Part 5

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Nya's POV
"Kai sollte jetzt dann schlafen, ich habe ihm die Schlaftablette gegeben", sagte sie, als sie das Wohnzimmer, in dem die anderen saßen betrat.
"Gut so", murmelte Sensei Wu gedankenverloren. "Er war ziemlich fertig".

"Was hat Cole?", fragte Lloyd, als sich Nya neben Jay aufs Sofa kuschelte.

"Wir wissen es nicht...", gab Garmadon zu.

"Die Ärzte sagten, es könnte nur eine Grippe sein, aber das Blut..., Cole's viele Ohnmacht... Es könnte auch etwas schlimmeres sein...Sie wissen es noch nicht, haben das noch nie so erlebt-...", Garmadon verstummte.

Nya spürte wie Jay ihr einen sanften Kuss auf die Stirn gab und ihr leise zuflüsterte, das alles gut werden wird.

Er muss ihre große Besorgnis und Angst gespürt haben.

"Aber er hat doch kaum was gegessen und getrunken, in den letzten Tagen," dachte Nya laut.

"Dann hat doch das etwas mit seinem Kreislauf zu tun und es muss nichts schlimmeres sein??", Nya klammerte sich an diese Hoffnung, wie an einen Balken auf einem Schiff bei Tosender See.

"Und das Blut ?", Kai betrat den Raum.
Nya blickte auf.

Er sah vollkommen fertig aus und war sehr blass.

"Du solltest doch schlafen", sagte Misako und blickte ihn mitfühlend an.

"Ich kann nicht, trotz der Tablette...", Kai lies sich neben Lloyd auf das Sofa fallen.

"Ich muss immerzu an Cole denken...", murmelte er und stützte den Kopf in die Hände.

Lloyd streichte ihm gedankenverloren über den Rücken.

"Ja, das Blut....", sagte Nya in Gedanken und ihr Schiff der Hoffnung versank im endlosen Meer.
"Wann können wir ihn besuchen ?", fragte ihr Bruder dann.

"Wenn das Krankenhaus anruft, um uns über seinen gesundheitlichen Stand aufzuklären, werden sie uns schon mitteilen wann wir ihn besuchen können.", erwiderte Garmadon.

"Sie werden Cole's Vater anrufen und ihm alles erzählen... Ob er wohl kommt um seinen Sohn zu besuchen ?", sagte Nya.

"Wohl kaum", Jay lachte abschätzig auf. "Er interessiert sich nicht für Cole", fügte er bitter hinzu.

Nya schmiegte sich noch enger an ihren Freund.

"Das wird ihn sehr traurig machen...", murmelte sie.

"Ich werde Lou eine reinhauen, wenn ich ihn das nächste mal sehe", dachte sie und verengte die Augen.
Da klingelte das Telefon.

Kai sprang auf und stürzte darauf zu. Doch er hob nicht ab, er blickte darauf, hatte wohl Angst davor, was gleich passieren würde.

Wu hob ab.
"Ninjakloster", stellte er sich vor.

Dann stutzte er.

"Mhhh ja, okay gut", sagte er über seinen Bart streichend.

"Vor etwa einer Stunde... WAS?! Nein ! Eher du...du...", schrie der alte Mann ins Telefon und er schien eine Beleidigung anhängen zu wollen, besann sich dann aber eines besseren und legte auf.

Nya hatte Wu noch nie zornig gesehen und auch die anderen wirkten überrascht.

"Ich... äähhh... nehme an, das war nicht das Krankenhaus?", stammelte Lloyd mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Lou...", knurrte Wu und setzte sich wieder.

"Das Krankenhaus hat bei ihm, wie vermutet, angerufen und er meinte jetzt wir wären Schuld daran, was mit Cole ist."

Nya raubte es den Atem. "Was ?", brachte sie verbittert hervor.

"Ohne Witz, der kann mich mal !", schrie Lloyd und Kai atmete wütend laut ein- und aus und schien gleich vor Zorn in die Luft zu gehen.

Kai's POV
"Wenn ich den erwische ! Wie kann er es wagen SO zu MEINEM Cole zu sein !" schrie Kai zornig und ballte die Hände zu Fäuste, so fest, dass seine Fingerknöchel weiß wurden.

"Ich will jetzt zu Cole und einfach nur bei ihm sein", sagte er dann mit nun zitternder Stimme, aber nicht mehr vor Wut, und in der nächsten Sekunde brach er in Tränen aus.

Lloyd umarmte ihn sofort fest.

"Wir können sicher bald zu ihm...", murmelte er.

Als es Abend wurde und die Ninja den ganzen Tag versucht hatten sich abzulenken, mit Training, Videospielen oder sonst etwas, hatten sie sich schließlich auf der Couch zu einem Film zusammengefunden.

Die Sonne schickte ihre letzten warmen Strahlen über die Wälder und Felder, die das Kloster umgaben und tauchte alles in ein rotes Licht, und mit der untergehenden Sonne war auch Kai's Hoffnung, dass das Krankenhaus noch heute anrufen würde, immer tiefer gesunken.

Als plötzlich das Telefon schrillte.

Garmadon ging ran und zum Telefonieren aus dem Raum.
Die anderen waren stumm und versuchten zu hören was Garmadon sagte.

Für Kai wie nach einer Ewigkeit, kam er wieder herein und stellte sich vor die anderen.

"Das Krankenhaus," begann er.

Die Ninja atmeten gespannt ein.

"Sie haben Cole untersucht und etwas... verwunderliches festgestellt."

Die anderen sahen ihn mit großen, angstgweiteten Augen an.

"Es ist alles in Ordnung. Obwohl seine Werte sehr tief und schlecht sind konnten die Ärzte nicht feststellen woran das liegen könnte. Sie sagen es scheint mehr psychisch bedingt zu sein"

"Psychisch, dass er Blut spuckt?!", rief Lloyd aus. "Das kann nicht sein!"

"Der Stress", antwortete ihm Wu und der ältere Mann strich beunruhigt über seinen Bart.

"Und was ist jetzt mit ihm ?" fragte Kai zitternd, den es nicht interessierte, warum sein Freund so krank war, sondern ob er wieder gesund werden wird.

"Er hängt an einem Tropf, wo er von frischem Blut versorgt wird, da er sehr viel verloren hat.
Indem wir ihn sofort ins Krankenhaus gebracht haben. Hätten wir dies erst ein paar Tage später gemacht, hätte er wohl nicht überleb....", Garmadon's Stimme brach ab, doch die anderen wussten was er sagen wollte.

Kai rieß die Augen auf, ihm wurde abwechselnd heiß und kalt.

"Cole hätte sterben können...", flüsterte er tonlos und ins nichts starrend.

"Wie geht es ihm jetzt ? Was ist mit ihm ?", platzte er dann laut heraus.

"Ihm geht es soweit gut, er muss Medikamente nehmen, gegen die Übelkeit und um seinen Blutdruck und -wert wieder zu stabilisieren"

Bei diesen Worten tat es Kai einen Stich im Herzen.

"Ich will zu ihm...", murmelte er, jedoch ohne Hoffnung, das sein Wunsch erfüllt wird und er versuchte Krampfhaft die Tränen, die erneut auszubrechen drohten zurückzuhalten.

"Das dürfen wir jetzt auch", erwiderte Garmadon mit einem lächeln.

Kai blickte auf und er spürte plötzlich eine Woge der Energie, die ihn umspülte.

In seinem Bauch kribbelte es erwartungsvoll und er sprang mit leuchtenden Augen auf.

"Na dann, worauf warten wir noch?!", strahlte er.

Auf den Spuren der SeelenritterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt