Part 11

167 10 7
                                    

Es war schon ziemlich dunkel, als die beiden Jungs durch die Tür des Ninja Klosters traten.

Es roch nach Essen, und Cole wusste, dass Zane gerade das Abendessen kocht.

Die anderen hörte er im Wohnzimmer.

"Ich gehe nach oben, duschen", informierte Cole Kai.

Dieser nickte und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

"War schön heute", gab Cole lächelnd zu und wurde rot.

"Das war es", stimmte Kai zu und Cole bemerkte, dass er seine Wangen ebenfalls rot anliefen.

Offenbar verlegen drehte sich Kai schnell um und marschierte in Richtung Küche.

Cole ging die Stufen hinauf und ins Badezimmer.

Er schloss die knarrende Tür hinter sich und sperrte zu.

Dann zog der Schwarzhaarige sich aus und trat in die Dusche.

Als Cole spürte, wie ihm das warme Wasser am Körper hinunterlief, dachte er lächelnd und mit klopfendem Herzen an den heutigen Nachmittag.

Kai... das Lachen und kuscheln auf der Wiese...

Mit einem Schlag erinnerte sich Cole wieder an die Frau, die er den ganzen Nachmittag irgendwie verdrängt hatte.

Er schaltete das Wasser ab, und blickte sich, durch die halb durchsichtige Wand, die die Dusche umgab, um.

Cole fühlte sich plötzlich beobachtet, als stünde sie direkt vor ihm...

Ein Schauder lief ihm den Rücken hinunter.

Mit einem Kopfschütteln versuchte er, dieses Gefühl loszuwerden, sich einzugestehen, dass es verrückt ist, und drehte schließlich den Wasserhahn wieder auf, verteilte dann Shampoo auf seiner Haut und seinen Tiefschwarzen Haaren.

Er versuchte sich abzulenken, dachte an Kai, es klappte zwar, doch das Gefühl beobachtet zu werden verging nicht ganz und ihm war mulmig zumute.

Als er fertig war, wickelte er sich ein Handtuch um und trat aus der Dusche.

Er betrachtete, was ihm schon zuvor beim Shampoo verteilen aufgefallen war, seine Rippen.

Er war viel zu dünn, und das wurde ihm gerade erst schrecklich bewusst.
Schnell trocknete er sich ab, und dachte an den Grund seines Gewicht schwundes.

Sein Vater.

Heute Nachmittag hatte er darüber gelacht, doch konnte er das wirklich schon ?

Sein Vater, der ihn nicht akzeptierte, ihn nicht liebte, ja sogar hasste.
Cole bekam Gänsehaut und zog eine warme schwarze Jogginghose, mit einem seiner schwarzen Hoodies an.

Die Jogginghose war ihm damals eh zu klein, und rutschte nun nur ein wenig, doch der Kapuzenpulli hing schlaff an ihm herunter und die Ärmel waren viel zu breit, sodass seine Hände darin verschwanden.
"Am Wochenende geh ich shoppen", dachte er und seufzte.

Dann öffnete er die Tür, und beschloss Kai zu suchen.

Er brauchte nicht lange zu suchen, denn er fand den Hitzkopf schon gleich im Wohnzimmer, wo er, beobachtet und beratschlagt von Jay und Lloyd, Five Nights at Freddy's spielte.

Cole mochte das Spiel nicht, er bekam immer einen halben Herzinfarkt, wenn eine dieser Kreaturen in die Kamera sprang.

Jedoch gesellte er sich dazu und sah Kai beim Spielen zu.

"Hey Cole", begrüßte ihn Jay freundlich und Lloyd murmelte ebenfalls ein "Hi".

Kai blickte kurz auf und lächelte ihm zu, jedoch schrie Jay sofort er solle sich konzentrieren, woraufhin Kai den Blick schnell wieder auf den Bildschirm fixierte.

Auf den Spuren der SeelenritterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt