𝔎𝔞𝔭𝔦𝔱𝔢𝔩 36

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Selbstbewusst lief ich zwischen ihnen durch, setzte mich neben Lucien, gegenüber von Aurora und lächelte dieser provokant zu. "Es ist schon ein bisschen seltsam, einen amerikanischen Feiertag zu begehen, oder?" "Nun weißt du, Lucien. Eigentlich gefällt mir Thanksgiving. Der Truthahn, die Cranberry soße, die Lügen, die Täuschungen, der Verrat. Beginnen wir doch die Verhandlungen des heutigen Abends mit einem kleinen Geständnis. Nun bedient euch doch bitte" antwortete Elijah, zeigte somit auf das Essen welches Haufenweise auf dem Tisch stand. "Dieses Dinner wird also ein einziges taktloses Verhör werden? Wie unhöflich. Und dann muss ich noch gegenüber von einer Hexe sitzen" kam es von Aurora welche mich abschätzig musterte. "Schätzchen ich bin keine Hexe. Bevor du ständig versuchst dich mit mir anzulegen erkundige dich doch mal bei deinem Bruder oder deinem Freund was ich bin. Diese werden dir dann schon sagen dass ich um vieles mächtiger bin als du, das ist ja auch keine Kunst" "Eifersüchtig?" entgegnete sie nur und grinste provokant zurück. "Nein, nur lediglich froh nicht so schwach zu sein" lächelnd sah ich zu wie ihr das Grinsen aus ihrem Gesicht wich. Ich konnte sie jetzt schon nicht Leiden. "Unsinn, Liebes. Mein Bruder möchte lediglich sicherstellen, dass wir alle am selben Strang ziehen. Also, wer würde gerne anfangen?" unterbrach Klaus uns und antwortete Aurora, auf ihre vorherige Frage. Warnend sah er mich an, woraufhin ich meine Augen verdrehte. "Nochmals ich mische mich bei euren kleinen Streitigkeiten nicht ein. An jeglichen Arten von Bündnis bin ich wie gesagt nicht Mitglied ebenso wenig interessiert. Ich bin hier nur durch meine Begleitung" bei letzterem Satz legte ich meine Hand auf Luciens. Wenn ich schon hier bin kann ich es wenigstens auskosten. „In Ordnung, Lieb-Kaylia" berichtigte Klaus sich und schaute kurz zu mir. "Nun, Lucien und ich haben einander noch nie ausstehen können. Wären wir als Verbündete mit düsteren Zukunftsvisionen angekommen, hättet Ihr uns misstraut. Um dieses Misstrauen zu vermeiden, haben wir den Schein unserer Feindschaft gewahrt" fing nun Tristan an und schaute zwischen uns her. "Ach du meine Güte. Diese armseligen Lügen werden genauso schwer zu schlucken sein, wie deine Füllung dieses Jahr, Niklaus. Walnüsse als ehrlich" antwortete Elijah und deutete auf den Truthahn. Während Klaus und Aurora lachten. "Entscheidend ist doch, dass wir gekommen sind, um euch zu beschützen und uns selbst. Davon sind wir nie abgewichen" mischte sich Lucien ein und sah zu Tristan welcher nickte. "Und die Leichen auf meinen Straßen? Gehört das auch zu unserem Schutz?" fragte Klaus und sah zu Lucien. "Für die Strix das normale Alltagsgeschäft" "Eine alte Taktik, die oft erfolgreich eingesetzt wurde. Jack the Ripper, der Axt Mann. Eine verängstigte menschliche Bevölkerung ist so viel einfacher zu kontrollieren" fügte Tristan hinzu, woraufhin Klaus seine Augen verdrehte. "Wenn die Touristenzahlen zurückgehen, werden die ansässigen Vampire des frischen Blutes beraubt und, nun ja, ihr wisst ja, wie schnell sich Marcel uns angeschlossen hat" "Wie einfallslos. Ich hätte doch mehr von einer so großen Theatralik erwartet" erwiderte Klaus Tristan. "Nun ja, würde man einen gewissen Gegenstand aus einer, sagen wir mal, privaten Sammlung haben wollen, hätte aber keine Einladung in das Haus, in dem sich besagte private Sammlung befindet, wäre eine polizeiliche