Part 12

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Cole setzte sich auf die Steintreppe, die zur Tür des Klosters hinauf führte und seufzte laut hörbar.

Es war 23 Uhr und er hatte gerade die erste Schicht als Wache begonnen und war bereits ein paar Runden um das Kloster geschlichen, um alles zu sichern.

Er stützte die Ellbogen auf seine Oberschenkel und kuschelte sich tiefer in seine Jacke hinein.

Die Luft war kühl und hin und wieder flogen vereinzelt Fledermäuse über ihn hinweg.

Cole blickte nach oben zu dem Sternenklaren Himmel und dem Halbmond, der sein Licht auf das Kloster und die Wälder und Wiesen die rechts davon lagen, warf.

Bäume und Sträucher warfen gruselige Schatten und Cole zuckte bei jedem Geräusch zusammen, auch wenn es nur der Wind war, der die kargen Blätter der Bäume zum Rascheln brachte.

"Reiß dich zusammen Cole", befahl er sich murmelnd und schüttelte den Kopf.

Links von ihm konnte er die bunten Lichter der Stadt, weit enfernt leuchten sehen.

Cole zitterte. Ihm war kalt, deshalb beschloss er sich ein bisschen zu bewegen.

Langsam stand er auf und ging auf den Trainingsplatz zu, als er plötzlich innehielt.

Ein ihm mittlerweile bekannter Wind kam auf und Cole drehte sich erwartungsvoll um.

Er hatte bereits auf die Frau gewartet.

Jedoch war dort niemand zu sehen.

Enttäuscht drehte er sich wieder um, als sie direkt vor ihm stand und ihn mit großen Blutigen Augen anstarrte.
Cole schrie kurz erschrocken und entsetzt auf und stolperte zurück, dann presste er sich die Hände vor den Mund.

"Hoffentlich haben die Ninja mich nicht gehört", flehte er innerlich.

"Musst du dich so anschleichen?!", beschwerte er sich dann empört bei ihr und trat wieder näher heran.

"Wie kommt es eigentlich, dass du keine Angst vor mir hast ?", fragte sie neugierig, ohne auf seine Frage zu antworten.

"Meine Gestalt,... mein verdrehter Hals, die blasse Haut, die Blutenden Augen... du hättest schon beim erstem mal, als ich dich vom Waldrand aus beobachtet habe, schreien müssen vor Angst", erklärte sie und ihre Stimme klang dumpf.

"Es ist so.... du kommst mir irgendwie... bekannt vor.... und ich fühle mich... naja... sicher wenn du da bist,... geborgen", stammelte Cole nervös und war verwirrt über ihre Frage.

"Sollte ich denn Angst vor ihr haben?", fragte er sich in Gedanken und musste schlucken.

Doch sie lächelte ihn an.

"Kannst du mir ein paar Fragen beantworten?", fragte er dann verunsichert.

Unerwarteterweise nickte sie nur stumm, stimmte zu.

"Woher kenne ich dich ? Und wieso fühle ich mich so, wenn du bei mir bist?", begann er.

"Du kennst mich schon lange, jedoch hast du mich aus deinem Gedächtnis verbannt...", antwortete die Geister Frau traurig.

"Sagtest du deshalb "du kennst die Wahrheit" ?"

"Zum Teil, ja".

"Was denn noch ?", bettelte Cole zu erfahren.

"Es wird dir alles klar werden", meinte sie nur und wandte sich ab.

Cole war zutiefst unzufrieden mit dieser Antwort.

"Okay nächste Frage...", sagte er, um voranzukommen, bevor sie wieder verschwand und er wieder nichts in Erfahrung bringen würde.

"Wieso besuchst du mich plötzlich?"

Auf den Spuren der SeelenritterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt