18 That's what she said - part one

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E l e a n o r │ 23.07.2011 │ Holmes Chapel



„Du erwartest was von mir, Charlie?", ich hörte sofort auf in meinem Schrank herumzuwühlen. Mit dem Handy am Ohr suchte ich nach meiner Badetasche. Ich hatte eine mit fett grinsenden Sonnen drauf. Kindisch, aber es war Tradition, dass ich sie nutze, denn in ihr passte alles rein.

 Die Badezeit stand bevor, es wurde Zeit, dass sie wieder Tageslicht erblickte. „Draußen sind 30 Grad und mit jeder Stunde wird es wärmer, ich will ins Schwimmbad."

Am anderen Ende der Leitung hatte ich Charlie, einen alten Freund. Es war selten, dass er anrief. Normalerweise würde er lieber sechs Stunden im Matheunterricht abhängen, als freiwillig zu telefonieren. „Ich werde ganz sicher nicht in einer Bäckerei herumgammeln, während alle anderen zum schwimmen aufbrechen. Außerdem, ich dachte du freust dich seit Tagen auf Harry?" 

Manchmal verstand ich das Mythos 'Jungen' nicht. Charlie und Harry waren schon so lange gute Freunde, dass ich mich nicht erinnern konnte, dass sie sich je gestritten hatten, geschweige denn, dass es eine Zeit in der Vergangenheit gab, in der sie nicht in einer Art Clique gewesen waren. Beste Freunde war vielleicht eine zu enge Bezeichnung für das, was da war, aber was ging mich das auch an?

Holmes Chapel war überschaubar, jeder kannte jeden. So kannte ich Harry selbst flüchtig durch etliche Schulfeste und Geburtstagsparties, auf die wir eingeladen worden waren. Das er bei X-Faktor das Los seines Lebens zog, kam mir immer noch so unwirklich vor. 

Ich hatte immer den charmanten, niedlichen Jungen vor Augen, der in der Bäckerei Brötchen verkaufte, wenn ich Sonntag mit dem Fahrrad vorbei kam. 

„Hallo, Charlie, bist du noch dran?" 

„Ich stehe in deiner Zimmertür." 

Hastig drehte ich mich um und ließ das Handy sinken. Verschwitzt und durcheinander warf er sich auf mein Bett. Charlies dunkelblondes Haar stand zu allen Seiten ab und sein pausbäckiges Gesicht leuchtete wie ein Apfel. Ich ließ von meiner grinsenden Sonnentasche ab und warf ihm eine Wasserflasche zu: „Okay Pumpkin, was ist eigentlich los, ich dachte in einer Stunde wolltest du dich mit Harry treffen?"

Charlie nahm erst einmal einen großen Schluck aus der Flasche, dann holte er tief Luft: „Harry bringt einen Bandkollegen mit." 

Ich riss die Augen auf und sah ihn ungläubig an: „Wow, dann lernst du also jemanden aus One Direction kennen, dass ist doch toll!" 

Statt sich zu freuen, schien er eher missmutig: „Willst du mich nicht verstehen, Ellie?" 

„Ehrlich gesagt, ich verstehe seit deinem Anruf sowieso nichts mehr."

Ich sag's ja, Jungen waren verwirrter als Mädchen. 

„Er bringt Louis mit." 

„Ah und?" Wenn ich auf Louis Tomlinson treffen würde, dann würde mir wohl eher schwindelig werden, als das ich so missmutig klang, wie mein Freund.

Charlie stand auf und stellte sich neben mein One Direction — Poster, dass an meiner Wand hing. „Ellie, sieh Louis an und sieh mich an." Zugegeben, im äußerlichen Vergleich würde Charlie doppelt den Kürzeren ziehen. „Außerdem ist er laut der ganzen Zeitschriften, Blogs, Videos, Interviews-" Oh je, da schien sich jemand vom Schlaf abgehalten haben „-so witzig, so cool, so toll, jeder unter der Sonne mag ihn!"

So ganz unrecht hatte er nicht. Ich als echter Directioner war ebenfalls der Meinung, dass Louis sehr sympathisch erschien und natürlich auch ein paar andere Dinge, wie smart, süß und weitere schreckliche s-Synonyme. 

Twisted perfection ✓Där berättelser lever. Upptäck nu