27 Nothing.

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J a n e │31.12.2016 │Moncks Corner



Der große Vorteil Silvester in Moncks Corner zu verbringen, bestand nicht nur darin, dass man sich nicht ewig aufbrezeln musste, sondern auch darin, dass es aus meiner Sicht sehr schön war, im ländlichen Charme zu feiern. Auf alten Holzfässern war eine Platte gelegt worden, sodass eine lange Tafel als Buffet diente. Selbstgemachte Speisen reihten sich aneinander. 

Im hinteren Teil der Scheune stand eine improvisierte Bühne, doch noch legte jemand Oldies auf. Holzbänke und Tische waren am Rand aufgereiht worden und in einer Ecke dienten Holzbarren als Sitzgelegenheiten. Draußen stapelte sich schon das Holz für ein ordentliches Lagerfeuer.

„Was macht's Baby?", fragte mich Agnes und ich gab es auf, ihr zu erklären, dass ich nicht schwanger war. Stattdessen ließ ich mir zwanzig Minuten erzählen, was alles auf mich zukommen würde und das ich vorher auf alle Fälle heiraten musste. Ein uneheliches Kind, dass ging in Moncks Corner ja einmal gar nicht. 

Nach einer Ewigkeit konnte ich mich mit einer dummen Ausrede abseilen. Belustigt sah ich Louis, wie er mit Trish das Tanzbein schwang und Niall sich fröhlich am Buffet in Gesellschaft von anderen Farmern durchfraß. Harry war umgeben von den jungen Hausfrauen und bezirkste sie mit seinen englischen Charme, sehr zum Missfallen der Ehemänner.

Ich schnappte mir ein Bier und entdeckte Eleanor und Taylor auf einem Holzbarren zusammen sitzen. Belustigt konnte ich beobachten, wie Taylor hinter Eleanor zwei Kurze hastig trank und dann den Kopf schüttelte.

„Na ihr zwei, was wird hier für ein Süppchen geköchelt?", fragte ich und setzte mich zu ihnen. Taylor streckte die Beine aus und ließ die kleinen Gläser verschwinden: „Ich hab Maleficent hier, nur darauf hingewiesen, dass ich ab Mitternacht nicht mehr ihr Prellbock bin." 

„Außerdem haben wir unsere Fünf-Punkte-Liste verglichen", ergänzte Eleanor trocken und nippte an ihrer Cola herum. Sie wirkte recht blass und ich fragte ob alles in Ordnung sei. Sie wehrte leichtfertig ab, dann wollte sie wissen: „Also Jane, hast du deine Liste?"

Natürlich hatte ich sie. Meine fünf Punkte waren schnell aufgezählt. „Muss ich sie mit euch teilen?" Sofort wehrten sowohl Taylor, als auch Eleanor heftig ab. Wahrscheinlich hatten wir alle etwas furchtbar peinliches draufstehen. Wir widmeten uns dem, was wir tun mussten, wenn wir nicht alle fünf Dinge auf der Liste bis zum neuen Jahr erfüllten.

Taylor sah mich mit einen bösartigen Lächeln an und sprach: „Wenn du deine Liste nicht durchbekommst, dann tanzt du über den Laufsteg." 

„Bist du irre?", fuhr ich sie an, aber Eleanor fand die Idee überaus reizend. Außerdem sollte eine Bestrafung uns ja unter Druck setzten. 

 „Schön", sprach ich eisig und rümpfte die Nase, „wenn du nicht alles schaffst, dann setzt du dich nackt, nur mit deiner Gitarre auf die Bühne und spielst einen Song." Taylor wurde noch blasser, falls es bei ihrer schneeweißen Haut überhaupt noch ging.

Eleanor brach in hysterisches Gekicher aus. „Das will ich sehen und filmen!"

Wir wandten uns ihr zu und musterten sie ernst. Sofort blieb ihr das Lachen im Hals stecken. „Wenn du deine fünf Punkte nicht schaffst, dann musst du...", begann Taylor und ich unterbrach sie dreist: „... im Star Wars Kostüm, dass ich dir aussuche, einkaufen gehen." 

Erleichterung machte sich auf ihrem Gesicht breit, doch Taylor machte ihren Ruf als Hexe wieder alle Ehre und sprach: „An deiner Stelle würde ich mir mal die Klamotten von Prinzessin Leia ansehen, die sie bei Jabba the Hut anhat."

Twisted perfection ✓Where stories live. Discover now