski dauert es jedoch ebenfalls ein wenig, da diese wie angegossen sitzen müssen, damit es nicht reibt, weshalb sein Freund diese auch gleich mit dicken Skisocken anprobiert, damit die Umstände gleich sind.

Nicolas muss schon schmunzeln, als sein Freund da so steht, während sich die Ski das erste Mal an seinen Füßen befinden. Hilflos sieht der Jüngere zu ihm, da er sich kaum bewegen kann mit diesen riesigen Dingern unter seinen Sohlen.

Doch als auch endlich das gefunden ist und Nicolas bezahlt -Killian fielen vor Schock beim Preis fast die Augen aus- begeben sie sich schließlich zur Skischule, wo der Lehrer auf sie warten soll.

Lachend hilft Nicolas Killian beim Tragen der Ski. Denn der Kleine tapst wie ein Babyelefant, der Laufen lernt neben ihm her und weiß offenbar nicht, wie er mit diesen Schuhen vorwärtskommen soll.

„Hör auf zu Lachen", beschwert er sich murrend, den Blick dabei konzentriert auf seine Füße gerichtet.

Mit Mühe verkneift Nicolas sich dieses, doch das Grinsen will dann doch nicht von seinen Lippen verschwinden.

Bei der Skischule angekommen treffen sie auch schon auf den Lehrer. Ein junger dynamischer Mann vielleicht um die dreißig begrüßt sie herzlich. Sein Name lautet Pocco und als er bemerkt, dass Killian eher mit sehr großem Respekt zu dem kleinen angrenzenden Skihang blickt, gelingt es ihm tatsächlich den Eisengel durch aufmunternde Worte ein wenig zu begeistern.

„Was hältst du davon, wenn du keine Ahnung auf welchen Todeshürden fahren gehst und mich hier das lernen lässt. So blamiere ich mich nicht, dir wird nicht langweilig und keine Ahnung, vielleicht fahren wir ja nach drei Tagen einen niedlichen kleinen harmlosen Hang zusammen herunter", wendet sich Killian nun an Nicolas, während Pocco ihm eine schillernd gelbe Skischüler-Weste umlegt.

Nicolas muss schmunzeln und nickt.

„Na gut, dann sehen wir uns später. Schreib mir bitte, wenn ihr fertig seid. Da können wir dann etwas zusammen essen gehen", erwidert der Ältere zustimmend.

Eilig bejaht Killian, zieht Nicolas jedoch am Halstuch zu sich herunter, um ihm einen Kuss zu geben, doch ihre Helme stoßen zusammen, worauf Nicolas lacht, den Kopf des perplexen Killians leicht dreht und ihn sanft küsst, bevor er seine Ski nimmt und mit einem Lächeln noch die Hand hebt und sich zum Lift begibt, um einen Skipass zu kaufen, damit er fahren kann.

Verliebt blick Killian ihm nach.

Was hat er eigentlich für ein Glück so einen Freund zu haben?

Er kann es kaum fassen. Nur fühlt er sich manchmal einfach nur doof, da Nicolas so viel bezahlt. Keinesfalls soll es so wirken, als nutze er ihn aus. Nicolas fände er auch ohne das ganze Drum herum toll. Er könnte seinetwegen auch gern ein armer Student sein. Das ist Killian eigentlich gleich. Aber da Nicolas nun mal ein ordentliches Kapital besitzt, ist es doch manchmal etwas komisch, weil Killian sich wie ein Parasit vorkommt, der nichts allein ausrichten kann.

Doch auch Nicolas nimmt ihn so wie er ist. Und es ist ja nicht so, als würde Killian gern auf seine Kosten leben. Er beginnt bald, wenn er zugeteilt ist, ein wenig zu arbeiten, als Grundlage für das nächste Semester. Außerdem spitzt er schon immer die Ohren, wenn für irgendwelche Veranstaltungen im Rahmen der Uni Helfer benötigt werden, die dabei auch etwas verdienen. Er gibt sich also schon Mühe.

Something Special (BoyxBoy)Where stories live. Discover now