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„Ich wäre jetzt so weit. Lass uns bitte schnell gehen, bevor Eomma nachhause kommt." Mit einem Lächeln drehe ich mich zu Jeongin um und mustere ihn daraufhin mehr oder weniger auffällig. Kommt nur mir das so vor oder hat er sich irgendwie hübsch gemacht? Er sieht gut aus.

Jeongin Pov:

„Ich dachte schon sie schneiden mir eine Glatze." Immer noch skeptisch mustere ich mich in der Spiegelung eines Schaufensters und streiche mir wiederholt mit den Fingern durch die Haare. Das war früher eigentlich meine ganz normale Frisur, aber ich hatte mich wohl schon zu sehr an die Haare vor meinen Augen gewöhnt. Ich konnte mich dahinter immer so gut verstecken, wenn es mir nicht gut ging und es keiner wissen sollte. Aber das brauche ich wohl jetzt nicht mehr. Nach all dem, was in den letzten Tagen passiert ist, habe ich eingesehen, dass ich ein totaler Sturkopf war. Chan wollte mir wirklich nur helfen und ich war so ein Idiot. Er hat trotz allem zu mir gehalten und auch wenn es mir noch schwer fällt, ich vertraue ihm langsam.

„Ich finde die neue Frisur steht dir." Etwas schmunzelnd sehe ich Chan durch die Spiegelung an, welcher meinen Blick mit einem ehrlichen Lächeln erwidert. Wie soll ich dieses Gefühl beschreiben? Ich muss mich nicht länger verstellen, kann sein wer ich bin. Er meckert nicht an meinen Schwächen herum und ist an meiner Seite, wenn es mir nicht gut geht oder ich Probleme habe. Ich fühle mich ganz einfach wohl bei ihm.

„Fahren wir jetzt wieder nachhause oder gehen wir noch einen Kakao trinken oder so?" In der Hoffnung noch etwas von zuhause fortbleiben zu können, drehe ich mich kurzerhand zu ihm um und sehe ihm fast bettelnd direkt in die Augen. Bitte, ich möchte noch nicht nachhause. Wir bekommen so oder so Ärger, dann können wir es doch auch noch etwas ausnutzen. Wer weiß, wann wir das nächste mal die Gelegenheit dazu bekommen.

„Ich hätte da noch eine bessere Idee." Nach einem kurzen Zögern, greift er schließlich nach meiner Hand und zieht mich allmählich mit sich. Normalerweise mag ich das nicht, wenn irgendwelche Leute mich anfassen und mich dann auch noch hinter sich herziehen, aber bei ihm möchte ich dieses Mal eine Ausnahme machen. Ich bin ihm etwas schuldig und ich sollte ihm langsam vertrauen. „Was denn? Wo willst du mit mir hin?"

„Das verrate ich dir nicht. Du wirst es schon sehen, wenn du mit mir mitkommst." Kommt nur mir das so vor oder verlässt er gerade mit mir die Innenstadt? Wo möchte er denn hin? Die Cafés liegen jedenfalls in der entgegengesetzten Richtung und da vorne ist unsere Bushaltestelle. Er hat doch gesagt, dass wir woanders hingehen, wieso machen wir uns dann auf den Rückweg? Hat er mich angelogen? Nein, das glaube ich nicht. Wieso sollte er. Er war derjenige, der mich dazu überredet hat überhaupt in die Stadt zu fahren.

„Du hörst dich an wie ein Entführer. Eomma hat früher immer gesagt, ich soll nicht mit komischen Männern wie dir mitgehen." Mit leicht vorgeschobener Unterlippe, gehe ich beabsichtigt etwas langsamer, woraufhin Chan sich auf einmal zu mir umdreht. Wieso guckt er mich plötzlich so komisch an? Diesen Blick habe ich bisher noch nie zuvor gesehen.

„Vielleicht will ich dich ja verführen." Meint er das ernst? Er hat so ein Interesse an mir? Auf einmal fängt Chan an breit zu grinsen, weshalb ich kurz genervt die Augen verdrehe. Was ging mir da gerade nur komisches durch den Kopf? Natürlich hat er kein solches Interesse an mir. Ich schließlich auch nicht. Wir sind beides Männer, dass wäre doch komisch oder nicht? Zumal er ja jetzt gewissermaßen zur Familie gehört. Nicht als mein Bruder, aber er gehört halt irgendwie dazu.

„Jetzt guck nicht so und lass mich dich an einen ganz besonderen Ort entführen." Es gefällt mir irgendwie, wenn er mich so anlächelt.

***
Da ist wohl einer unterbewusst am flirten XD

Change // Jeongchan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt