what to do - 2020

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Nachdem ich an allen möglichen Orten nachgesehen hatte und die Jungs nirgendwo gesehen hatte, setzte ich mich deprimiert auf eine Bank neben einem Eisgeschäft. Ich war außer Atem. Als sich jemand neben mich setzte drehte ich den Kopf. Es war ein alter Mann, der ein Buch aus der Tasche holte und begann es zu lesen. Ich stand auf und ging mutlos ein paar Schritte. Dann sah ich ein bekanntes Gesicht. Ich lief ihm hinterher. „Willy!" Er drehte sich gehetzt um. Als er mich erkannte blieb er stehen und umarmte mich. „Leonie!" Ich sah ihn glücklich an. „Hast du zufällig Alex gesehen?" Er sah mich verwirrt an. Er wusste ja nicht, dass ich wusste, dass sie sich kannten. Er dachte nach und schüttelte den Kopf. „Ich kann es dir nicht sagen." Ich sah ihn entsetzt an. „Was soll das heißen?" „Es tut mir wirklich leid, ich würde dir gerne helfen, aber ich kann nicht." Er drehte sich um, doch ich packte ihn am Arm. „Willy, was soll das? Sag mir was du weißt!" Er schüttelte den Kopf und verschwand. Ich seufzte und unterdrückte den Drang, mich auf den Boden zu legen und zu weinen. Es war hoffnungslos. Aber ich konnte nicht mit leeren Händen zu Julie zurückkehren. Also musste ich weitersuchen!

Als es schon fast Mitternacht war, sah ich den Eingang zu einem Club. Ich konnte nicht erklären was es war, aber irgendetwas zog mich hinein. Ich schlängelte mich durch die Leute und hörte schon die Musik immer lauter werden. Ich fühlte mich gut.

Nachdem das Lied zu Ende war, sah ich mich gründlich um. Ich konnte niemanden bekannten sehen. Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter. „Sind Sie auf der Gästeliste?", fragte mich der... ja was war er eigentlich? Es war der Mann, der den Song performt hatte. Ich schüttelte den Kopf. „Es hat mich hierhergezogen... Moment, wieso können sie mich sehen?" Er lachte. „Du scheinst mir ein mächtiger Geist zu sein, nicht wahr?" Ich sah ihn mit einer Mischung aus Verwirrung und Neugierde an. „Nicht das ich wüsste.", versuchte ich mich im Hintergrund zu halten. „Möchtest du nicht meiner Band beitreten?", fragte er aus dem nichts. Ich schüttelte den Kopf. „Ich kann weder tanzen noch singen. Nein danke." Er zuckte mit den Schultern und verschwand.

Als ich auf die Uhr sah, stellte ich erschreckt fest, dass bereits eine halbe Stunde vergangen war. Und da erblickte ich Sunset Curve. Wütend stampfte ich auf sie zu. Dass ich dabei Aufsehen erregte, war mir egal. „Was macht ihr hier? Ihr bewegt eure Ärsche jetzt aber mal ganz schnell zu Julie! Ist euch klar, wie sie sich gerade fühlt? Na hopp, wird's heute noch was?" fauchte ich sie an. Sie sahen mich perplex an, erhoben sich dann aber.

Ich beschloss, nicht zurück zur Schule zu gehen. Ich hatte die Jungs zwar gefunden, aber es war zu spät. Ich ging direkt in die Garage von Julie. Dort versteckte ich mich hinter einem Sofa und schlief auf dem Boden sofort ein. Es war, als hätte der Club meine Energie geraubt.

Den nächsten Tag wollte ich eigentlich nicht in die Schule gehen, doch ich überwand mich schließlich doch. Im Tanzunterricht fiel mir auf, dass Julie fehlte. Flynn quetschte mich über den gestrigen Abend aus, als Julie durch die Tür hereinstürmte. „Tut mir leid, ich habe verschlafen.", keuchte sie. „Warum hat mich keiner geweckt? Wo warst du überhaupt?", fragte sie mich säuerlich. Ich hatte keine Zeit es zu erklären, da sich die Tür öffnete und lauter Jungs vor uns standen.

Nachdem uns erklärt wurde, was zu tun war, suchten sich die Jungs jeweils eine Partnerin. Als Nick auf Julie zukam, musste ich grinsen. Da hörte ich Jacob neben mir. „Hey, Leonie. Partner?" Ich nickte glücklich. Der Anfang war zum Glück ohne Körperkontakt, doch als wir plötzlich eng aneinander tanzen mussten, rannte ich schnell aus dem Saal. „Mir ist schlecht!" rief ich, bevor ich ins Klo stürmte. Ich begann zu weinen. Warum war ich tot? Warum war ich ein Geist. Wieso konnte das Leben nicht einfach einfach sein? Typische Geisterdepression. „Leonie?" hörte ich Jacobs Stimme. Ich riss mich zusammen. „Ja, hier bin ich. Es tut mir echt leid, mir wurde nur plötzlich so schlecht." Er schüttelte den Kopf und wollte nach meiner Hand greifen, die aber schnell wegzog. „Ach, tut mir leid, ich habe so eine Krankheit, es fällt mir schwer andere Menschen zu berühren.", versuchte ich es ihm gestelzt zu erklären. Er nickte, sah aber nicht überzeugt. Ich versuchte es nochmal. „Tut mir wirklich leid, ich hab dich echt gern." Er lächelte. Gemeinsam gingen wir zurück in die Turnhalle, wo die anderen gerade dabei waren, sich wieder für den restlichen Tag fertigzumachen.

Auf dem weg von Geschichte zu Englisch sah ich plötzlich Alex, Reggie und Luke vor dem Fenster. Sie winkten mir begeistert zu. Ich bedeutete ihnen zu warten. In einer Ecke machte ich mich unsichtbar und ging hinaus. „Leonie! Wo warst du gestern?", begann Alex. Ich schüttelte den Kopf. „Unwichtig." „Und wer war der Junge da bei dir?", fragte Luke. „Jacob, ein Freund." Reggie hob eine Augenbraue und ich boxte ihm gegen die Schulter. „Weshalb wir hier sind. Wir haben heute einen Gig. Julie weiß noch nichts und sag ihr auch nichts. Wir müssen uns noch entschuldigen." Ich sah ihn fragend an. „Julie ist nichtmehr in unserer Band." Ich sah ihn ungläubig an. Er zuckte mit den Schultern.

Bevor sie gingen, nahm ich mir Luke zur Seite. „Hey, Luke. Alles Gute zum Geburtstag." Sein Gesicht hellte sich ein wenig auf. „Du erinnerst dich." Ich boxte ihm auf den Arm. „Na klar du Blödmann. Ich habe ihn 25 Jahre ohne dich gefeiert, es ist schön, dass wir wieder zusammen sein können!" Er grinste und wir umarmten uns lange. Da läutete es, ich verabschiedete mich und betrat das Schulgebäude.

feel the music | julie and the phantomsDonde viven las historias. Descúbrelo ahora