discovery - 2020

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Verwirrt rannte ich durch die leeren Schulgänge. Eigentlich hatte ich mich mit Julie und Flynn hier treffen wollen, um dann gemeinsam zu Geschichte zu gehen. Aber jetzt hatte die Stunde schon begonnen, doch ich konnte die beiden nicht finden. Der einzige Raum, in dem ich noch nicht nachgeschaut hatte, war der Musikraum. Leise ging ich in die Richtung und hörte schon eine unverkennbare Stimme. Stumm lehnte ich mich an die Tür. Ich hörte zu, wie Julie Flynn ein paar Kostproben unserer neuen Songs gab. Als sie endete, klatschte ich. Die beiden fuhren zusammen und drehten sich um. „Da habt ihr mich doch eiskalt stehen lassen, um hier die Geschichte Stunde zu schwänzen!", sagte ich gespielt beleidigt. „Oh Leo, das tut mir so leid!", versuchte Julie sich zu entschuldigen. „Schon okay, aber kommt jetzt, wir wollen, ja nicht, dass wir Nachsitzen müssen!"

Am weg in die Klasse hakte sich Julie bei mir unter. „Wir spielen am Schultanz heute!", teilte sie mir mit. Ich nickte überrascht. „Mein Verdienst!", meldete sich Flynn stolz. Ich grinste. „Na dann viel Glück!" Julie sah mich verwirrt an. „Du kommst doch, oder?" Ich schüttelte den Kopf. „Nein ich lasse euch allein. Natürlich komm ich du Dummkopf!" Mittlerweile hatten wir den Klassenraum erreicht. Ich klopfte. Als ich die Tür aufmachte, tat ich so, als ob ich Tränen wegwischen würde. Julie sah mich erschrocken an, doch Flynn sprang sofort auf den Zug auf. „Es tut uns so leid Professor, aber wir konnten Leonie nicht allein lassen." Ich schluchzte leise. Unsere Lehrerin schüttelte den Kopf. „Schon gut, aber das war eine Ausnahme!" Wir nickten und setzten uns auf unsere Plätze.

Nach der Schule ging ich mit zu Flynn, da ich ihren Computer benutzen musste. Ich bekam von dem Verlag immer E-Mails, da ich früher nicht telefonieren konnte. Früher musste ich immer Laptops von anderen Leuten benutzen, doch jetzt konnte ich einfach Fragen. Und Flynn half mir bereitwillig. „Hier, setz dich!", sagte sie und deutete auf ihren Schreibtisch. Ich loggte mich schnell ein und öffnete ein E-Mail mit dem Betreff „Große Neuigkeiten" Schnell las ich es mir durch und stieß einen Schrei aus. Flynn, die gerade ins Bad gegangen war, stürmte herein. „Alles okay?", fragte sie entsetzt. „Mein Buch soll verfilmt werden.", brachte ich heraus. Sie sah mich ungläubig an. Dann lief sie auf mich zu und wollte mich in den Arm nehmen, doch wir hatten beide für eine kurze Zeit vergessen, dass ich ein Geist war. Sie ging gerade durch mich durch. Wir mussten beide laut loslachen, aber es war einfach ein Wahnsinn wie glücklich ich gerade war.

Nachdem ich die Informationen verdaut hatte, machte ich mich auf den Weg zu Julies Garage, um allen die Neuigkeiten zu erzählen. Als ich die Garage betrat, sahen mich drei empörte Geister und eine verwirrte Julie an. Ich schaute genauso verwirrt zurück. „Was ist denn hier los?" Luke ging auf mich zu. „Wusstest du es? Du musst es gewusst haben!" Ich sah ihn an. Er war komplett aufgebracht und wütend, das spürte ich sofort. Ich wollte meine Hand auf seine Schulter legen, doch er trat einen Schritt zurück. „Kann mir mal wer erklären, was hier abgeht?", fragte ich genervt. Eigentlich war ich unglaublich glücklich, doch das Theater hier zerstörte meine Stimmung komplett. „Bobby." Nur der Name reichte aus. Ich sah betreten in die Runde. „Also hat Luke recht? Du wusstest es?", fragte Alex traurig. Ich nickte und starrte auf den Boden. „Und du hast nichts gemacht?" rief Luke. Ich seufzte, konnte aber nichts sagen. Ich hasste mich selbst dafür. „Leonie! Wieso hast du nichts gemacht? Du weißt genau wie viel uns unsere Musik bedeutet!" Luke rüttelte an meinen Schultern. „Luke! Ich war ein Geist okay. Was hätte ich denn tun sollen? Ich habe es auch versucht, aber es blieb mir nichts anderes übrig als zuzusehen, wie er eure Songs stahl Glaubst du etwa das es mir leichtgefallen ist?" schluchzte ich. Er lies mich los. „Hat er auch du weißt schon welchen Song genommen?", fragte er leise. Ich schüttelte den Kopf. Eine Sekunde später waren die Drei weg. Ich sah zu Julie. „Oh Gott, wir müssen sie aufhalten, die sind bestimmt bei den Wilsons!", rief ich und verschwand.

feel the music | julie and the phantomsKde žijí příběhy. Začni objevovat