ghost problems - 2020

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Als ich Jacob sah, ging ich sofort zu ihm. „Hi, cool dass du gekommen bist!", begrüßte ich ihn. „Hallo. Ja ich will Julies Auftritt nicht verpassen." Ich sah ihn verwirrt an. „Ist etwas?" Er schüttelte genervt den Kopf. „Wieso warst du heute nicht in der Schule? Ich dachte du bist krank. Aber jetzt bist du hier." Ich knirschte mit den Zähnen. „Hey, hör mir zu. Ich wäre heute echt gerne gekommen, ich weiß, dass wir das Ding gerockt hätten. Aber ich hatte heute einen Zahnarzttermin. Ich bekomme vielleicht eine Zahnspange.", log ich mit einer Leichtigkeit, die mich selbst überraschte. Mit den Jahren konnte ich beinahe alles sagen und Lügen so viel ich wollte, ohne auch nur rot zu werden. Er nickte, sah aber nicht überzeugt aus. „Es tut mir echt leid! Ich mag dich echt gern und wollte dich echt nicht verletzen!" Sein Blick veränderte sich und er lächelte mich an. Plötzlich hörte ich, wie Flynn nach mir rief. Ich entschuldigte mich und lief zu ihr rüber. „Hi, Leonie. Wo warst du heute? Ich habe dich beim Tanzen vermisst." Ich erzählte ihr dieselbe Geschichte, die ich auch Jacob erzählt hatte und sie gab sich damit zufrieden. „Pass auf, dass Julie und Luke sich heute nicht zu nah kommen. Ich habe Julie befohlen ein bisschen Abstand zu halten." Ich sah sie verwirrt an doch sie lächelte und drehte sich um.

Als sich die Garagentür endlich öffnete und Julie heraustrat, schnappte ich nach Luft. Sie sah so wunderschön aus. Als sie zu singen begann bekam ich überall Gänsehaut. Es war wunderschön. Ich stand neben Jacob und alle, die gekommen waren, waren in guter Stimmung. Das Lied war wunderschön und ein richtiger Stimmungsmacher. Ich beobachtete Julie und Luke, genau wie Flynn es mir aufgetragen hatte. Gegen ende des Songs kamen sie sich wie gewohnt wieder nah. Aber es war einfach wunderschön ihnen zuzusehen, auch wenn es mir einen Stich direkt ins Herz gab.

Nachdem die Performance zu Ende war und nur noch Julie auf dem Klavier saß, applaudierte ich stolz. Jacob wollte nach meiner Hand greifen, doch ich trat schnell einen Schritt zurück. „Ähm, wollen wir uns einen ruhigeren Platz suchen?" fragte ich und wir gingen ein paar Schritte von den Leuten weg. Wir redeten, bis sich alle langsam verabschiedeten und nachhause gingen. Normalerweise umarmte man sich zum Abschied, doch ich hatte einen Plan wie ich es umgehen konnte. Doch Jacob beugte sich vor und ich war so überrumpelt, dass ich nichts tun konnte, außer mich zu ducken. „Jacob, es tut mir leid!" ich drehte mich um, doch er griff nach meiner Hand. „Leonie, bitte, was ist denn los. Du kannst mir vertrauen! Ich..." Er hörte auf zu sprechen, als seine Hand einfach durch meinen Arm rutschte. Er musste glauben verrückt zu sein. Er sah mich an als hätte er einen Geist gesehen. Dieses Wortspiel. Ich schüttelte den Kopf. „Es tut mir so leid." Mit diesen Worten rannte ich weg, ohne Ziel oder einer Idee, was ich nun tun sollte.

Nachdem ich eine Stunde verwirrt durch die Nachbarschaft gegangen war, kehrte ich wieder in Julies Garage zurück. Vor der Tür warfen die Jungs ein paar Körbe. Ich wolle mich schnell verstecken, doch es war zu spät. „Leonie! Wo warst du?", Alex war der erste der mich bemerkte. „Ihr wart toll heute. Gutes Duett mit Julie!", grinste ich und wollte unauffällig vom Thema ablenken. „Nicht du auch noch." Sagte Luke halb genervt, halb lächelnd. „Aber wo warst du echt? Ich habe dich mit Jacob gesehen. Was läuft denn da?", fragte Reggie. „Garnichts läuft da. Er ist lebendig und ich ein Geist. Also vergesst ihn. Bitte. Es ist nervig." Luke sah mich an. „Wer ist das überhaupt?" „Es ist einfach nur ein Freund und bitte lasst mich jetzt in Ruhe. Es war ein anstrengender Tag." Ich drehte mich um und ging in die Garage. Doch Luke folgte mir. „Luke, bitte. Kannst du nicht einmal tun um was man dich bittet?" fuhr ich ihn an. „Leonie, was ist denn passiert. Sonst bist du so ein lebensfroher Mensch, aber seit ein paar Tagen..." Ich schüttelte den Kopf. „Kann ich nicht auch mal schlecht drauf sein?" Er nickte. „Natürlich kannst du. Aber es gibt doch einen Grund, oder?" Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin einfach so schlecht drauf." Lukes Augen weiteten sich. „Jacob hat dich aber nicht angefasst oder. Ich schwörs dir, wenn er dich irgendwie belästigt wird er den Sonnenaufgang nicht erleben." Ich musste über Lukes Beschützerinstinkt lächeln. „Keine Sorge, es ist etwas schwer einen Geist zu belästigen." „Was ist es dann?" ich seufzte und sah ihm in die Augen. „Garnichts, wie schon die 300 Mal zuvor. Aber Themenwechsel. Was läuft da zwischen dir und Julie?" Jetzt seufzte er. „Garnichts. Alle meinen wir hätten so eine Spannung während dem Singen, aber das habe ich mit jedem. Klar, sie ist ein super Mädchen und ich mag sie echt gern aber nicht mehr." Ich hob die Augenbrauen. „Ja, so ist es Leonie, du brauchst gar nicht so blöd schauen." Ich schüttelte den Kopf. Er breitete seine Arme aus und ich umarmte ihn sofort. Eine Umarmung war einfach genau das was ich jetzt brauchte.

feel the music | julie and the phantomsWhere stories live. Discover now