Part 4

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Als Cole das zweite Mal erwachte wurde es schon hell draußen und das milchige Licht der Morgendämmerung drang durch das Fenster.

6 Uhr. Sagte ihm ein kurzer Blick aufs Handy.

Langsam stand Cole auf, müde war er nicht mehr. Von der übelkeit der vorigen Nacht war nichts mehr zu spüren.

Um 8 Uhr würde der Wecker klingeln, bis dahin hatte Cole noch genügend Zeit um einen kleinen Spaziergang zu machen, wie er soeben beschlossen hatte.

Er zog sich schnell an und öffnete dann leise die Eingangstür unten in der Halle des Klosters.

Kühle Morgenluft schlug Cole sofort entgegen, doch ihn fror es nicht.

Er genoss die Kälte und ging langsam ein paar Schritte auf dem Kiesweg,der in den nahe gelegenen Wald führte, entlang.

Der Wald, welcher gerade mal ein paar Meter hinter dem Kloster lag, war Schattig, die Sonne beschien gerade mal die Wipfel der hohen Bäume des Mischwaldes und es umgab ihn eine Klare Luft, als der Schwarze Ninja in den Wald trat.

Er hörte das Gezwitscher der Vögel und spürte Bewegungen in den Büschen und Sträuchern in seiner Nähe.

Tief atmete Cole ein und fühlte, wie sich die Last der vergangen Tage von seinen Schultern etwas löste.

Dann grinste er und fing an zu laufen. Er wich von dem vorgesehenen Pfad und rannte quer durch den Wald, so schnell er konnte.

Mit jedem Schritt, mit jedem keuchenden Atemzug fühlte sich Cole befreiter und er setzte zu einem Sprint, bis er mit wehenden Haaren durch den Wald setzte.

Er wich Bäumen aus, sprang über niedrige Büsche und fühlte nichts als Stärke und Unberührbarkeit.

Er rannte, versuchte schneller zu werden.

Seine Muskeln lockerten sich und er fühlte sich frei.

Cole dachte nicht an seinen Vater, doch auch nicht an seinen Liebsten, Kai, er dachte an niemanden.

Er schaltete alle Gedanken ab und spürte eine beruhigende Frische in seinem Kopf.

So schnell er konnte, sprintete er einen kleinen Abhang hinauf und immer weiter.

Schließlich, auf einer Sonnenbeschienenen Lichtung, verlor Cole das Gefühl in den Beinen und brach zusammen.

Erschöpft und nach Luft ringend fiel er auf die Knie.

Das Gefühl der Freiheit und Stärke hielt nicht lange an und er fing an zu weinen.

Die Trauer, die Frust, die Enttäuschung... all die schrecklichen Gefühle holten ihn ein und drückten sich schwer auf seine Brust.

Warum es ihm immer noch so schlecht geht weis er nicht.

Er hatte ja jetzt Kai und seine Freunde werden ihm auch immer helfen und... Cole war verwirrt über seinen Zustand und das machte es noch schlimmer.

Er dachte an seine Mutter, wo sie wohl war, was aus ihr geworden war.

Total am Ende mit den Nerven, rollte er sich zusammen und schluchzte.

Außerdem brannte seine Lunge plötzlich wie die Hölle und das lag nicht an dem Lauf durch den Wald.

Jay's POV

Piep Piep.

Piep Piep.

Stöhnend presste sich Jay ein Kissen auf die Ohren. "Warum muss es jetzt schon Zeit zum aufstehen sein ?", jammerte er laut. "Ach komm schon, steh auf du Schlafmü...", Lloyd, welcher schon aufgestanden war, hielt während dem Satz inne.

Auf den Spuren der SeelenritterWhere stories live. Discover now