Davor

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Ein Kalter Wind jagte die letzten Wolken am Nachthimmel davon und gab die Sicht auf den vollen Mond frei, der mit seinen weißen Strahlen eine Lichtung unter einem Blätterdach, dass der Wald viele Jahre zuvor geformt hatte, beschien.

Dort stand eine einzelne Gestalt, doch bald begleitet von einer zweiten, die scheinbar aus dem nichts auftauchte.

Ein Zweig brach, als diese näher kam und die erste fuhr herum.

"Sei gegrüßt, Bruder", sagte die erste Gestalt mit tiefer Stimme.

Die andere blieb schließlich stehen und verneigte sich höflich.

"Wir sind soweit. Die Zeit ist gekommen", entgegnete sie bloß zum Gruß, doch auf dem entstellten Gesicht seines Gegenübers formte sich ein großes Grinsen.

"Na dann hoffen wir doch mal, dass ER es auch ist", sagte er und tätschelte die Schulter des deutlich kleineren.

"Markiert ihn. Zeigen wir ihm, dass die Finsternis nicht weit ist"

Der andere nickte und wollte soeben wegtreten, als die größere Gestalt noch hinzufügte:

"Mit jedem Tag werden wir stärker werden, lasst es nun die anderen sehen"

Wieder ein nicken.

Das Grinsen wurde breiter.

"Die Finsternis wird kommen, wie ein Feuer rauscht sie heran"

Der Mond wurde plötzlich wieder von einer Wolke verdeckt und die Lichtung wurde dunkel, kein Blatt regte sich mehr, kein Ast ächzte, als man nur noch ein Murmeln vernahm:

"Und schon bald wird sie alles verschlucken und wir kehren nach Hause zurück"

Auf den Spuren der SeelenritterWhere stories live. Discover now