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„Entspann dich und hör auf dir den Kopf zu zerbrechen." Leise flüsternd legt Jeongin behutsam seinen Arm um mich, woraufhin ich ihm einen sanften Kuss auf die Stirn gebe. „Du hast ja recht."

Chan PoV:

Als ich auf einmal das wiederholte Klingeln meines Weckers wahrnehme, schrecke ich etwas in meinem Bett auf, bevor ich meinen Blick schnell auf die Uhr hinüber wandern lasse. Ich habe es tatsächlich geschafft meinen Wecker ganze fünf Minuten zu überhören. Gottseidank lässt er genauso wenig locker wie Eunju mit ihrer Einstellung mir gegenüber.

„Hey Jeongin, du musst rüber in dein Zimmer." Vorsichtig rüttle ich leicht an seiner Schulter, wobei er jedoch nur ein leises Murren von sich gibt. Ich wecke ihn wirklich nur ungern, aber er sollte jetzt aufstehen. Es ist nur noch knapp eine Stunde, bis auch unsere Eltern aufwachen und wenn das hier weiter ein Geheimnis bleiben soll, dann muss Jeongin jetzt rüber in sein Bett. „Innie wach auf. Na komm." - Keine Reaktion.

Auch als er nach weiteren fünf Minuten nicht reagiert, erhebe ich mich schließlich selber aus meinem Bett und hebe Jeongin vorsichtig hoch. Wenn ich nicht wüsste, dass er so einen festen schlaf haben kann, dann würde ich ihn eventuell für tot halten. Ich vermute er hat die letzten Nächte genauso schlecht geschlafen wie ich und konnte sich endlich etwas entspannen.

Mit bedacht niemanden im Haus zu wecken, schleiche ich mit Jeongin in den Armen leise durch den Flur und öffne wie in Zeitlupe seine Zimmertür. Ich glaube ich war schon lange nicht mehr so nervös. Es fühlt sich ein wenig so an, als würde ich etwas verbotenes tun. Dabei bringe ich doch nur meinen Freund ins Bett. So schlimm ist das nicht oder? Egal wie sehr ich versuche es mir gut zu reden, ich fühle mich einfach wie ein Schwerverbrecher.

„Gute Nacht." Nachdem ich Jeongin vorsichtig in sein Bett gelegt und seine Decke über ihn gezogen habe, gebe ich ihm noch einen sanften Kuss auf die Stirn und flüchte dann so schnell es geht aus dem Zimmer. Er wird sicher verwirrt sein, wenn er später aufwacht, aber was haben wir schon für eine Wahl? Eunju wird nicht plötzlich ein Sinneswandel überkommen und alles gutheißen, was wir tun. Das ist etwas, wovon wir nur träumen können.

Ziemlich erschöpft lasse ich mich wenig später zurück in mein Bett fallen und lasse derweil meinen Blick an die Decke hinauf wandern. Ich frage mich, wie lange wir das aushalten können. Für mich ist es vergleichsweise noch einfach. Jeongin muss den ganzen Tag etwas vorspielen, was er eigentlich überhaupt nicht will. Und dazu kommt, dass seine Mutter noch viel mehr Kontrolle über ihn hat, als über mich. Sie lässt ihn wirklich nur zum schlafen aus den Augen. Es wundert mich, dass sie ihn nicht auch noch in der Schule beschattet. Zum Glück hat die Frau auch noch sowas wie ein Arbeitsleben.

Aber wenn wir nicht bald einen Weg finden uns außerhalb der Schule und von zuhause treffen zu können, drehe ich durch. Ich kann Nachts an nichts anderes denken, als Jeongin's Lächeln und tagsüber sieht er mich immer so böse an. Das macht mich wahnsinnig und traurig zugleich. Ich will das er glücklich ist.

Vielleicht sollte ich mir Hilfe von Changbin holen. Er und Felix führen schon länger eine mehr oder weniger unauffällige Beziehung. Er könnte eventuell ein paar gute Tipps haben.

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Ob das eine gute Idee ist? XD

Change // Jeongchan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt