5 Idiot.

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  • Đã dành riêng cho Anliie
                                    

J a n e │01.03.2014│London



Ich lebte nicht hinter dem Mond. Etwa sechs Wochen, nachdem ich zum ersten Mal auf Niall getroffen war und Gisele mich von einem Job zum nächsten scheuchte, hatte ich erst begriffen, wer Niall wirklich war.

Damals war ich gerade achtzehn Jahre alt geworden und Kendall hatte mich auf ihre bescheuerte Movie-Mottoparty eingeladen. Dafür hatte sie extra einen kleinen Club angemietet und ich mich mal wieder heimlich von Gisele davon gestohlen. 

Kendall hatte mir eine Tüte mit Klamotten in die Arme gedrückt und ich war auf das Klo verschwunden, um mich umzuziehen. 

„Was zur Hölle ist das!", entwich es mir als ich auf dem Klodeckel saß und mir das furchtbare Kleid ansah. In was wollte Kendall mich verwandeln? Eine Schlampe?

„Den Handschuhen am Boden nach, Jessica Rabbit", sprach eine Stimme aus der Nebenkabine und ich stöhnte. „Na toll!" Dann kämpfte ich mich in das hautenge Kleid. Dabei stieß ich mir erst den Fuß, dann den Ellenbogen an der Klospülung. „Uh, hätte ich nicht einfach eine Mülltüte über den Kopf ziehen können?"

„Dann hättest du aber geknistert", kicherte das Mädchen in der Kabine neben mir und ich grinste. „Lieber knistern als- aua!", ich hatte mir ein Stück Haut im Reißverschluss geklemmt. „Wäre ich mal lieber zu Hause geblieben", murrte ich und das Mädchen in der Kabine nebenan stimmte mir herzlich zu. „Das habe ich auch schon bedauert."

Die Musik drang zu uns herüber und ich gab schließlich mit dem Kleid auf. Der Reißverschluss ließ sich nicht vollständig hochziehen und die Schuhe, die am Boden lagen waren eine ganze Nummer zu klein. So sehr ich Kendall auch mochte, ich wollte wegen ihr nicht unbedingt auf Rick Owens zu humpeln, wenn ich ihn morgen treffen würde. 

„Wieso versteckst du dich?", fragte ich meinen Nebenmann und versuchte mich in die langen Handschuhe zu fummeln. Sie seufzte und ich rechnete nicht mehr mit einer Antwort, als sie gestand: „Kendall, diese Verräterin, hat Harry Styles eingeladen und der ist mit seiner ganzen Crew angerückt."

„Wer?"

„One Direction", fluchte das Mädchen neben mir und ich kramte nach meinen iPhone. Der Name sagte mir etwas, ich kannte ein, zwei Lieder, aber Gesichter wollten mir dazu keine einfallen. Kurzerhand schmiss ich Google an und wartete, dass das erste Bild lud.

Jemand betrat die Toiletten, es klapperte, dann herrschte Stille. 

So lange, bis mir ein hässlicher Gestank in die Nase stieg und jemand eine Toilette weiter eine ordentliche Bombe ablud. Ich verzog angewidert das Gesicht und hielt mir mit zwei Fingern die Nase zu. 

Da konnte man ja nur durch den Mund atmen! 

Die Klospülung ging und ich wartete angestrengt darauf, dass endlich die Tür zum Club wieder aufging und sich schloss. Erst dann brachte ich ein würgendes Geräusch zustande.

„Lieber Gott, was hat die gegessen!", fluchte das Mädchen neben mir und entlockte mir ein Lachen, dann sah ich auf mein iPhone. Zuerst blinzelte ich und machte das Bild größer. Schließlich starrte ich auf ein Gesicht, dass ich erst vor wenigen Wochen gesehen hatte. Ziemlich gut und ziemlich nahe. Zu nahe vielleicht.

„One Direction, die sind hier?", quiekte ich heiser. 

Niall war hier?

Als der Alkohol nach der Party nachgelassen hatte und ich im Taxi auf dem Weg zu Kendall gewesen war, hatte sich in mir erst richtig Panik, Scham und Gewissheit breit gemacht. Ich hatte mich dumm und dämlich einen Jungen an den Hals geschmissen und mich billig abschleppen lassen. Damals hatte ich die große Hoffnung gehabt, ihn nie, nie, nie wieder zu sehen. Die Welt war immerhin groß. Nur für mich scheinbar eine Erbse.

Twisted perfection ✓Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