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Ich mache das alles aber nur zu seinem besten.

Jeongin Pov:

„Ihr Bruder hat mich gerade aufgeklärt. Dieses Mal werde ich ein Auge zudrücken, aber das nächste mal wird es Konsequenzen haben, wenn du unentschuldigt zu spät kommst." Der Lehrer legt kurzerhand einen Zettel auf meinen Tisch, weshalb ich ihn ziemlich ungläubig ansehe. Ist das Chan's ernst? Mein Bruder?!

In der Pause

„Dein Bruder?! Ist dir nichts besseres eingefallen? Ich brauche deine scheiß Hilfe nicht! Hör auf dich ständig in mein Leben einzumischen!" wütend ziehe ich Chan hinter mir her, welcher mir ohne Widerstand zu leisten einfach folgt. Was hat er sich nur dabei gedacht? Hat er überhaupt gedacht?

„Ich wollte nicht, dass du Ärger bekommst." Seinen entschuldigenden Blick kann er sich sonst wohin stecken. Ich hätte lieber Ärger bekommen, statt als sein Bruder betitelt zu werden. Unsere Eltern mögen vielleicht zusammen sein, aber das heißt nicht, dass ich sie als meine Familie ansehe. Ich möchte nicht mit ihnen in Verbindung gebracht werden.

„Und darum erzählst du dem Lehrer einfach unsere Familiengeschichte?!" Ich habe Chan wirklich falsch eingeschätzt. Ich dachte er könnte es einfach für sich behalten, aber da lag ich wohl offensichtlich falsch. Demnächst weiß es wahrscheinlich schon die halbe Schule. Danke Chan, für nichts. 

Chan Pov:

„Es tut mir ja leid." Schuldbewusst lasse ich meinen Blick langsam zu Boden wandern. Ich wusste, dass das so eine doofe Idee war. Ich hätte dem Lehrer einfach eine Lüge erzählen sollen. Aber woher hätte ich auch wissen können, dass er mich sofort als Jeongin's Bruder betrachtet. Das war wirklich nicht meine Absicht.

„Einen scheiß tut es!" Auf einmal durchzieht ein stechender Schmerz meine Wange, kurz nachdem Jeongin zu einen Schlag ausgeholt hat. Fassungslos sehe ich meinem gegenüber in die Augen und lege meine Hand vorsichtig auf meine Wange. Ich kann nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert ist. „Wenn du noch einmal sowas machst, darfst du auf dem Sofa schlafen! Und jetzt lass mich in Ruhe. Ich will dich nicht mehr sehen."

Immer noch ziemlich perplex sehe ich dem jüngeren hinterher und lasse meine Hand langsam sinken. Ich glaube, ich habe es wirklich übertrieben. Ich wollte ihm nur helfen, aber ich mache die ganze Zeit über alles nur noch schlimmer für ihn. Am besten lasse ich ihn wirklich erst einmal in Ruhe und gebe ihm etwas Zeit für sich. Vielleicht kann ich noch einmal vernünftig mit ihm reden, wenn er sich wieder beruhigt hat.

3 Minuten später

„Wie siehst du denn aus? Ist das ein Handabdruck auf deiner Wange?" Belustigt mustert Changbin mein Gesicht, woraufhin ich ein langes Seufzen von mir gebe. Sieht man das wirklich so deutlich? Jeongin hat aber auch ziemlich fest zugeschlagen. Er muss wirklich wütend auf mich sein. „Hast du irgendein Mädchen verärgert?"

„So könnte man es auch nennen." Unauffällig lasse ich meinen Blick suchend umher wandern, bis ich schließlich fündig werde. Jeongin ist zwar hier, aber er schottet sich von den anderen ab. Er hat seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, Kopfhörer in den Ohren stecken und sieht ununterbrochen auf sein Handy.

„Felix hat mich auch schon mal geschlagen als er sauer war. Seine Hände sind jedoch viel kleiner, als der Abdruck auf deiner Wange." Ich schätze es wirklich sehr, dass Changbin versucht mich aufzumuntern, aber mir ist gerade so überhaupt nicht danach. Ich habe es vollkommen in den Sand gesetzt.

Wenn ich doch nur wüsste, wie ich das wieder gut machen kann.

***
Ob er das wohl hinbekommt?

Change // Jeongchan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt