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Ich will zu Appa. Es ist mir egal, was es mich kostet.

Chan Pov:

„Jeongin kommst du runter? Meine Oma ist da und sie würde dich gerne kennenlernen." Es ist glaube ich das erste Mal nach einer halben Woche, dass ich wieder mit ihm rede. Ich wollte ihm seine Ruhe lassen und genau das habe ich auch getan. Selbst im Bus habe ich mich immer mindestens drei Reihen entfernt von ihm hingesetzt. Und dennoch macht er auf mich den Eindruck, als wäre er immer noch sauer auf mich.

„Ich habe keine Lust." Ein leises Murren geht von ihm aus, während er mir den Rücken zu dreht und die Decke weiter über sich zieht. Er macht heute nicht die geringsten Anstalten überhaupt das Bett zu verlassen. Nicht einmal, als mein Vater versucht hat ihm zum Frühstücken zu überreden.

„Du musst ja auch nicht lange unten bleiben. Sag ihr doch wenigstens einmal Hallo. Sie hat sich so sehr darauf gefreut dich kennenzulernen." Ich enttäusche meine Oma nur ungern und sie hat sich extra die Mühe gemacht aus Australien hierher zu fliegen.

„Bist du taub oder dumm? Ich will nicht. Deine scheiß Oma interessiert mich nicht." So langsam reicht mir sein Verhalten wirklich. Wie kann man nur so ignorant sein? Meine Oma hat ihm nichts getan. Außerdem kennt er sie gar nicht und kann somit auch nicht beurteilen, was für ein Mensch sie ist. Und jetzt gerade ist sie garantiert vernünftiger als er.

„Was ist eigentlich dein Problem? Bin ich es, mein Vater? Ich habe versucht dir zu helfen und es passt dir nicht. Ich habe dich in Ruhe gelassen und auch das war nicht richtig. Komm wenigstens für fünf Minuten mit nach unten." Damit nicht das ganze Haus von dieser Auseinandersetzung Wind bekommt, schließe ich kurzerhand die Zimmertür hinter mir und ziehe Jeongin die Decke vom Leib.

„Ich habe dir schon gesagt, was mir nicht passt. Diese gesamte Familie kann mich mal." Ein leises schnaufen verlässt seine Lippen, während er mich mit zu Schlitzen geformten Augen böse ansieht. Jetzt reicht's.

„Weißt du was? Dann geh doch zu deinem Vater, wenn es dort so viel besser ist. Auf dein gezicke kann ich gut verzichten!" Etwas lauter als gewollt schreie ich Jeongin wütend an, woraufhin dieser mich kurz verletzt ansieht. Es ist mir gerade so egal, ob ich ihn damit verletzt habe. Dieses Verhalten muss ich mir nicht länger bieten lassen.

„Ja. Vielleicht sollte ich das wirklich." Ohne weiter zu zögern greift er nach einer Hose und einem meiner Pullover, bevor er sich diese Sachen schließlich überzieht. Soll er ruhig abhauen. Bei seinem Vater ist er sicher besser aufgehoben als hier. Hier wo es ihm niemand recht machen kann.

„Überall ist es besser als hier!" Mit Tränen in den Augen stürmt er schließlich an mir vorbei aus dem Zimmer hinaus und knallt die Tür lautstark hinter sich zu. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er wiederkommen wird, wenn er sich beruhigt hat. Aber ich musste das jetzt einfach loswerden. Es kann so nicht weitergehen.

„Chan kannst du mir erklären was hier los ist?" Ohne Anmeldung platzt auf einmal mein Vater in unser Zimmer hinein, woraufhin ich ein ziemlich gestresstes Stöhnen von mir gebe. Ich habe jetzt keine Lust ihm das alles erklären zu müssen.

„Jeongin wollte nicht runterkommen und dann habe ich ihn angeschrien. Frag einfach nicht weiter nach."

***
Ob das gut geht?

Change // Jeongchan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt