11 Sorry.

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N i a l l │ 16.08.2016 │ Stockholm



Erst wollte ich klopfen, aber dann entschied ich, dass Jane mir niemals das 'okay' zum Eintritt geben würde und öffnete die Tür einfach so. Ich sah, wie sie eine Flasche Wasser öffnete, auf ihren Bett lag eine Tüte aus der Apotheke.

„Was willst du jetzt noch?", fuhr sie mich an und ich war überrascht, dass sie mir keine Schuhe ins Gesicht warf.

„Jane, es tut mir leid", sprach ich offen heraus. „Ich wollte nicht so fies sein."

Sie sah mich, ich hatte damit gerechnet, dass sie wütend war. „Oh toll, jetzt sind wir alleine, wirst du jetzt wieder nett sein und so tun, als würdest du mich nicht ignorieren, wenn wir unter Leute sind?"

Sie hatte mich durchschaut und ich musste hart schlucken. In zwei großen Schritten stand ich vor ihr und hob die Hand, doch sie schlug sie weg.

„Jetzt wage es nicht mich anzufassen, ich habe die Nase wirklich voll davon, wie du mich behandelst. Das habe ich nicht verdient und das weißt du auch." Jane sah mich wütend und enttäuscht an. „Und jetzt raus aus dem Zimmer. Ich biege den Scheiß wegen Harry wieder gerade und dann können wir uns aus dem Weg gehen."

Das war nicht das, was ich hören wollte. Vor allem war der Kram nicht ihre Schuld. Zumindest nicht alleine.

„Ich wollte dich nicht mit auf die Party nehmen, weil ich wusste, was in den Netzwerken los ist."

Jane verschränkte die Arme vor der Brust und ich fuhr fort: „Der Hate, den du bekommst, ich kenne das und ich weiß, dass es furchtbar ist. Es ist verletzend, fies und du brauchst mir nicht erzählen, dass es dir egal ist. Denn genau das ist es nicht: egal!"

„Schlaue Erkenntnis", sprach sie sarkastisch, was mir nur deutlich machte, dass der ganze Hate ihr etwas ausmachte und sie die erste Welle schon gesehen hatte. 

Jane neigte den Kopf: „Niall, ich weiß, dass ich hässlich bin, okay? Verständlich, ich meine, du bist vorher mit einer Frau ausgegangen, die aussieht, als wäre Gott auf Crack gewesen, als er sie erschaffen hat. Die Fans sind andere Frauen an deiner Seite gewöhnt und das ist in Ordnung."

Hatte sie noch alle Latten am Zaun?

„Zuerst einmal, du laberst Bullshit, du bist weder hässlich, noch geht das in Ordnung! Es ist respektlos!", sprach ich lauter als ich es beabsichtigt hatte. Ich musste tief Luft holen und kurz den Blick abwenden, dann erzählte ich ihr fast dasselbe, wie ich Harry vorher gestanden hatte. „Noch mal wegen der Party, ich wollte nur verhindern, dass du in der Presse landest und so einen Scheiß am nächsten Tag überall zu finden ist, der sich jetzt wie eine Seuche durchs Internet frisst. Ich wollte dir einfach diesen ganzen Stress ersparen."

„Ach", entwich es ihr nur. Sie klang bitter und ich verstand das. Ich sah auf die Tüte, die auf ihrem Bett lag. 

„Wieso warst du beim Arzt?", fragte ich. „Geht es dir nicht gut, bist du krank?"

„Das kann dir doch egal sein", war ihre schnippische Antwort und ich konnte nur seufzten. Am liebsten hätte ich die Tüte an mich gerissen und selbst nachgesehen. Aber so würde ich mich bei Jane ganz sicher nicht beliebt machen.

„Wir haben gesagt, dass wir ehrlich zueinander sind", begann ich, „lass mich wissen was los ist und dir helfen."

Zum ersten Mal sah ich Überraschung in Janes Augen, ihre Haltung entspannte sich etwas, dann hörte sie auf ihre Lippen aufeinander zu pressen. „Du glaubst mir eh nicht. Denn mal ehrlich Niall, du vertraust mir nicht." Ich setzte mich auf ihr Bett und versuchte krampfhaft die Tüte zu ignorieren. „Bitte Jane, können wir es nicht zumindest versuchen?"

Twisted perfection ✓Where stories live. Discover now