Ermittlung sehr praktisch, um diesen Gegensatz als Beweismittel rauszubekommen" erklang es nun neben mir. "Ich nehme mal an, du beziehst dich auf das Medaillon" stellte Elijah fest. Gelangweilt beobachtete ich das Gespräch und trank mein Glas aus. "Ich vermute, da hat wohl meine Schwester diese kleine Information weitergegeben" wütend drehte sich Tristan zu Aurora. "Nimm es Aurora nicht übel. Ihr zwei seid wohl kaum Verschwörungs-Genies" antwortete Klaus. "Was lustig ist: Wie sich herausgestellt hat, befand sich das Medaillon die ganze Zeit über in den Händen von Niks Freundin Camille, der Barkeeperin und Therapeutin. Folgsam in den Händen von Kaylias Schwester die besagte Gegenstände nach Camilles verschwinden an sich genommen hat. Ich musste sie verhaften lassen, um an ihre Schätze zu kommen. Sozusagen" "Du hast was?" unterbrach ich zornig Luciens reden und drehte mich zu ihm. "Aber ich würde nie zulassen, dass ihr irgendetwas zustößt. Ich weiß doch wie wichtig sie dir ist, Schönheit" fügte er sich hinzu. Grinsend legte er seinen Arm um meine Schulter. Eingeschnappt drehte ich mich wieder zum Tisch. "Das war das letzte Mal das du mich erpresst hast" knurrte ich, blieb danach aber vorerst ruhig. "Was für eine Erpressung, Kaylia" unterbrach Klaus die Stille und sah intensiv zu mir. "Eine die dir nicht zusprechen würde" entgegnete ich. "Worum geht es?" "Wenn ich das erzählen würde, wäre der Abend sozusagen ruiniert, wäre es dafür nicht ein bisschen zu früh? Und Lucien würde es eh nicht tun. Habe ich Recht?" fragte ich und drehte mich zu Lucien, welcher schon rot anlief. "Ja, ja du hast recht kannst du jetzt damit aufhören?" keuchte er. Ein paar Sekunden ließ ich ihn noch leiden, bis ich meine Magie wieder von ihm nahm. Tief sog er die Luft ein während ich mich lächelnd wieder zu den anderen drehte. "Hat sich wohl verschluckt. Ihr könnt euer Gespräch ruhig weiter führen. Wir kommen zurecht" grinsend drehte ich mich zu Lucien welcher mich ebenso anlächelte. "Ein Medaillon, das uns wegsperren könnte. Wohl kaum eine kluge Strategie für diejenigen, die uns beschützen wollen. Übergib es uns" kam Klaus kurze Zeit später wieder aufs ursprüngliche Thema zurück. "Und lass Rebekah frei" fügte Elijah hinzu. "Ah, Augenblick mal. Aurora hat Rebekah? Ja?" fragte Lucien. "Es besteht kein Grund, mir nicht die Sicherheit meiner Erschafferin anzuvertrauen" "Natürlich. Es sei denn, du hättest einen deiner Schübe" "Sachte, Lucien. Meine Schwester wollte ein Druckmittel haben, um sich zu schützen. Wer von uns würde es anders machen?" mischte sich nun Tristan ein. "Ich. Da ich dieses Problem niemals hätte" entgegnete ich, was Lucien zum Lachen brachte. "Niklaus, sag mir doch bitte noch mal, warum wir sie nicht einfach manipulieren, uns zu geben was wir wollen?" fragte Elijah woraufhin Lucien und Aurora zu lachen anfingen. Angewidert beobachtete ich Aurora dabei wie sie irgendwelche hohen glucksenden Geräusche von sich gab. "Verzeihung, hat Elijah irgendetwas Amüsantes gesagt?" fragte nun Klaus. "Durch Manipulation haben wir ein Jahrhundert verloren, Liebster. Und einige von uns haben noch wesentlich mehr verloren. Du wirst doch wohl nicht glauben dass wir schutzlos hierhergekommen würden" antwortete Aurora Klaus und sah schlussendlich zu Elijah. "Liebste Aurora, Manipulation ist nicht mein einziger Partytrick. Außerdem haben wir auch eine Person im Raum die euch statt sonstigen Mitteln trotzdem Manipulieren könnte" "Solche Drohungen mag ich gar nicht" widerlegte Aurora Elijah. „Außerdem würde ich euch nicht helfen" warf ich ein. "Unser Fortbestehen hängt von den Mikaelsons ab. Das wissen wir seit Finn und Kol gestorben sind. Bedauerlicherweise weiß das auch jeder andere Vampir auf dieser Welt. Und angesichts dessen, das die Erschaffungslinien einander den Krieg erklärt haben, könnt ihr euch die vielen Jungen Emporkömmlinge vorstellen, die zu der selben Schlussfolgerung kommen: Töte einen Urvampir und lösche eine ganze Blutlinie von Rivalen aus. Eine schwere Bürde nicht wahr? Auf euren Schultern ruht das Leben von Tausenden von erschaffenen Vampiren. In einer perfekten Welt würdet ihr uns erlauben, euch für immer wegzusperren, und so die Bedrohung aus der Welt zu schaffen" "Glücklicherweise ist die Welt alles andere als perfekt" beendete Klaus Tristans Vortrag. "Bei all dem grauenvollen Dinner-Theater, das wir über die Jahrhunderte ertragen mussten, sind diese Darbietungen bei Weitem die schlechtesten. Aurora. Meine Schwester" drängte Elijah, während ich mich gelangweilt zurück lehnte. Das Gespräch zog sich unendlich in die Länge, dies langweilte mich unerträglich, doch ich besaß den Anstand sitzen zu bleiben bis das Essen beendet sein würde. Ich driftete kurze Zeit später ab und wurde erst aufmerksam als sich Schritte näherten. "Jetzt empfangen wir unsere Feinde also schon zum Dinner" sagte die Person welche sich als Freya entpuppte. "Wie praktisch, wenn man bedenkt, dass sie die Antworten hat, nach denen ich suche" sprach sie weiter. "Ach, Herrgott noch mal, Jetzt hab ich auch noch die so lang verlorene Schwester am Hals? Nik, bitte erspar mir die Wut und Paranoia deiner Familie, denn genau das ist der Grund, der mich dazu bewegt hat, Rebekah erst zu stehlen" rief Aurora daraufhin und stand auf. "Weißt du meine Liebe du solltest dich nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Sonst kann es passieren das dich von hinten jemand nach draußen schubst. Rebekah ist zwar nicht mit mir Verwandt aber sie ist meine Familie" "Was hast du mit ihr gemacht" fügte Freya mir hinzu. "Oh tut mir leid, Liebes, aber diese Prophezeiung bringt euch dazu, euch wie Narren aufzuführen. Und ich habe nicht die Absicht, mein Leben zu riskieren. Nicht für diesen Blödsinn. Ich kann Rebekah überhaupt gar keinem anvertrauen. Und da das liebe Dummerchen auf sich allein gestellt gewiss nicht überlebt, habe ich beschlossen, sie an einen sicheren Ort zu schaffen. Stellt euch ein Fleckchen vor, wo ihr nichts zustoßen kann. Und niemand kann sie dort, wo sie ist, überhaupt auch nur aufspüren. Ich versichere euch, Rebekah geht es ausgesprochen gut. Auf dem tiefen Meeresgrund" lächelnd sah Aurora uns alle an. "Du bluffst nur. Sag mir, dass du nur bluffst" "Was denn, ihr solltet euch alle bei mir bedanken! Rebekah ist noch nie sicherer gewesen. Sie hat ganz viel Gesellschaft dort unten. Da sind all diese kleinen Krabben und Tintenfische" antwortete Aurora Klaus. "Wenn es so toll da unten ist hätte ich nichts dagegen dich mit Rebekah auszutauschen" gleichzeitig mit mir stand Klaus auf und schaute mich kurz von der Seite an, nachdem er wütend auf den Tisch schlug. Er bewegte sich schon Richtung Aurora doch Tristan kam ihn zu vor. "Tu meiner Schwester was zuleide und ich werde gezwungen sein, zu erwidern" drohte er und hielt Freya ein Messer an den Hals. Elijah zog Tristan von ihr weg und drückte ihn gegen die Wand. "Nun das ist ja alles sehr schnell eskaliert" bevor er noch was sagen konnte legte ich meine Hand auf Luciens Mund. „Lass die doch, das Schauspiel ist amüsierend" hauchte ich in sein Ohr und grinste. Sanft zog Lucien meine Hand weg und wollte anfangen zu sprechen. "Halt die Klappe, Lucien. Oder ich reiße dir die Zunge raus" "Sei vorsichtig mit deinen Drohungen, Nik. Sollte mir irgendetwas zustoßen beschützt niemand mehr deine kostbare Cami" wütend drehte ich mich daraufhin wieder zu Lucien. "Okay, ich höre jetzt zum zweiten Mal diesen Namen. Wer genau ist diese Cami?" "Naww, Eifersüchtig?" "Höre lieber auf mich zu reizen" "Oder was? Kommst du mit deinen kleinen Vampirzähnchen angesprungen und bringst mich um? Würd sehr amüsierend für mich ausfallen" antwortete ich amüsiert Aurora. "Du hast weitaus größere Probleme" kam es nun von Freya welche daraufhin Aurora ihr Genick brach. "Freya" schrie Klaus empört und ich drehte mich augenverdrehend zu ihm. "Wir sollten ihr danken. Endlich stellt jemand mal diesen nervenden Bündel still" "Hör auf so über sie zu reden" "Oder was?" fragend verschränkte ich meine Arme und stellte mich vor Klaus. "Niklaus. Welchen dieser zwei hergelaufenen Parasiten würdest du denn gerne zuerst foltern?" unterbrach Elijah unser Blickduell. "Ach, ich denke, das macht keinen wirklichen Unterschied. Warum nimmst du nicht den Stalljungen? Tristan und ich haben schon lange nicht mehr richtig geplauscht. Oh, falls Camille irgendetwas zustößt" fing Klaus an und lehnte sich runter zu Lucien. "Ich hab's dir gesagt, Schätzchen" unterbrach ich Klaus und sah Lucien augenverdrehend an. "Schätzchen?" unterbrach Klaus mich wiederum und drehte sich wütend zu mir. "Schlimm genug dass du hier mit ihm aufkreuzt jetzt nennt ihr euch auch noch bei Spitznamen" fuhr er mich weiter an. Wütend funkelte ich ihn an. "Wenn du nicht willst dass ich komme solltest du mir keine Einladung schicken. Außerdem geht es dich absolut überhaupt nichts an, wie ich wen nenne" mit verschränkten Armen sah ich ihn sauer an. Genervt drehte er sich weg. "Ich würde ungern zulassen dass du meine Begleitung entführst" „Du hast dich aber sehr schnell an ihn gewöhnt" "Problem damit?" entgegnete ich und schaute ihn provokant an. In Vampirspeed drückte er mich gegen die Wand. "Was ist dein verdammtes Problem, Klaus?" schrie ich ihn an und tauschte unsere Positionen. "Du hast mit ihm geschlafen" "Schön und was interessiert dich das? Du brauchst nicht vortäuschen als würde ich dir irgendetwas bedeuten. Der Fakt das du mich ohne mit der Wimper zu zucken erdolchst, ohne mich im Nachhinein wieder zu befreien, erklärt deine Gefühllosigkeit gegenüber mir" wütend ließ ich ihn los und trat ein paar Schritte zurück. "Ich möchte meine Sachen wiederhaben. Ich werde hier nicht mehr einziehen" im Hintergrund vernahm ich Luciens lachen. Das würde ich später noch klären. Lucien wird zu einer schwierigen Zeit bestimmt ein starker Verbündeter sein. Mit Schwung drehte ich mich zurück zu Klaus, welcher mich immer noch fassungslos, auch verletzt, anschaute. "Elijah, ich werde dir meine Adresse schicken. Ich erwarte dass du sie keinen von den hier anwesenden verrätst. Es wird sicherlich kein Problem für dich sein mir jemanden vorbei zu schicken der mir meine Sachen bringt. Dankeschön" sagte ich, schaute dabei die ganze Zeit Klaus in die Augen. Einen Augenblick schaute ich noch zu Elijah, welcher mir zunickte, bevor ich gekonnt mit den Worte: "Schönen Abend noch" aus der Villa lief.

The mystery of Kaylia Jones Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt