13. Hochzeit 1/2

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,,Stell dich gerade hin! Bauch rein Brust raus." Zischte ihr Ramsay wütend zu. Sofort tat Rhesa was ihr Bruder ihr sagte. Immerhin ging es hier um sie. Ihr Vater stand mit seiner neuen Frau, Walda aus dem Hause Frey, etwas weiter vorn um den Besuch zu begrüßen. Es war Lord Rhyswell. Rhesa' Großvater zusammen mit irgendeinem Vetter oder Großneffen von Rhesa den sie vielleicht heiraten sollte. Kam ganz darauf an für wie fähig ihr Vater diesen jungen Mann hielt. So hatte er selbst es gesagt...
,,Lord Rhyswell! Es ist mir eine Ehre euch hier begrüßen zu dürfen!" Rief ihr Vater aus als ein schlanker alter Mann in den Hof ritt und von einem großen braunen Wallach stieg. Mit schnellen Schritten kam der Mann auf sie zu. So viel Schnelligkeit hatte Rhesa dem Mann gar nicht zu getraut, immerhin sah es fast so aus als würde er nur aus Haut und Knochen bestehen und bei jedem Windstoß umfallen.
,,Lord Bolton! Und das ist sie! Meine Enkelin. Sie sieht genauso aus wie Bethany. Nur ihre Augen sind anders. Die von Bethany waren graue." Schwärmte der Lord und strich zärtlich über Rhesa' Wange was die verdutzt schauen ließ.
,,Das sagen mir viele Mylord. Ich danke euch."

Rhesa pov.

,,Also unsere Haare sollen gleich sein." Erklärte Rhesa am nächsten Morgen Talisa. Ihre schwarzhaarige Freundin stand früh Morgens neben ihr und zusammen machten sie sich für die Hochzeit Mittags bereit. Talisa hatte ihr Kleid schon an und es saß perfekt. Auch Rhesa trug ihr Hochzeitskleid schon. Es war verziert mit weißer Spitze und darunter war dünner weißer Stoff der doch dick und warm war.

(Bild oben)

Dazu würde sie sich einen weißen Fellmantel über die Schultern legen. Nun wollten sie und Talisa sich noch gegenseitig die Haare machen und sich Schmuck heraus suchen. Mittags würden sie dann beide zusammen in den Götterhain laufen wo sie Jon heiraten würde. Gäste wären nur Talisa, der König, die Königin, Ser Daran und Lady Kiara sowie Lord Tallhart der hier zurzeit zu Besuch war. Er sollte so etwas wie ein Zeuge sein. Ein Zeuge das Rhesa wirklich geheiratet hätte und das sie Robb Stark die Treue schwor. Die ewige Treue.

,,Aber es ist deine Hochzeit! Ich kann nicht die selben Haare wie du haben." Protestierte Talisa. Rhesa seufzte leise, vielleicht hatte Talisa ja recht... ,,Okay eine andere Idee. In meine Haare werden weiße Rosen geflochten, soll ich Winterrosen in deine flechten? Die Diener haben mir Rosen in allen Farben gebracht." Bettelnd sah Rhesa Talisa an die leise seufzte und dann ergeben nickte.

Zuerst stellte Rhesa sich hinter sie und flocht ihre Haare zu einem langen Fischgräten Zopf in den sie zwei der blauen Winterrosen mit ein flocht. Danach flocht Talisa Rhesa' Haare, streng nach oben mit kleinen noch halb geschlossenen Rosen Köpfen und weißen Perlen die immer wieder auf die einzelnen Strähnen geschoben wurden. Zum Schluss legte sie ihr passend dazu eine Perlen Kette um den Hals und Rhesa steckte den Siegelring der Bolton' auf ihren Ringfinger bevor sie sich zufrieden im Spiegel betrachtete.

,,Fertig." Rief Talisa begeistert aus was Rhesa leicht auflachen ließ. ,,Gehst du schon einmal in den Götterhain? Ich werde gleich kommen.",,Du gehst allein?" Verwirrt sah Talisa sie an. Als Antwort nickte Rhesa nur knapp. Eigentlich dachte sie immer ihr Vater würde sie nach vorn führen, doch wenn er es nicht konnte wollte sie keinen Ersatz. Lieber lief sie dann allein. Talisa schwieg einige Sekunden nachdenklich bevor sie ein zustimmendes: ,,Mhm..." Murmelte und Rhesa' Gemächer verließ. Diese stellte sich an das Fenster und blickte über den Hof über den ihre Freundin gerade lief. Morgens hatte es angefangen zu schneien und es hörte immer noch nicht auf. Winterfell' Hof und Mauern waren Schneeweiß und ließen es noch majestätischer aussehen als es sowieso schon war. Durch die paar Sonnenstrahlen die gerade durch die dichten Wolken am Himmel kamen glitzerte der Schnee in einem silbernen Ton und fast sah es so aus als wäre ganz Winterfell aus reinem Silber.

Mit einem letzten tiefen Atemzug riss Rhesa sich von dem schönen Anblick los und machte sich auf den Weg in den Götterhain. Jetzt würde sie wirklich Jon heiraten. Den letzten Targaryen.

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Leise knirschte der Schnee unter Rhesa' Schritten als diese über den Hof in den Götterhain lief. Sie lief einen Weg entlang der mit Fackeln gekennzeichnet war und seit sie aus ihrem Gemächern getreten war begleitete Geist sie. Die roten Augen stets nach vorn gerichtet lief der riesige Wolf brav neben ihr her bis zum Wehrholzbaum wo die Gäste versammelt waren. Sie sah Königin Magaery in einem prachtvollen grünen Kleid mit silbernen Schattenwölfen darauf, dazu einen braunen Pelzmantel und hohe graue Stiefel, neben ihr stand die kleine Prinzessin Catelyn ungeduldig und in ein mit Spitze verziertes blau-graues Kleid gesteckt, Prinzessin Hazel' Kleid war schlicht und grau während sie müde in den Armen von König Robb hing der einfache graue Gewänder trug. Lord Tallhart stand in den Farben seines Hauses grün und braun daneben. Ser Daran Colton hatte braune Kleider und auf seinem Wams war die Schneeweiße Rose, das Wappen der Colton', seine Frau Kiara Colton stand in einem roten Kleid mit weißen Rosen daneben. Und Talisa stand als einzige auf der anderen Seite in ihrer türkiesen Seide und lächelte Rhesa aufmunternd zu. Bei diesem ansteckenden Lächeln zuckten auch Rhesa' Mundwinkel nach oben und schließlich sah sie nun das erste Mal zu Jon. Er hatte schwarze Gewänder aus Wolle und Leder an, ein roter, dreiköpfiger Drache mit roten Rubinaugen strahlte auf seinem Wams in der Sonne, dazu hatte er einen dicken schwarzen Wollmantel um den Schultern mit roten Stickereien, sein Schwert baumelte an seiner Seite und dazu hatte er eine einfache schwarze Hose und schwarze Stiefel an. Die Haare waren streng nach hinten gekämmt und zusammen gebunden und auch den Bard hatte man gekürzt. Mit einem neugierigen Blick musterte er Rhesa die sofort merkte wie ihr das Blut in die Wangen schoss.

Es war nur eine Zwangshochzeit und eigentlich war es ihr bisher immer egal, doch jetzt gerade schossen ihr immer wieder die Fragen durch den Kopf ob Jon sie wohl schön fand, ob sie ihm genüge oder er zufrieden mit ihr war. Sein Blick und das kleine Lächeln - das jetzt auf seinen Lippen lag - sprachen dafür das er sie schön fand. Das sie reichte. Und warum auch immer sorgte dieser Gedanke bei ihr für Bauch kribbeln und Tomaten rote Wangen.

Hinter Jon stand ein Septon, ein alter dicklicher Mann ohne Haare, mit einem kurzen weißen Backen Bard, eine rote längliche Nase und doch unglaublich freundliche Hellgrünen Augen. Die schmalen Lippen waren zu einem breiten Lächeln gezogen während er Rhesa musterte. Diese trat schweigend zu ihnen und stellte sich Jon gegenüber bevor sie ihre Hände in seine legte und ihn nervös anlächelte. Gezwungen erwiderte Jon dieses Lächeln doch keinesfalls erreichte es die dunklen braunen Augen.

,,Euer Gnaden, Majestät, verehrte Gäste. Wir haben uns heute hier versammelt um im Angesicht der Götter und Menschen die Hochzeit dieser beiden Personen zu bezeugen." Sprach der Septon mit einer tiefen Stimme und blickte mit einem Grinsen zu Jon und Rhesa die nur beide gezwungen lächelten. Auf gewisse Weise freute Rhesa sich nun das sie Jon heiraten würde, so wäre es kein völlig Fremder, doch auf der anderen Seite war das alles nur erzwungen. Das alles war nur für Grauenstein. Und das sie Jon gefiel war nicht sicher, alles was sie sicher über ihn wusste war das er sie nicht heiraten wollte.

,,Sprecht nun euer Gelübde..." Forderte der Septon. Was er davor gesagt hatte, hatte Rhesa gar nicht mitbekommen so sehr war sie in ihren Gedanken versunken. Sie schluckte schwer, wiederholte in ihren Gedanken so schnell sie konnte ihr Gelübde bevor sie zu Jon sah. Jon nickte leicht und nach dem beide noch einmal Luft geholt hatten fingen sie an zu sprechen.

,,Vater, Schmied, Krieger, Mutter, Jungfrau, Krone, Fremder. Ich gehöre ihm/ ihr. Er/ Sie gehört mir. Von diesem Tag an bis zum Ende meiner Tage." Sprachen sie beide. Der Septon nickte zufrieden und sah sie mit einem breiten Lächeln an. Rhesa schluckte schwer und statt irgendwas zu tun schloss sie einfach die Augen. Jon legte seine Hand an ihre Wange und in der nächsten Sekunde spürte sie seine Lippen auf ihren.

Sein Bard krazte leicht und doch fand Rhesa es irgendwie angenehm. Es war das erste Mal das sie jemanden küsste, ob sie es richtig machte wusste sie nicht. Sie hatte einfach die Augen geschlossen, bewegte ihre Lippen gegen seine so wie er seine gegen ihre bewegte. Ihre eine Hand hatte sie auf seine gelegt und die andere krallte sich in das Fell seines Tiermantels. Jon' andere Hand war um ihre Taille geschlungen, drückte sie gegen ihn so das kein Blatt zwischen sie passen würde.

Der Targaryen und die Bolton Where stories live. Discover now