Der Targaryen und die Bolton

21. Freunde

,,Ich habe nach gevorscht. So wie du mich gebeten hast, Jon. Es war schwer doch nun weiß ich wer der Mann ist der dir das Leben gerettet hat." Erzählte Samwell Tarly Jon begeistert. Neugierig sah Jon seinen besten Freund an.
,,Und? Wer ist er?" Fragte er aufgeregt. Schon in einer Stunde würde man die gefallenen bestattet. Bis dahin wollte er wissen wer ihm da das Leben gerettet hat.
,,Du hattest recht. Er ist von der Nachtwache. Das ist Allisor Schnee. Der Bastard Sohn von Ser Allisar Thorne. Seine Mutter ist eine Hure aus Mulwarft." Erklärte Sam. Jon nickte perplex. Warum sollte ausgerechnet der Bastard Sohn von Allisar Thorne ihn gerettet haben? Das alles ergab für Jon keinen Sinn.
,,Und warum hat er mich gerettet? Warum starb dieser Mann für mich Sam?"
,,Ich habe keine Ahnung. Überhaupt keine Jon." Gab Sam frustriert zu. Leicht nickte Jon. Mit dieser Antwort musste er sich wohl zufrieden geben.

Jon pov.

,,Ich lasse euch dann mal allein. Ihr habt viel zu bereden." Nach diesen Worten stand Rhesa auf und verließ die große Halle. Jon saß nun mit Ser Allister Schnee allein in der große Halle. Der braunhaarige vor ihm aß gierig die Schüssel Gemüse Eintopf den man ihm gegeben hatte. Die stechend Grasgrünen Augen lagen abwartend auf Jon der bisher nur schweigend den Mann vor sich gemustert hatte. Er sah gar nicht aus wie sein Bruder.

,,Ihr seid der Bruder von Allisor Schnee?" Fragte er schließlich. Der braunhaarige nickte. ,,Allister ja, sein Zwilling. Der Hübschere." Der Bastard grinste leicht und trank einen Schluck des schwarzen Bieres das ihm eine Bedienstete gebracht hatte.

,,Also Lord Targaryen, ich bin sicher Ihr habt so einige Fragen. Fragt einfach." Forderte Ser Allister. Jon nickte nachdenklich bevor er alle Fragen stellte, die ihm auf der Zunge lagen:
,,Woher wisst Ihr das alles über mich, was Ihr Rhesa gesagt habt? Was wollte Euer Bruder von mir? Wieso hat er mir das Leben gerettet? Was wisst Ihr noch über mich? Woher kennt Ihr Rhesa?"

,,Gut. Fangen wir mal mit den einfachen Fragen an. Ich weiß nichts mehr über Euch als alles was ich Rhesa gesagt habe, Lord Targaryen. Meine und Allisor' Mutter war eine Hure aus Mulwarft. Unser Vater war Allisar Thorne. Als mein Bruder und ich vierzehn waren wurde unsere Mutter schwer krank. Wir hofften das es in wärmeren Gegenden besser wird und so gingen wir mit ihr nach Königsmund wo wir uns zu... Söldnern... Und später Rittern ausbilden ließen. So lernten wir auch Lord Varys kennen und kamen in seinen Dienst. Ich weiß nicht woher... Doch Lord Varys erfuhr damals das Ihr nicht Jon Schnee sondern Aegon Targaryen seid und befahl uns im Krieg dafür zu sorgen das Ihr überlebt. Wir selbst waren schon in Winterfell da er uns eigentlich zu seiner Sicherheit dort wollte. Wie ich später erfuhr hatte mein Bruder wirklich alles dafür gegeben um Lord Varys Auftrag zu erfüllen, sogar sein Leben. Ich reiste später mit euch nach Königsmund in den Krieg, als Ihr verbannt wurdet und Lord Varys tot war sah ich meine Aufgabe als erledigt an und blieb in Königsmund. Bis mich Rhesa' Brief erreichte in dem sie mich über Euch ausfragte. Und dann war ich ihr Spion." Erzählte Ser Allister ihm. Gespannt hörte Jon zu und war am Ende mehr als nur verwirrt.

,,Euer Bruder ist gestorben weil Lord Varys wollte das ich überlebe?" Hinterfragte Er ungläubig, er hatte wohl ziemlich unterschätzt wie treu Lord Varys Vögelchen ihm sein konnten denn Ser Allister nickte auf diese Frage hin nur und trank weiter sein Bier. Jon wusste gar nicht was er sagen sollte. Danke? Nein das würde Ser Allister auch nichts bringen.

,,Was macht ihr jetzt hier?" Fragte er schließlich neugierig nach einiger Zeit der Stille. ,,Rhesa als Ritter dienen, der Lady von Grauenstein. Also damit auch Euch, Mylord." Erklärte Ser Allister. Jon nickte leicht.

,,Woher kennt ihr Rhesa?",,Wir machten damals halt in Grauenstein, also auf unserer Reise nach Königsmund. Da haben wir sie und ihren Bruder kennen gelernt. Rhesa hat mir und meinem Bruder damals lesen und schreiben beigebracht und dafür gesorgt das mein Bruder, meine Mutter und ich mit einem Karren sicher nach Königsmund gebracht werden."

,,Verstehe..." Doch bevor er noch mehr sagen konnte schwang die Tür auf und Rhesa kam mit einem entschuldigen Lächeln herein.

,,Verzeiht die Störung! Bitte. Aber Jon deine Freunde sind hier. Lord Davos Seewert, Samwell Tarly und ein gewisser Gendry zusammen mit einer Dorea Sand.",,Dorea Sand ist die Meisterin der Flüsterer und laut Lord Tyrion werden Lord Gendry und sie bald verlobt sein." Mischte sich Ser Allister ein. Jon nickte lächelnd.

,,Dann sollten wir sie begrüßen gehen!"

-

,,Sam!" Schallte seine Stimme über den Hof. Sein bester Freund drehte sich überrascht um und blickte Jon mit einem breiten Lächeln an bevor sich die beiden in die Arme fielen. Danach umarmte Jon Goldy, begrüßte den kleinen Sam und den kleinen Jonwell Tarly der noch nicht mal ein Jahr alt war, Ser Davos, seine Frau Marya Seewert und deren Sohn Jon Seewert. Auch der Junge war noch nicht einmal ein Jahr alt - war wohl ein paar Monate zu früh auf die Welt gekommen und war ziemlich klein und anfällig für Krankheit - und dann noch Gendry. Der damalige Bastard der ihn hinter die Mauer begleitet hatte war nun Lord Gendry Baratheon von Sommerhall und zu einem stattlichen jungen Mann - und Lord - herangewachsen.

,,Das Vergnügen Euch kennen zu lernen hatte ich noch nicht, Lady Dorea, richtig?" Fragte Jon höflich. Vor ihm stand eine junge Frau, farbige Haut, dunkle braune Augen und Raben schwarzes Brust langes gelocktes Haar. Sie war recht klein, hatte gelbe eigentlich viel zu dünne Seide an und hohe schwarze Stiefel, unter dem schwarzen Wollmantel um ihre Schultern sah Jon ein Schwert an ihrer Hüfte baumeln. Verständlich, sie war eine der acht berühmten Sandschlangen. Und diese sollten kämpfen können wie sonst keiner.

,,Ihr müsst nicht so formell sprechen. Dorea reicht völlig, ich bin immerhin nur ein dornischer Bastard im falschen Land." Lächelte sie und spielte mit ihren Worten definitiv auf die kalten Temperaturen hier an was Jon lächeln ließ. Im Augenwinkel sah er Rhesa die etwas abseits stand und sie lächelnd beobachtete zusammen mit Ser Allister der wohl jetzt schon sowas wie ihr Leibwächter war.

Leicht räusperte Jon sich und stellte sich neben Rhesa der er einen Arm um die Taille legte. So oft hatte er sich schon gewünscht das die Frau neben ihm nun Daenerys wäre, doch er verbrannte solche Gedanken immer wieder schnell. Er hatte Rhesa versprochen das er nur an sie dachte wenn er bei ihr war. Und er wollte es ja auch, aber es ging nicht. Jedes Mal wenn er das Bett mit ihr teilte schloss er die Augen und in Gedanken war es Daenerys die dort unter ihm lag und schwitzte. Mit Daenerys hatte er nie abgeschlossen und wenn es so weiter ging könnte er das auch nie...

,,Und wer ist das?" Erklang Ser Davos' Stimme und riss Jon wieder aus den Gedanken. Leise seufzte er bevor er sich zu lächeln zwang.

,,Lady Rhesa Bolton, meine Gemahlin und die Lady von Grauenstein und den dazu gehörigen Länderrein. Darf ich vorstellen, Ser Davos und seine Frau Marya zusammen mit dem kleinen Jon Seewert. Samwell Tarly und seine Frau Goldy zusammen mit dem kleinen Sam und Jonwell Tarly. Und Lord Gendry zusammen mit Lady Dorea Sand." Stellte Jon vor.

,,Es ist mir eine Ehre Euch alle hier begrüßen zu dürfen, Jon hat mir schon viel über euch erzählt." Begrüßte nun auch Rhesa ihre Gäste.

,,Bedienstete werden Euch Eure Gemächer zeigen damit Ihr Euch ausruhen könnt doch würde ich mich freuen Euch alle heute beim Mittag Essen begrüßen zu dürfen." Fügte sie lächelnd bei. ,,Nun die Ehre liegt ganz bei uns und Eure Einladung nehmen wir sehr gern an, Lady Bolton." Ser Davos deutete eine leichte Verbeugung aus Respekt an und Rhesa einen Knicks bevor sie drei Bedienstete zu sich rief.

,,Führt unsere Gäste bitte zu Ihren Gäste Gemächern und sorgt dafür das Sie versorgt sind. Ser Allister ebenfalls, und schickt bitte Lady Talisa zu ihm damit sie sich seine Nase ansieht. Wenn sie fragt, sagt ich bitte darum." Befahl Rhesa den drei jungen Mädchen die sofort nickten und sich an Jon' Freunde und Ser Allister wandten.