𝔎𝔞𝔭𝔦𝔱𝔢𝔩 38

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Wenige Minuten nach meinem Anruf tauchte Klaus auf. Freya lag immer noch bewusstlos auf dem Sofa. Wir alle standen um sie herum. "Wurde ja auch Zeit. Du hast ganz schön lang gebraucht" murrte ich schlecht gelaunt und beobachtete wie er zügig auf uns zu lief. "Was ist passiert?" "Würdest du wissen wenn du auf die ganzen Anrufe und Nachrichten eingegangen wärst welche Elijah und ich dir geschickt haben" entgegnete Hayley genervt. Kurz grinste ich zu ihr rüber. "Rebekah ist verflucht und Freya vergiftet" fasste Elijah kurz, schaute mich und Hayley warnend an. "Da lässt man euch einmal allein und schon geht die Welt unter" kommentierte Klaus und ich schnaubte verächtlich. "Natürlich. Du hättest bestimmt alles verhindern können. Wo warst du denn wenn ich fragen darf?" fragte ich und lief auf ihm zu. "Ahh, du riechst nach Alkohol. Ich tippe auf eine Bar. Wolltest du Frusttrinken oder dich abreagieren?" "Das geht dich gar nichts an" knurrte er und funkelte mich böse an was mich zum grinsen brachte. Heute hatte ich die beste Laune. Ein tiefer Luftzug unterbrach uns, weshalb alle zu der Ursache, Freya, schauten. Klaus und ich verstummten ebenfalls. "Bist du okay?" fragte Elijah sie sofort und lehnte sich besorgt zu ihr. "Ich fühle mich schwach" gestresst fuhr sich Jackson durch die Haare. Habe seine Anwesenheit schon wieder fast vergessen. "Diese Vampire müssen ihr irgendwas injiziert haben" nickend bestätigte Elijah. "Die Strix verwenden gern langsam wirkendes Gift, es gibt jedoch ein Gegenmittel. Ich kümmere mich darum" schnellen Schrittes entfernte Elijah sich von uns und verlass kurz darauf die Villa. Unentschlossen stand ich da. Alle gingen ihre Wege. "Freya du bist viel zu schwach, du kannst jetzt keine Magie einsetzen" sagte Hayley und machte mich somit wieder auf Rebekahs Arm aufmerksam. "Deshalb bin ich ja hier" mischte ich mich ein und hockte mich neben sie. "Ich und Jackson besorgen alles nötige" damit waren auch Hayley mit Jackson verschwunden. "Und ich werde nach Finn sehen" Freya erhob sich und lief leicht schwankend von uns weg. "Kommst du zurecht?" rief ich ihr nach und sie drehte sich nickend zu uns. Unschlüssig sah ich Rebekah und Klaus an. "Geht schon. Ich brauche keinen Aufpasser. Mir geht es gut" versuchte Rebekah uns zu beruhigen. "Noch. Ich werde schnell in mein Apartment gehen, schauen ob ich in irgendeinem Buch noch etwas finde. Mach in der Zeit nichts was ich nicht auch machen würde" murmelte ich lächelnd und zwinkerte ihr zu. "Du kommst mit mir. Ich suche die ganzen Bücher nicht alleine durch, das würde zu lange dauern" knurrte ich beim Vorbeigehen zu Klaus. Wenige Sekunden nachdem wir, wortlos, beim mir ankamen schrie ich zufrieden auf. "Ich habs. Hätte nicht gedacht dass das so schnell geht" zufrieden klatschte ich in die Hände. "Nein, ich habe dich nicht wegen deiner Anwesenheit mitgenommen" unterbrach ich Klaus als er seinen Mund öffnete. "Schon klar" erwiderte er lachend. Als wir in der Villa der Mikaelsons ankamen sah ich überrascht zu Elijah, welcher gegen Rebekah kämpfte und versuchte sie so wenig wie möglich zu verletzen. Ihre Augen waren komplett schwarz, der Fluch zeigt seine Wirkung. In Vampir Schnelligkeit rannte ich zu Hayley und Jackson in ein anderes Zimmer. Konzentriert setze ich mich vor den vorbereiteten Tisch mit allen nötigen Zutaten. Ich hob meine Hände und schloss konzentriert meine Augen. In meinem Kopf ging ich den Spruch durch und öffnete die Augen. Zufrieden grinste ich als die Runen auf dem Messer in meiner Hand aufleuchteten. "Kümmert euch um Freya" wies ich Hayley und Jackson an und stand wenige Sekunden später wieder neben Elijah und Klaus. "Haltet sie fest" ich beugte mich über Rebekah konzentrierte mich auf den Spruch und schnitt ihr zügig das Mal aus den Arm. Auf ihre Schreie achtete ich nicht, da muss sie jetzt nun mal durch. Sie verstummte und fiel wenige Sekunden in Ohnmacht. Abwartend musterte ich sie als sie sich wieder aufrichtete. "Das war vielleicht nervig" erleichtert lächelten wir uns an. "Habe ich nicht gesagt du sollst nichts machen was ich nicht auch machen würde?" fragte ich sie und grinste halbherzig. Hinter uns ertönten Schritte. "Hab ich was verpasst?" ertönte Marys Stimme. "Fröhliche Weihnachten" fügte sie hinzu und strahlte über ihr ganzes Gesicht. Mein Grinsen verschwand. "Leute ich muss wieder los" erhob ich das Wort und überrascht schauten mich alle an, bis auf Mary. Sie wusste was los war. "Wieso? Es ist doch Weihnachten. Ich brauch dich hier" sagte Rebekah und lächelte mich überzeugend an. Seufzend kam Mary auf mich zu und nahm mich in den Arm. "Lasst sie" unterstützte sie mich. Dankend sah ich zu ihr und verschwand darauf in Vampir Geschwindigkeit. Weihnachten. Der schlimmste Tag im Jahr für mich. Der Tag an welchem meine Tochter ihren letzten Atemzug zog. Der Tag an welchem ich sie verlor. Bei mir angekommen packte ich eine Kiste aus. Eine Kiste mit gezeichneten Bildern und Erinnerungen. Tränen rannten über meine Wange als ich die alten gemalten Bilder in der Hand hielt. Das Papier war vergilbt, doch ihr kindliches Lachen konnte man noch deutlich erkennen. Das Bild war gewellt durch all die Tränen welche in all den Jahren darauf tropften. Dieser Verlust zeichnete mich. Ich dachte an das eine Gespräch was ich während meiner Ohnmacht mit ihr hatte. War es echt? Vielleicht besteht doch noch eine Möglichkeit sie zurückzuholen. Schluchzend ließ ich mich an einer Wand sinken. Der Schmerz wird niemals verschwinden. Wieso musste sie sterben, meine kleine Tochter. Ein Klingeln unterbrach meinen Zusammenbruch. Ich ignorierte es bis eine Stimme ertönte. "Kaylia. Ich bin es" scharf zog ich die Luft ein. Nein. Nicht heute. "Scott" hauchte ich und lief einige Schritte zurück. Tausend Erinnerungen kamen hoch. Wie er mit ihr über Wiesen rennt. Mit unserer Tochter. Mit Tränen in den Augen riss ich die Tür auf. Wahrhaftig, da stand er. Traurig sah er mich an. Ich war nicht fähig etwas zu sagen. "Was willst du hier" brachte ich schließlich nach Minuten des Anstarrens heraus. "Es tut mir so Leid, Kaylia. Ich kann es erklären" "Nicht heute. Ich kann das jetzt nicht. Du hast mich damals allein gelassen. Du kannst nicht einfach hier auftauchen. Das kannst du nicht machen, nicht heute" bei meinen Worten liefen ihm Tränen über die Wangen. "Es tut mir Leid. Du hättest nicht wieder kommen sollen" ich überwand mich und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Wenige Minuten später klingelte es erneut. "Scott ich- Bitte ich kann das nicht. Es ist zu viel. Zu viel auf einmal" schluchzte ich nachdem ich die Tür öffnete und sah auf. "Klaus?" "Kaylia? Alles in Ordnung?" besorgt betrachtete er mich. Wimmernd warf ich mich in seine Arme. "Ich schaff das nicht, es ist zu viel auf einmal" wiederholte ich mich und schluchzte erneut. Beruhigend strich er mir über den Rücken und schloss die Tür hinter uns. "Möchtest du reden?" "Später" Nickend nahm er meine Antwort zur Kenntnis und zog mich an sich. Schweigend saßen wir auf meinem Sofa und schauten aus dem großen Fenster welches sich vor uns erstreckte. New Orleans in seinem nächtlichen Glanz, es ist wunderschön. Ich lehnte mich an seine Schulter und er legte seinen Arm um mich. Tausend Szenen spielten sich vor mir ab. Ich muss eingeschlafen sein, als ich aufwachte lag ich in meinem Bett. Misstrauisch stand ich auf. In meiner Küche traf ich auf Klaus, welcher mit einem Glas Bourbon in der Hand auf mich wartete. Im Vorbeigehen nahm ich es ihm aus der Hand und lehrte es in einem Schluck. Das brennen spürte ich durch all die Jahre nicht mehr. "Hunger?" fragte er mich und deutete auf den gedeckten Tisch vor uns, auf welchem sämtliches Essen stand. Essen war zwar das letzte an was ich im Moment dachte doch er hatte es extra für mich gemacht, also zwang ich mich dazu etwas davon zu essen. "Wer ist Scott?" unterbrach er die Stille und ich schaute bedrückt auf. "Der Vater meiner Tochter" antwortete ich. Meine Stimme war kratzig und ich erschrak mich selbst vor dem klang. "Viele Jahre vor dem gestrigen Tag verstarb meine Tochter" erzählte ich trocken. "Du musst nicht darüber reden" "Doch ich möchte es" erwiderte ich entschlossen. "Scott verließ mich am Tag danach und ließ mich im Schmerz versinken. Es schien mir unmöglich wieder aus dem allem herauszukommen. Mit seinem Gehen war ich allein. Ich hatte niemanden. Nur die Erinnerungen und den Schmerz. Ich legte den Schalter um. Das erste was ist tat war das Haus in welchem wir lebten abzufackeln. Massen richtete ich hin. Städte wurden zu Geisterstädten. Eine der schlimmsten Zeiten meines Lebens. Getragen von der Gefühlslosigkeit und dem ständigem Durst nach Blut. Nur dank Mary stellte ich meine Gefühle wieder an. Tausende Schuldgefühle. Der Schmerz und Verlust. Auch Einsamkeit. Wäre Scott geblieben hätte alles verhindert werden können. Er ist es. Er ist der zweite meiner Art. Die einzige Person auf dieser Welt die all das erlebt hat was ich auch durchmachen musste. Wahrscheinlich fühlte ich mich deswegen zu ihm hingezogen. Doch er verließ mich. All die Jahre hab ich nichts von ihm gehört und genau gestern, am schlimmsten Tag des Jahres, musste er wieder hier auftauchen" während ich alles Klaus erzählte liefen mir immer wieder Tränen über die Wangen. Ich versank in Erinnerungen. Damals dachte ich Scott wäre die Liebe meines Lebens. Doch ich hatte mich geirrt. Die wichtigste Person in dieser Zeit hatte mich fallen gelassen. Misstrauen baute sich in mir auf. Es war das erste mal das ich mit verbundenen Augen durch eine Horde von Hindernissen lief. Müde sah ich auf als ich eine Hand auf meiner Wange fühlte. Sachte wischte Klaus meine Tränen zu Seite. "Danke. Danke dass du mir zuhörst" hauchte ich und sah nach unten. Er hob mein Kinn sodass ich ihm in die Augen sehen musste. "Ich werde dir immer zuhören, Liebes" ich lehnte mich nach vorne und drückte meine Lippen sachte auf seine. Er erwiderte den Kuss sofort. Es war einer der gefühlvollsten Küsse dich ich jemals hatten. Als wir uns voneinander lösten schloss er mich in seine Arme. "Kaylia ich muss dir etwas sagen" verwirrt blickte ich zu ihm auf. "Ich also ich L...Ich muss gehen" unterbrach er sich selbst und löste sich von mir. "Ehm, okay?" fragend schaute ich ihn an, doch wenige Sekunden später ist er schon verschwunden. Eine Weile stand ich noch am selben Platz bis ich beschloss aufzuräumen. Ein kleines Päckchen auf dem Tisch hinderte mich daran. Behutsam öffnete ich es und schnappte erstaunt nach Luft. Eine wunderschöne Kette mit dem schönstem Diamanten den ich je gesehen habe stach mir ins Auge. 'Fröhliche Weihnachten -K' stand auf einem kleinen Zettel. Lächelnd strich ich über die Kette und legte sie mir kurz danach um. Wie konnte an einem Tag so schrecklich viel passieren. Wieso konnte nicht einmal alles so verlaufen wie es sollte. Wieso mussten mich immer alte Erinnerung einholen. Am Liebsten würde ich alles vergessen, doch ich konnte nicht. Ich würde es nicht übers Herz bringen. Zu sehr hänge ich an der damaligen Zeit fest. Meine damalige perfekte Familie geisterte mir durch den Kopf. Kaytlin und Scott. Doch auch neues brachte mich zum Nachdenken. Klaus.

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Scott:

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The mystery of Kaylia Jones Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt